sich behaupten, dass sie jetzigen Farrnkräutern wirklich gleich, und nicht blos ähnlich sind; hingegen von vielen leidet es keinen Zweifel, dass sie unter dem, was uns von der heutigen Familie der Farrnkräuter bekannt ist, nichts Ana- loges haben.
Bald nach der Periode, in welcher diese Farrnkräuter erzeugt wurden, bildeten sich auch wahre Pflanzen: denn in den meisten Flötzla- gern, in welchen jene Phytozoen enthalten sind, finden sich auch Ueberbleibsel der letztern, je- doch in weit geringerer Menge. An diesen be- stätigt sich nun ebenfalls unsere obige Vermu- thung von dem Clima und dem Boden der Ge- burtsörter jener Pflanzen. Wir finden nehmlich, dass sehr häufig unter diesen Gewächsen Palmen- arten vorkommen. Ueberbleibsel von Palmen traf Jussieu zu Saint-Chaumont in derselben Ge- gend an, wo die erwähnten Abdrücke von Farrn- kräutern vorkommen (h). Versteinerte Stämme von Palmen, die in Frankreich entdeckt wurden, sind ferner in den ältern Abhandlungen der Pari- ser Akademie beschrieben (i). In der Gegend von Eschweiler, wo man auch artikulirte, gerei-
felte
(h) Mem. de l'Acad. des sc. de Paris. 1718. Ed. 8. p. 367.
(i) Mem. de l'Acad. des sc. de Paris avant 1699. T. 2. p. 140. T. 10. p. 140.
sich behaupten, daſs sie jetzigen Farrnkräutern wirklich gleich, und nicht blos ähnlich sind; hingegen von vielen leidet es keinen Zweifel, daſs sie unter dem, was uns von der heutigen Familie der Farrnkräuter bekannt ist, nichts Ana- loges haben.
Bald nach der Periode, in welcher diese Farrnkräuter erzeugt wurden, bildeten sich auch wahre Pflanzen: denn in den meisten Flötzla- gern, in welchen jene Phytozoen enthalten sind, finden sich auch Ueberbleibsel der letztern, je- doch in weit geringerer Menge. An diesen be- stätigt sich nun ebenfalls unsere obige Vermu- thung von dem Clima und dem Boden der Ge- burtsörter jener Pflanzen. Wir finden nehmlich, daſs sehr häufig unter diesen Gewächsen Palmen- arten vorkommen. Ueberbleibsel von Palmen traf Jussieu zu Saint-Chaumont in derselben Ge- gend an, wo die erwähnten Abdrücke von Farrn- kräutern vorkommen (h). Versteinerte Stämme von Palmen, die in Frankreich entdeckt wurden, sind ferner in den ältern Abhandlungen der Pari- ser Akademie beschrieben (i). In der Gegend von Eschweiler, wo man auch artikulirte, gerei-
felte
(h) Mém. de l’Acad. des sc. de Paris. 1718. Ed. 8. p. 367.
(i) Mém. de l’Acad. des sc. de Paris avant 1699. T. 2. p. 140. T. 10. p. 140.
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sich behaupten, daſs sie jetzigen Farrnkräutern
wirklich gleich, und nicht blos ähnlich sind;
hingegen von vielen leidet es keinen Zweifel,
daſs sie unter dem, was uns von der heutigen
Familie der Farrnkräuter bekannt ist, nichts Ana-
loges haben.
Bald nach der Periode, in welcher diese
Farrnkräuter erzeugt wurden, bildeten sich auch
wahre Pflanzen: denn in den meisten Flötzla-
gern, in welchen jene Phytozoen enthalten sind,
finden sich auch Ueberbleibsel der letztern, je-
doch in weit geringerer Menge. An diesen be-
stätigt sich nun ebenfalls unsere obige Vermu-
thung von dem Clima und dem Boden der Ge-
burtsörter jener Pflanzen. Wir finden nehmlich,
daſs sehr häufig unter diesen Gewächsen Palmen-
arten vorkommen. Ueberbleibsel von Palmen
traf Jussieu zu Saint-Chaumont in derselben Ge-
gend an, wo die erwähnten Abdrücke von Farrn-
kräutern vorkommen (h). Versteinerte Stämme
von Palmen, die in Frankreich entdeckt wurden,
sind ferner in den ältern Abhandlungen der Pari-
ser Akademie beschrieben (i). In der Gegend
von Eschweiler, wo man auch artikulirte, gerei-
felte
(h) Mém. de l’Acad. des sc. de Paris. 1718. Ed. 8.
p. 367.
(i) Mém. de l’Acad. des sc. de Paris avant 1699. T. 2.
p. 140. T. 10. p. 140.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/103>, abgerufen am 24.11.2024.
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