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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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"in einem grossen Theile der Erde zugleich un-
"terminirt wurden, und sich daher die Erdrinde
"in diesem ganzen Umfange einsenken musste.
"Diess ist die erste grosse Revolution, die einen
"tiefen Eindruck auf unserer Erdkugel zurückge-
"lassen hat. Denn sie ist es, wodurch sich die
"Oberfläche derselben zuerst in Meer und festes
"Land trennte, weil alle die Flüssigkeit, womit
"sie damals von aussen umgeben war, in diese
"eingesenkten Gegenden zusammenfloss, und der
"Rest der Rinde hingegen über ihr hinaus-
"ragte."

So erklärt de Luc den Ursprung der Berge
und des festen Landes, und in der That ist die-
se Erklärung die einzig mögliche für den, der
Einsenkungen der ursprünglich horizontalen Erd-
rinde für die einzige Veränderung annimmt, die
sich seit ihrer Bildung mit ihr zugetragen hat.
Aber wie roh, wie unwürdig der Erhabenheit,
welche die Natur überall in ihrem Wirken zeigt,
und wie unvereinbar mit der grossen specifiquen
Dichtigkeit des Kerns der Erde ist die Voraus-
setzung einer uranfänglichen, im Innersten die-
ses Weltkörpers befindlichen Staubmasse, worauf
jene Erklärung führt! Da also nicht blosse Sen-
kungen der Erdschichten diese aus Meeresboden
in festes Land und Höhen verwandelt haben
können, so bleibt nichts übrig, als Kräfte, die

vom

„in einem groſsen Theile der Erde zugleich un-
„terminirt wurden, und sich daher die Erdrinde
„in diesem ganzen Umfange einsenken muſste.
„Dieſs ist die erste groſse Revolution, die einen
„tiefen Eindruck auf unserer Erdkugel zurückge-
„lassen hat. Denn sie ist es, wodurch sich die
„Oberfläche derselben zuerst in Meer und festes
„Land trennte, weil alle die Flüssigkeit, womit
„sie damals von aussen umgeben war, in diese
„eingesenkten Gegenden zusammenfloſs, und der
„Rest der Rinde hingegen über ihr hinaus-
„ragte.”

So erklärt de Luc den Ursprung der Berge
und des festen Landes, und in der That ist die-
se Erklärung die einzig mögliche für den, der
Einsenkungen der ursprünglich horizontalen Erd-
rinde für die einzige Veränderung annimmt, die
sich seit ihrer Bildung mit ihr zugetragen hat.
Aber wie roh, wie unwürdig der Erhabenheit,
welche die Natur überall in ihrem Wirken zeigt,
und wie unvereinbar mit der groſsen specifiquen
Dichtigkeit des Kerns der Erde ist die Voraus-
setzung einer uranfänglichen, im Innersten die-
ses Weltkörpers befindlichen Staubmasse, worauf
jene Erklärung führt! Da also nicht bloſse Sen-
kungen der Erdschichten diese aus Meeresboden
in festes Land und Höhen verwandelt haben
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[190/0200] „in einem groſsen Theile der Erde zugleich un- „terminirt wurden, und sich daher die Erdrinde „in diesem ganzen Umfange einsenken muſste. „Dieſs ist die erste groſse Revolution, die einen „tiefen Eindruck auf unserer Erdkugel zurückge- „lassen hat. Denn sie ist es, wodurch sich die „Oberfläche derselben zuerst in Meer und festes „Land trennte, weil alle die Flüssigkeit, womit „sie damals von aussen umgeben war, in diese „eingesenkten Gegenden zusammenfloſs, und der „Rest der Rinde hingegen über ihr hinaus- „ragte.” So erklärt de Luc den Ursprung der Berge und des festen Landes, und in der That ist die- se Erklärung die einzig mögliche für den, der Einsenkungen der ursprünglich horizontalen Erd- rinde für die einzige Veränderung annimmt, die sich seit ihrer Bildung mit ihr zugetragen hat. Aber wie roh, wie unwürdig der Erhabenheit, welche die Natur überall in ihrem Wirken zeigt, und wie unvereinbar mit der groſsen specifiquen Dichtigkeit des Kerns der Erde ist die Voraus- setzung einer uranfänglichen, im Innersten die- ses Weltkörpers befindlichen Staubmasse, worauf jene Erklärung führt! Da also nicht bloſse Sen- kungen der Erdschichten diese aus Meeresboden in festes Land und Höhen verwandelt haben können, so bleibt nichts übrig, als Kräfte, die vom

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/200>, abgerufen am 25.11.2024.