Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite

Arten der Iris, des Galium, der Centaurea und
des Geranium, die zum Theil noch Blumen tra-
gen, und insgesammt mit einheimischen Pflanzen
übereinkommen. Nahe dabey liegen aber auch
Abdrücke sehr grosser Blätter, von welchen die
grössten 8 Zoll breit, über 6 Fuss lang und mit
Rippen versehen sind, die sich nicht zerästeln,
sondern von der Basis bis zur Spitze des Blatts
fast parallel mit einander fortgehen, und in un-
gleichen Zwischenräumen knotige Artikulationen
haben. Alle diese Abdrücke befinden sich in ei-
nem grauen Schiefer; alle sind vollkommen aus-
gebreitet; kein Blatt hat Biegungen und Falten;
jedes ist mit den Schieferlagen parallel, und die
ausländischen Arten liegen dicht neben den ein-
heimischen. Jedoch sind diese nie mit jenen
vermischt, sondern haufenweise von einander
abgesondert.

Zu den jüngsten Ueberbleibseln der grossen
Revolutionen, welche die Erdfläche erlitten hat,
gehören endlich noch die vielen verschütteten
Wälder, die in vielen Gegenden des nordwestli-
chen Europa, besonders in Holland, Ostfriesland,
im Bremischen und in Dänemark unter den
dortigen Torfmooren vorkommen (s). Die Wur-
zeln dieser Bäume stehen alle im Sandboden,
und sind mit 8 bis 18 Fuss hohen Torfschichten

be-
(s) Leibnitii Protog. p. 80. 84.

Arten der Iris, des Galium, der Centaurea und
des Geranium, die zum Theil noch Blumen tra-
gen, und insgesammt mit einheimischen Pflanzen
übereinkommen. Nahe dabey liegen aber auch
Abdrücke sehr groſser Blätter, von welchen die
gröſsten 8 Zoll breit, über 6 Fuſs lang und mit
Rippen versehen sind, die sich nicht zerästeln,
sondern von der Basis bis zur Spitze des Blatts
fast parallel mit einander fortgehen, und in un-
gleichen Zwischenräumen knotige Artikulationen
haben. Alle diese Abdrücke befinden sich in ei-
nem grauen Schiefer; alle sind vollkommen aus-
gebreitet; kein Blatt hat Biegungen und Falten;
jedes ist mit den Schieferlagen parallel, und die
ausländischen Arten liegen dicht neben den ein-
heimischen. Jedoch sind diese nie mit jenen
vermischt, sondern haufenweise von einander
abgesondert.

Zu den jüngsten Ueberbleibseln der groſsen
Revolutionen, welche die Erdfläche erlitten hat,
gehören endlich noch die vielen verschütteten
Wälder, die in vielen Gegenden des nordwestli-
chen Europa, besonders in Holland, Ostfriesland,
im Bremischen und in Dänemark unter den
dortigen Torfmooren vorkommen (s). Die Wur-
zeln dieser Bäume stehen alle im Sandboden,
und sind mit 8 bis 18 Fuſs hohen Torfschichten

be-
(s) Leibnitii Protog. p. 80. 84.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0116" n="106"/>
Arten der Iris, des Galium, der Centaurea und<lb/>
des Geranium, die zum Theil noch Blumen tra-<lb/>
gen, und insgesammt mit einheimischen Pflanzen<lb/>
übereinkommen. Nahe dabey liegen aber auch<lb/>
Abdrücke sehr gro&#x017F;ser Blätter, von welchen die<lb/>
grö&#x017F;sten 8 Zoll breit, über 6 Fu&#x017F;s lang und mit<lb/>
Rippen versehen sind, die sich nicht zerästeln,<lb/>
sondern von der Basis bis zur Spitze des Blatts<lb/>
fast parallel mit einander fortgehen, und in un-<lb/>
gleichen Zwischenräumen knotige Artikulationen<lb/>
haben. Alle diese Abdrücke befinden sich in ei-<lb/>
nem grauen Schiefer; alle sind vollkommen aus-<lb/>
gebreitet; kein Blatt hat Biegungen und Falten;<lb/>
jedes ist mit den Schieferlagen parallel, und die<lb/>
ausländischen Arten liegen dicht neben den ein-<lb/>
heimischen. Jedoch sind diese nie mit jenen<lb/>
vermischt, sondern haufenweise von einander<lb/>
abgesondert.</p><lb/>
            <p>Zu den jüngsten Ueberbleibseln der gro&#x017F;sen<lb/>
Revolutionen, welche die Erdfläche erlitten hat,<lb/>
gehören endlich noch die vielen verschütteten<lb/>
Wälder, die in vielen Gegenden des nordwestli-<lb/>
chen Europa, besonders in Holland, Ostfriesland,<lb/>
im Bremischen und in Dänemark unter den<lb/>
dortigen Torfmooren vorkommen <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#k">Leibnitii</hi> Protog. p. 80. 84.</note>. Die Wur-<lb/>
zeln dieser Bäume stehen alle im Sandboden,<lb/>
und sind mit 8 bis 18 Fu&#x017F;s hohen Torfschichten<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">be-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[106/0116] Arten der Iris, des Galium, der Centaurea und des Geranium, die zum Theil noch Blumen tra- gen, und insgesammt mit einheimischen Pflanzen übereinkommen. Nahe dabey liegen aber auch Abdrücke sehr groſser Blätter, von welchen die gröſsten 8 Zoll breit, über 6 Fuſs lang und mit Rippen versehen sind, die sich nicht zerästeln, sondern von der Basis bis zur Spitze des Blatts fast parallel mit einander fortgehen, und in un- gleichen Zwischenräumen knotige Artikulationen haben. Alle diese Abdrücke befinden sich in ei- nem grauen Schiefer; alle sind vollkommen aus- gebreitet; kein Blatt hat Biegungen und Falten; jedes ist mit den Schieferlagen parallel, und die ausländischen Arten liegen dicht neben den ein- heimischen. Jedoch sind diese nie mit jenen vermischt, sondern haufenweise von einander abgesondert. Zu den jüngsten Ueberbleibseln der groſsen Revolutionen, welche die Erdfläche erlitten hat, gehören endlich noch die vielen verschütteten Wälder, die in vielen Gegenden des nordwestli- chen Europa, besonders in Holland, Ostfriesland, im Bremischen und in Dänemark unter den dortigen Torfmooren vorkommen (s). Die Wur- zeln dieser Bäume stehen alle im Sandboden, und sind mit 8 bis 18 Fuſs hohen Torfschichten be- (s) Leibnitii Protog. p. 80. 84.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/116
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/116>, abgerufen am 22.11.2024.