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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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Vaucher's Beobachtung (i), aus jeder derselben
eine Conferve von gleicher Art mit der vorigen
auf eine Weise entwickelt, die mehr Aehnlichkeit
mit dem Auskriechen der Thiere aus dem Ey,
als mit dem Keimen der Saamenkörner zu haben
scheint.

Manche Conferven haben aber auch die
Fortpflanzungsweise durch Theilung mit den
Thierpflanzen gemein. Nach Adanson (k) tren-
nen sich bey einer Confervenart, die er nicht
näher charakterisirt, alle die einzelnen Artikula-
tionen, woraus dieses Gewächs besteht, nach
und nach von einander, um ein für sich beste-
hendes Individuum auszumachen. Die Conferva
limosa Dillwyn., das nehmliche Gewächs, wel-
ches eine Art von willkührlichen Bewegungen
äussert (l), und das Blumenbach sich durch

eyför-
(i) Vaucher Hist. des Conferves d'eau douce.
(k) Mem. de l'Acad. des sc. de Paris. 1767. Ed. 4.
p. 568.
(l) Meine frühern, im Juny und July 1803 über
diese merkwürdige Conferve gemachten Beobachtun-
gen habe ich im 2ten Bande der Biologie S. 205.
beschrieben. Im Herbste eben dieses Jahrs fand
ich eine Varietät derselben, welche auf der Erde
und an Mauern, zwischen der Dillwynschen
Conferva muralis, in der Gestalt eines Fells wächst,
von

Vaucher’s Beobachtung (i), aus jeder derselben
eine Conferve von gleicher Art mit der vorigen
auf eine Weise entwickelt, die mehr Aehnlichkeit
mit dem Auskriechen der Thiere aus dem Ey,
als mit dem Keimen der Saamenkörner zu haben
scheint.

Manche Conferven haben aber auch die
Fortpflanzungsweise durch Theilung mit den
Thierpflanzen gemein. Nach Adanson (k) tren-
nen sich bey einer Confervenart, die er nicht
näher charakterisirt, alle die einzelnen Artikula-
tionen, woraus dieses Gewächs besteht, nach
und nach von einander, um ein für sich beste-
hendes Individuum auszumachen. Die Conferva
limosa Dillwyn., das nehmliche Gewächs, wel-
ches eine Art von willkührlichen Bewegungen
äussert (l), und das Blumenbach sich durch

eyför-
(i) Vaucher Hist. des Conferves d’eau douce.
(k) Mém. de l’Acad. des sc. de Paris. 1767. Ed. 4.
p. 568.
(l) Meine frühern, im Juny und July 1803 über
diese merkwürdige Conferve gemachten Beobachtun-
gen habe ich im 2ten Bande der Biologie S. 205.
beschrieben. Im Herbste eben dieses Jahrs fand
ich eine Varietät derselben, welche auf der Erde
und an Mauern, zwischen der Dillwynschen
Conferva muralis, in der Gestalt eines Fells wächst,
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[283/0293] Vaucher’s Beobachtung (i), aus jeder derselben eine Conferve von gleicher Art mit der vorigen auf eine Weise entwickelt, die mehr Aehnlichkeit mit dem Auskriechen der Thiere aus dem Ey, als mit dem Keimen der Saamenkörner zu haben scheint. Manche Conferven haben aber auch die Fortpflanzungsweise durch Theilung mit den Thierpflanzen gemein. Nach Adanson (k) tren- nen sich bey einer Confervenart, die er nicht näher charakterisirt, alle die einzelnen Artikula- tionen, woraus dieses Gewächs besteht, nach und nach von einander, um ein für sich beste- hendes Individuum auszumachen. Die Conferva limosa Dillwyn., das nehmliche Gewächs, wel- ches eine Art von willkührlichen Bewegungen äussert (l), und das Blumenbach sich durch eyför- (i) Vaucher Hist. des Conferves d’eau douce. (k) Mém. de l’Acad. des sc. de Paris. 1767. Ed. 4. p. 568. (l) Meine frühern, im Juny und July 1803 über diese merkwürdige Conferve gemachten Beobachtun- gen habe ich im 2ten Bande der Biologie S. 205. beschrieben. Im Herbste eben dieses Jahrs fand ich eine Varietät derselben, welche auf der Erde und an Mauern, zwischen der Dillwynschen Conferva muralis, in der Gestalt eines Fells wächst, von

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/293>, abgerufen am 22.11.2024.