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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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benen Zähne und Knochen her, die sich bey der
Stadt Simore in Nieder-Languedoc und bey Les-
sa in Böhmen finden, und vermittelst des Feuers
in eine, dem ächten Orientalischen Türkis ähn-
liche Materie verwandeln lassen. Die Zähne,
die man in jenen Gegenden antrifft, sind von
verschiedener Art. Einige, welche offenbar
Backenzähne sind, haben die Grösse einer ge-
ballten Hand, und ähnliche conische Hervorra-
gungen, wie die Backenzähne des Ohiothiers (x).
Diese zeigen, wenn sie abgenutzt sind, die Fi-
gur eines Kleeblatts, und solche sind es, die
Buffon in seinen Epochen der Natur abgebildet,
aber unrichtig für Zähne des Nilpferdes gehalten
hat. Ausser diesen giebt es noch zwey kleinere
Arten von Backenzähnen. Bey der einen ist die
Krone mit vier (y), bey der andern mit zwey
kegelförmigen Zacken (z) besetzt. Beyde haben
an der Wurzel vier Höhlungen, die sich bis in
die Zacken erstrecken. Bey denen, die nur mit
zwey Zacken versehen sind, sieht man ausser-
dem noch zwey Höhlungen unten am Anfange
dieser Hervorragungen. Ferner trifft man auch
Hauzähne, welche die Form eines gekrümmten
Kegels haben (a), und Knochenstücke an, wo-

von
(x) Reaumur a. a. O. Pl. 7. 8. fig. 1. 2. 17. 28.
(y) Ebendas. Pl. 7. fig. 3. 5.
(z) Ebendas. fig. 6.
(a) Ebendas. fig. 7.

benen Zähne und Knochen her, die sich bey der
Stadt Simore in Nieder-Languedoc und bey Les-
sa in Böhmen finden, und vermittelst des Feuers
in eine, dem ächten Orientalischen Türkis ähn-
liche Materie verwandeln lassen. Die Zähne,
die man in jenen Gegenden antrifft, sind von
verschiedener Art. Einige, welche offenbar
Backenzähne sind, haben die Gröſse einer ge-
ballten Hand, und ähnliche conische Hervorra-
gungen, wie die Backenzähne des Ohiothiers (x).
Diese zeigen, wenn sie abgenutzt sind, die Fi-
gur eines Kleeblatts, und solche sind es, die
Buffon in seinen Epochen der Natur abgebildet,
aber unrichtig für Zähne des Nilpferdes gehalten
hat. Ausser diesen giebt es noch zwey kleinere
Arten von Backenzähnen. Bey der einen ist die
Krone mit vier (y), bey der andern mit zwey
kegelförmigen Zacken (z) besetzt. Beyde haben
an der Wurzel vier Höhlungen, die sich bis in
die Zacken erstrecken. Bey denen, die nur mit
zwey Zacken versehen sind, sieht man ausser-
dem noch zwey Höhlungen unten am Anfange
dieser Hervorragungen. Ferner trifft man auch
Hauzähne, welche die Form eines gekrümmten
Kegels haben (a), und Knochenstücke an, wo-

von
(x) Reaumur a. a. O. Pl. 7. 8. fig. 1. 2. 17. 28.
(y) Ebendas. Pl. 7. fig. 3. 5.
(z) Ebendas. fig. 6.
(a) Ebendas. fig. 7.
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[134/0144] benen Zähne und Knochen her, die sich bey der Stadt Simore in Nieder-Languedoc und bey Les- sa in Böhmen finden, und vermittelst des Feuers in eine, dem ächten Orientalischen Türkis ähn- liche Materie verwandeln lassen. Die Zähne, die man in jenen Gegenden antrifft, sind von verschiedener Art. Einige, welche offenbar Backenzähne sind, haben die Gröſse einer ge- ballten Hand, und ähnliche conische Hervorra- gungen, wie die Backenzähne des Ohiothiers (x). Diese zeigen, wenn sie abgenutzt sind, die Fi- gur eines Kleeblatts, und solche sind es, die Buffon in seinen Epochen der Natur abgebildet, aber unrichtig für Zähne des Nilpferdes gehalten hat. Ausser diesen giebt es noch zwey kleinere Arten von Backenzähnen. Bey der einen ist die Krone mit vier (y), bey der andern mit zwey kegelförmigen Zacken (z) besetzt. Beyde haben an der Wurzel vier Höhlungen, die sich bis in die Zacken erstrecken. Bey denen, die nur mit zwey Zacken versehen sind, sieht man ausser- dem noch zwey Höhlungen unten am Anfange dieser Hervorragungen. Ferner trifft man auch Hauzähne, welche die Form eines gekrümmten Kegels haben (a), und Knochenstücke an, wo- von (x) Reaumur a. a. O. Pl. 7. 8. fig. 1. 2. 17. 28. (y) Ebendas. Pl. 7. fig. 3. 5. (z) Ebendas. fig. 6. (a) Ebendas. fig. 7.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/144>, abgerufen am 17.09.2024.