verhält es sich in Schlesien, und so an der Uralischen Bergkette. Man trifft keine neuere Flötzgebirgsarten weder in dem flachen Lande von Schweidnitz, noch von Breslau, weder in Brieg, noch Münsterberg oder Neisse an, weil auf der Westseite dieser Länder uranfängliche Gebirge liegen; man findet sie aber im Fürsten- thum Jauer, in Troppau, Jägerndorf und den fla- chen Gegenden von Oberschlesien, weil diesen der Schutz jener Gebirge fehlt (b). Die Urali- sche Bergkette ist in ihrer ganzen Länge so be- schaffen, dass sie an ihrer Westseite sehr grosse und erzreiche Flötze hat, an der Ostseite aber mit dem Ganggebirge bis ganz in das flache Land streicht und die Flüsse begleitet, so dass erst in der Ebene ganz flach streichende Flötze bemerkt werden (c).
Für diesen Satz würde auch die Lage der umgestürzten Bäume zeugen, die in den Engli- schen, Dänischen, Friesländischen, Bremischen, Holländischen und andern Torfmooren des nord- westlichen Europa liegen, wenn es ausgemacht wäre, dass, wie von Beroldingen(d) versi-
chert,
(b)Von Buch a. a. O. S. 87.
(c)Pallas, Physikal. Arbeiten der einträchtigen Freunde in Wien. 1ten Jahrg. 1tes Quart. S. 7.
(d) Beobachtungen, Zweifel u. s. w. Vers. 1. Aufl. 2. S. 37. 38.
verhält es sich in Schlesien, und so an der Uralischen Bergkette. Man trifft keine neuere Flötzgebirgsarten weder in dem flachen Lande von Schweidnitz, noch von Breslau, weder in Brieg, noch Münsterberg oder Neisse an, weil auf der Westseite dieser Länder uranfängliche Gebirge liegen; man findet sie aber im Fürsten- thum Jauer, in Troppau, Jägerndorf und den fla- chen Gegenden von Oberschlesien, weil diesen der Schutz jener Gebirge fehlt (b). Die Urali- sche Bergkette ist in ihrer ganzen Länge so be- schaffen, daſs sie an ihrer Westseite sehr groſse und erzreiche Flötze hat, an der Ostseite aber mit dem Ganggebirge bis ganz in das flache Land streicht und die Flüsse begleitet, so daſs erst in der Ebene ganz flach streichende Flötze bemerkt werden (c).
Für diesen Satz würde auch die Lage der umgestürzten Bäume zeugen, die in den Engli- schen, Dänischen, Friesländischen, Bremischen, Holländischen und andern Torfmooren des nord- westlichen Europa liegen, wenn es ausgemacht wäre, daſs, wie von Beroldingen(d) versi-
chert,
(b)Von Buch a. a. O. S. 87.
(c)Pallas, Physikal. Arbeiten der einträchtigen Freunde in Wien. 1ten Jahrg. 1tes Quart. S. 7.
(d) Beobachtungen, Zweifel u. s. w. Vers. 1. Aufl. 2. S. 37. 38.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0224"n="214"/>
verhält es sich in Schlesien, und so an der<lb/>
Uralischen Bergkette. Man trifft keine neuere<lb/>
Flötzgebirgsarten weder in dem flachen Lande<lb/>
von Schweidnitz, noch von Breslau, weder in<lb/>
Brieg, noch Münsterberg oder Neisse an, weil<lb/>
auf der Westseite dieser Länder uranfängliche<lb/>
Gebirge liegen; man findet sie aber im Fürsten-<lb/>
thum Jauer, in Troppau, Jägerndorf und den fla-<lb/>
chen Gegenden von Oberschlesien, weil diesen<lb/>
der Schutz jener Gebirge fehlt <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#k">Von Buch</hi> a. a. O. S. 87.</note>. Die Urali-<lb/>
sche Bergkette ist in ihrer ganzen Länge so be-<lb/>
schaffen, daſs sie an ihrer Westseite sehr groſse<lb/>
und erzreiche Flötze hat, an der Ostseite aber<lb/>
mit dem Ganggebirge bis ganz in das flache Land<lb/>
streicht und die Flüsse begleitet, so daſs erst in<lb/>
der Ebene ganz flach streichende Flötze bemerkt<lb/>
werden <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#k">Pallas</hi>, Physikal. Arbeiten der einträchtigen<lb/>
Freunde in Wien. 1ten Jahrg. 1tes Quart. S. 7.</note>.</p><lb/><p>Für diesen Satz würde auch die Lage der<lb/>
umgestürzten Bäume zeugen, die in den Engli-<lb/>
schen, Dänischen, Friesländischen, Bremischen,<lb/>
Holländischen und andern Torfmooren des nord-<lb/>
westlichen Europa liegen, wenn es ausgemacht<lb/>
wäre, daſs, wie <hirendition="#k">von Beroldingen</hi><noteplace="foot"n="(d)">Beobachtungen, Zweifel u. s. w. Vers. 1. Aufl. 2.<lb/>
S. 37. 38.</note> versi-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">chert,</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[214/0224]
verhält es sich in Schlesien, und so an der
Uralischen Bergkette. Man trifft keine neuere
Flötzgebirgsarten weder in dem flachen Lande
von Schweidnitz, noch von Breslau, weder in
Brieg, noch Münsterberg oder Neisse an, weil
auf der Westseite dieser Länder uranfängliche
Gebirge liegen; man findet sie aber im Fürsten-
thum Jauer, in Troppau, Jägerndorf und den fla-
chen Gegenden von Oberschlesien, weil diesen
der Schutz jener Gebirge fehlt (b). Die Urali-
sche Bergkette ist in ihrer ganzen Länge so be-
schaffen, daſs sie an ihrer Westseite sehr groſse
und erzreiche Flötze hat, an der Ostseite aber
mit dem Ganggebirge bis ganz in das flache Land
streicht und die Flüsse begleitet, so daſs erst in
der Ebene ganz flach streichende Flötze bemerkt
werden (c).
Für diesen Satz würde auch die Lage der
umgestürzten Bäume zeugen, die in den Engli-
schen, Dänischen, Friesländischen, Bremischen,
Holländischen und andern Torfmooren des nord-
westlichen Europa liegen, wenn es ausgemacht
wäre, daſs, wie von Beroldingen (d) versi-
chert,
(b) Von Buch a. a. O. S. 87.
(c) Pallas, Physikal. Arbeiten der einträchtigen
Freunde in Wien. 1ten Jahrg. 1tes Quart. S. 7.
(d) Beobachtungen, Zweifel u. s. w. Vers. 1. Aufl. 2.
S. 37. 38.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/224>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.