ren vermischt. Am Irtisch fand Pallas sogar zwischen den Knochen von Elephanten, Büffeln und Nashörnern Fragmente von andern Knochen, die der Form und Textur nach blos von den Schädeln grösserer Meerfische seyn konnten. Hingegen unterhalb Krasnojarsk am Jenisei, wo auch einzelne Elephantenknochen ziemlich häufig sind, trifft man keine Spuhr von Seekörpern, wohl aber Stücke von Weiden- und Knüppelholz an, welche offenbar im Wasser vorher gerollt und abgenutzt worden sind, ehe sie in der Erd- lage, welche sie versteinert hat, ihr Lager ge- funden haben.
Nach der Erzählung des ältern Gmelin kom- men in der Gegend von Swiatoi-Noss auch Ele- phantenknochen in Torflande vor. Unter andern traf man einen ganzen Schädel mit einem noch daran sitzenden, und einem daneben liegenden Fangzahne, und nicht weit von dieser Gegend, ebenfalls im Torfe, einen fossilen Ochsenkopf an.
Ides erzählt, dass einer seiner Reisegefähr- ten, der jährlich auf das Sammeln von fossilem Elfenbeine ausging, in gefrornem Erdreiche ei- nen ganzen Elephantenkopf mit dem Fleische, das aber sehr verdorben war, mit den Hauzäh- nen, die noch so fest in der Kinnlade sassen, dass sie nur mit vieler Mühe davon getrennt werden konnten, und mit den Halswirbeln, die
noch
ren vermischt. Am Irtisch fand Pallas sogar zwischen den Knochen von Elephanten, Büffeln und Nashörnern Fragmente von andern Knochen, die der Form und Textur nach blos von den Schädeln gröſserer Meerfische seyn konnten. Hingegen unterhalb Krasnojarsk am Jenisei, wo auch einzelne Elephantenknochen ziemlich häufig sind, trifft man keine Spuhr von Seekörpern, wohl aber Stücke von Weiden- und Knüppelholz an, welche offenbar im Wasser vorher gerollt und abgenutzt worden sind, ehe sie in der Erd- lage, welche sie versteinert hat, ihr Lager ge- funden haben.
Nach der Erzählung des ältern Gmelin kom- men in der Gegend von Swiatoi-Noſs auch Ele- phantenknochen in Torflande vor. Unter andern traf man einen ganzen Schädel mit einem noch daran sitzenden, und einem daneben liegenden Fangzahne, und nicht weit von dieser Gegend, ebenfalls im Torfe, einen fossilen Ochsenkopf an.
Ides erzählt, daſs einer seiner Reisegefähr- ten, der jährlich auf das Sammeln von fossilem Elfenbeine ausging, in gefrornem Erdreiche ei- nen ganzen Elephantenkopf mit dem Fleische, das aber sehr verdorben war, mit den Hauzäh- nen, die noch so fest in der Kinnlade saſsen, daſs sie nur mit vieler Mühe davon getrennt werden konnten, und mit den Halswirbeln, die
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ren vermischt. Am Irtisch fand Pallas sogar
zwischen den Knochen von Elephanten, Büffeln
und Nashörnern Fragmente von andern Knochen,
die der Form und Textur nach blos von den
Schädeln gröſserer Meerfische seyn konnten.
Hingegen unterhalb Krasnojarsk am Jenisei, wo
auch einzelne Elephantenknochen ziemlich häufig
sind, trifft man keine Spuhr von Seekörpern,
wohl aber Stücke von Weiden- und Knüppelholz
an, welche offenbar im Wasser vorher gerollt
und abgenutzt worden sind, ehe sie in der Erd-
lage, welche sie versteinert hat, ihr Lager ge-
funden haben.
Nach der Erzählung des ältern Gmelin kom-
men in der Gegend von Swiatoi-Noſs auch Ele-
phantenknochen in Torflande vor. Unter andern
traf man einen ganzen Schädel mit einem noch
daran sitzenden, und einem daneben liegenden
Fangzahne, und nicht weit von dieser Gegend,
ebenfalls im Torfe, einen fossilen Ochsenkopf an.
Ides erzählt, daſs einer seiner Reisegefähr-
ten, der jährlich auf das Sammeln von fossilem
Elfenbeine ausging, in gefrornem Erdreiche ei-
nen ganzen Elephantenkopf mit dem Fleische,
das aber sehr verdorben war, mit den Hauzäh-
nen, die noch so fest in der Kinnlade saſsen,
daſs sie nur mit vieler Mühe davon getrennt
werden konnten, und mit den Halswirbeln, die
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/138>, abgerufen am 24.11.2024.
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