und innern Fläche der Haut, wodurch bey den Blätterschwämmen, während der ersten Zeit des Entstehens derselben, der Hut mit dem Stiele verbunden ist, in einer violetten Masse antraf, sind nichts weiter, als Reste der feinen Fäden, wodurch die Ränder der Lamellen dieser Schwäm- me mit der zottigen inwendigen Oberfläche der Saamendecke so lange zusammenhängen, bis sich der Rand des Huts bey seiner Ausbreitung vom Stiele entfernt, so wie die Filamente, die er bey den Löcherschwämmen fand, Ueberbleibsel der klebrigen Masse, welche die Löcher derselben in ihrer ersten Jugend incrustirt, und bey der Er- weiterung des Huts und der Röhren in Fäden ausgezogen wird. Dies hat schon Tode(x) bemerkt, und ich kann noch hinzusetzen, dass auch die Kügelchen, die Hedwig an jenen Fä- den hängen sahe, gar keine Beziehung auf die Fortpflanzung des Geschlechts haben. Sie sind dieselben, die man in allen gallertartigen, ani- malischen und vegetabilischen Substanzen unter dem Vergrösserungsglase wahrnimmt. Uebrigens lassen sich einer jeden Hypothese von männli- chen Geschlechtsorganen der Schwämme die Trüf- feln und der Bovist entgegensetzen. Bey jenen
findet
(x) Schriften der Berlinischen Gesellschaft. B. VI. S. 271 ff.
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und innern Fläche der Haut, wodurch bey den Blätterschwämmen, während der ersten Zeit des Entstehens derselben, der Hut mit dem Stiele verbunden ist, in einer violetten Masse antraf, sind nichts weiter, als Reste der feinen Fäden, wodurch die Ränder der Lamellen dieser Schwäm- me mit der zottigen inwendigen Oberfläche der Saamendecke so lange zusammenhängen, bis sich der Rand des Huts bey seiner Ausbreitung vom Stiele entfernt, so wie die Filamente, die er bey den Löcherschwämmen fand, Ueberbleibsel der klebrigen Masse, welche die Löcher derselben in ihrer ersten Jugend incrustirt, und bey der Er- weiterung des Huts und der Röhren in Fäden ausgezogen wird. Dies hat schon Tode(x) bemerkt, und ich kann noch hinzusetzen, daſs auch die Kügelchen, die Hedwig an jenen Fä- den hängen sahe, gar keine Beziehung auf die Fortpflanzung des Geschlechts haben. Sie sind dieselben, die man in allen gallertartigen, ani- malischen und vegetabilischen Substanzen unter dem Vergröſserungsglase wahrnimmt. Uebrigens lassen sich einer jeden Hypothese von männli- chen Geschlechtsorganen der Schwämme die Trüf- feln und der Bovist entgegensetzen. Bey jenen
findet
(x) Schriften der Berlinischen Gesellschaft. B. VI. S. 271 ff.
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[293/0303]
und innern Fläche der Haut, wodurch bey den
Blätterschwämmen, während der ersten Zeit des
Entstehens derselben, der Hut mit dem Stiele
verbunden ist, in einer violetten Masse antraf,
sind nichts weiter, als Reste der feinen Fäden,
wodurch die Ränder der Lamellen dieser Schwäm-
me mit der zottigen inwendigen Oberfläche der
Saamendecke so lange zusammenhängen, bis sich
der Rand des Huts bey seiner Ausbreitung vom
Stiele entfernt, so wie die Filamente, die er bey
den Löcherschwämmen fand, Ueberbleibsel der
klebrigen Masse, welche die Löcher derselben in
ihrer ersten Jugend incrustirt, und bey der Er-
weiterung des Huts und der Röhren in Fäden
ausgezogen wird. Dies hat schon Tode (x)
bemerkt, und ich kann noch hinzusetzen, daſs
auch die Kügelchen, die Hedwig an jenen Fä-
den hängen sahe, gar keine Beziehung auf die
Fortpflanzung des Geschlechts haben. Sie sind
dieselben, die man in allen gallertartigen, ani-
malischen und vegetabilischen Substanzen unter
dem Vergröſserungsglase wahrnimmt. Uebrigens
lassen sich einer jeden Hypothese von männli-
chen Geschlechtsorganen der Schwämme die Trüf-
feln und der Bovist entgegensetzen. Bey jenen
findet
(x) Schriften der Berlinischen Gesellschaft. B. VI. S.
271 ff.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/303>, abgerufen am 22.11.2024.
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