Lichte einer Lampe wieder (n). Wohl aber lassen sich Thatsachen anführen, welche beweisen, dass es nicht das Licht allein ist, welches die Farben der lebenden Körper erhöhet, sondern dass es auch ponderable Stoffe giebt, welche dieselbe Wirkung hervorbringen. Von Humboldt(o) und Ingen- houss(p) entdeckten, dass Pflanzen eine dunkel- grüne Farbe selbst in der tiefsten Finsterniss an- nehmen, wenn die Athmosphäre, worin sie sich befinden, mit einer mässigen Quantität Wasserstoff vermischt ist. Eben diese Gasart ist es vielleicht auch, welche macht, dass Bäume, die an schatti- gen, feuchten und dumpfigen Orten stehen, oft das dunkelste Laub haben. Ausserdem lässt die Analogie der Amphibien und Fische, deren Grund- farbe oft von der Farbe des Bodens abhängt, wie im vierten Kapitel des vorigen Abschnitts bemerkt ist, vermuthen, dass auch der Boden auf das Co- lorit der Pflanzen Einfluss hat.
In
(n)Sennebier über den Einfluss des Sonnenlichts auf alle drey Reiche der Natur. Th. 2. Abth. 3. Tessier, Mem. de l'Acad. des sc. de Paris. 1783. p. 133. Von Humboldt's Aphorismen. S. 120. Vassalli in Crell's chem. Annalen. 1793. St. 11. S. 517.
(o) Aphorismen. S. 125 ff. Usteri's Annalen der Bota- nik. St. 3. S. 237. Journal de phys. T. 40. p. 154. Crell's chem. Annalen 1792. B. 1. S. 72. 254. Gren's Journal der Physik. B. 5. S. 196.
(p) Journal de phys. Fevr. 1786. Voigt's Mag. B. 5. St. 2. S. 34 ff.
Lichte einer Lampe wieder (n). Wohl aber lassen sich Thatsachen anführen, welche beweisen, daſs es nicht das Licht allein ist, welches die Farben der lebenden Körper erhöhet, sondern daſs es auch ponderable Stoffe giebt, welche dieselbe Wirkung hervorbringen. Von Humboldt(o) und Ingen- houss(p) entdeckten, daſs Pflanzen eine dunkel- grüne Farbe selbst in der tiefsten Finsterniſs an- nehmen, wenn die Athmosphäre, worin sie sich befinden, mit einer mäſsigen Quantität Wasserstoff vermischt ist. Eben diese Gasart ist es vielleicht auch, welche macht, daſs Bäume, die an schatti- gen, feuchten und dumpfigen Orten stehen, oft das dunkelste Laub haben. Ausserdem läſst die Analogie der Amphibien und Fische, deren Grund- farbe oft von der Farbe des Bodens abhängt, wie im vierten Kapitel des vorigen Abschnitts bemerkt ist, vermuthen, daſs auch der Boden auf das Co- lorit der Pflanzen Einfluſs hat.
In
(n)Sennebier über den Einfluſs des Sonnenlichts auf alle drey Reiche der Natur. Th. 2. Abth. 3. Tessier, Mém. de l’Acad. des sc. de Paris. 1783. p. 133. Von Humboldt’s Aphorismen. S. 120. Vassalli in Crell’s chem. Annalen. 1793. St. 11. S. 517.
(o) Aphorismen. S. 125 ff. Usteri’s Annalen der Bota- nik. St. 3. S. 237. Journal de phys. T. 40. p. 154. Crell’s chem. Annalen 1792. B. 1. S. 72. 254. Gren’s Journal der Physik. B. 5. S. 196.
(p) Journal de phys. Fevr. 1786. Voigt’s Mag. B. 5. St. 2. S. 34 ff.
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Lichte einer Lampe wieder (n). Wohl aber lassen
sich Thatsachen anführen, welche beweisen, daſs
es nicht das Licht allein ist, welches die Farben der
lebenden Körper erhöhet, sondern daſs es auch
ponderable Stoffe giebt, welche dieselbe Wirkung
hervorbringen. Von Humboldt (o) und Ingen-
houss (p) entdeckten, daſs Pflanzen eine dunkel-
grüne Farbe selbst in der tiefsten Finsterniſs an-
nehmen, wenn die Athmosphäre, worin sie sich
befinden, mit einer mäſsigen Quantität Wasserstoff
vermischt ist. Eben diese Gasart ist es vielleicht
auch, welche macht, daſs Bäume, die an schatti-
gen, feuchten und dumpfigen Orten stehen, oft
das dunkelste Laub haben. Ausserdem läſst die
Analogie der Amphibien und Fische, deren Grund-
farbe oft von der Farbe des Bodens abhängt, wie
im vierten Kapitel des vorigen Abschnitts bemerkt
ist, vermuthen, daſs auch der Boden auf das Co-
lorit der Pflanzen Einfluſs hat.
In
(n) Sennebier über den Einfluſs des Sonnenlichts auf
alle drey Reiche der Natur. Th. 2. Abth. 3. Tessier,
Mém. de l’Acad. des sc. de Paris. 1783. p. 133. Von
Humboldt’s Aphorismen. S. 120. Vassalli in Crell’s
chem. Annalen. 1793. St. 11. S. 517.
(o) Aphorismen. S. 125 ff. Usteri’s Annalen der Bota-
nik. St. 3. S. 237. Journal de phys. T. 40. p. 154.
Crell’s chem. Annalen 1792. B. 1. S. 72. 254. Gren’s
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(p) Journal de phys. Fevr. 1786. Voigt’s Mag. B. 5.
St. 2. S. 34 ff.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/500>, abgerufen am 16.02.2025.
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