Wir betreten einen dunkeln, nur durch schwa- che Lichtstrahlen erhellten Pfad. Unser Zweck ist, zu wissen, welche Verwandlungen die leben- de Natur erlitt, ehe sie ihre jetzige Bildung er- hielt. Was kann uns hier führen, was unsern Weg erleuchten? Mündliche Ueberlieferungen reichen nicht an die Zeiten der Urwelt. Nur die Trümmer der jugendlichen Erde, und die Hie- roglyphen, welche die Natur diesen eingrub, können uns belehren. Aber wer kann sagen, er verstehe die Sprache dieses Lehrers? Nur muthmassen können wir ihren Sinn, und der Spielraum für diese Muthmassungen ist unend- lich, weil er nicht durch Versuche beschränkt ist. Es giebt daher in diesem Abschnitt der
Bio-
A 2
Drittes Buch. Revolutionen der lebenden Natur.
§. 1.
Wir betreten einen dunkeln, nur durch schwa- che Lichtstrahlen erhellten Pfad. Unser Zweck ist, zu wissen, welche Verwandlungen die leben- de Natur erlitt, ehe sie ihre jetzige Bildung er- hielt. Was kann uns hier führen, was unsern Weg erleuchten? Mündliche Ueberlieferungen reichen nicht an die Zeiten der Urwelt. Nur die Trümmer der jugendlichen Erde, und die Hie- roglyphen, welche die Natur diesen eingrub, können uns belehren. Aber wer kann sagen, er verstehe die Sprache dieses Lehrers? Nur muthmaſsen können wir ihren Sinn, und der Spielraum für diese Muthmaſsungen ist unend- lich, weil er nicht durch Versuche beschränkt ist. Es giebt daher in diesem Abschnitt der
Bio-
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Drittes Buch.
Revolutionen der lebenden Natur.
§. 1.
Wir betreten einen dunkeln, nur durch schwa-
che Lichtstrahlen erhellten Pfad. Unser Zweck
ist, zu wissen, welche Verwandlungen die leben-
de Natur erlitt, ehe sie ihre jetzige Bildung er-
hielt. Was kann uns hier führen, was unsern
Weg erleuchten? Mündliche Ueberlieferungen
reichen nicht an die Zeiten der Urwelt. Nur die
Trümmer der jugendlichen Erde, und die Hie-
roglyphen, welche die Natur diesen eingrub,
können uns belehren. Aber wer kann sagen,
er verstehe die Sprache dieses Lehrers? Nur
muthmaſsen können wir ihren Sinn, und der
Spielraum für diese Muthmaſsungen ist unend-
lich, weil er nicht durch Versuche beschränkt
ist. Es giebt daher in diesem Abschnitt der
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/13>, abgerufen am 21.11.2024.
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