Bey einer Wiederhohlung dieses Versuchs war der Erfolg derselbe, ausser dass die Pflanzen in dem imprägnirten Wasser diesmal im Anfange nicht bes- ser, als in reinem Wasser fortkamen (q).
Mit diesen Beobachtungen von Priestley stim- men nun zwar die Resultate der Versuche von Ha- les(r), Ingenhouss(s), von Humboldt(t) und Achard(u) überein. Auch hat Priestley gegen Percival's Versuche Einwürfe gemacht, die aller- dings von einigem Gewichte sind. Er erinnert, dass dieser zwey Umstände übersehen hätte, welche nicht dürften ausser Acht gelassen werden: der eine be- stände darin, dass Pflanzen in verschlossenen Ge- fässen, in denen sie nicht viel ausdünsten können, sich ohne Wasser länger, als bey gleichen äussern Verhältnissen in der freyen Luft erhielten. Perci- val hätte also, um reine Resultate zu bekommen, die Pflanzen, die er zur Vergleichung mit denen gebrauchte, welche in verschlossenen Gefässen voll fixer Luft standen, nicht, wie er gethan hatte, an der freyen Luft liegen lassen, sondern ebenfalls verschliessen müssen. Ein zweyter Umstand wäre der, dass bey der Bereitungsart des kohlensauren
Gas,
(q) Ebend. S. 255.
(r) Statik der Gewächse. S. 185.
(s) Vers. mit Pflanzen. Uebers. von Scherer. B. 2. S. LXI. 11. 12. 133.
(t) Aphorismen aus der chem. Phys. der Pflanzen. S. 93 ff.
(u)Lichtenberg's Magazin. B. 2. St. 1. S. 53.
Bey einer Wiederhohlung dieses Versuchs war der Erfolg derselbe, ausser daſs die Pflanzen in dem imprägnirten Wasser diesmal im Anfange nicht bes- ser, als in reinem Wasser fortkamen (q).
Mit diesen Beobachtungen von Priestley stim- men nun zwar die Resultate der Versuche von Ha- les(r), Ingenhouss(s), von Humboldt(t) und Achard(u) überein. Auch hat Priestley gegen Percival’s Versuche Einwürfe gemacht, die aller- dings von einigem Gewichte sind. Er erinnert, daſs dieser zwey Umstände übersehen hätte, welche nicht dürften ausser Acht gelassen werden: der eine be- stände darin, daſs Pflanzen in verschlossenen Ge- fäſsen, in denen sie nicht viel ausdünsten können, sich ohne Wasser länger, als bey gleichen äuſsern Verhältnissen in der freyen Luft erhielten. Perci- val hätte also, um reine Resultate zu bekommen, die Pflanzen, die er zur Vergleichung mit denen gebrauchte, welche in verschlossenen Gefäſsen voll fixer Luft standen, nicht, wie er gethan hatte, an der freyen Luft liegen lassen, sondern ebenfalls verschliessen müssen. Ein zweyter Umstand wäre der, daſs bey der Bereitungsart des kohlensauren
Gas,
(q) Ebend. S. 255.
(r) Statik der Gewächse. S. 185.
(s) Vers. mit Pflanzen. Uebers. von Scherer. B. 2. S. LXI. 11. 12. 133.
(t) Aphorismen aus der chem. Phys. der Pflanzen. S. 93 ff.
(u)Lichtenberg’s Magazin. B. 2. St. 1. S. 53.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0489"n="479"/>
Bey einer Wiederhohlung dieses Versuchs war der<lb/>
Erfolg derselbe, ausser daſs die Pflanzen in dem<lb/>
imprägnirten Wasser diesmal im Anfange nicht bes-<lb/>
ser, als in reinem Wasser fortkamen <noteplace="foot"n="(q)">Ebend. S. 255.</note>.</p><lb/><p>Mit diesen Beobachtungen von <hirendition="#k">Priestley</hi> stim-<lb/>
men nun zwar die Resultate der Versuche von <hirendition="#k">Ha-<lb/>
les</hi><noteplace="foot"n="(r)">Statik der Gewächse. S. 185.</note>, <hirendition="#k">Ingenhouss</hi><noteplace="foot"n="(s)">Vers. mit Pflanzen. Uebers. von <hirendition="#k">Scherer</hi>. B. 2.<lb/>
S. LXI. 11. 12. 133.</note>, <hirendition="#k">von Humboldt</hi><noteplace="foot"n="(t)">Aphorismen aus der chem. Phys. der Pflanzen. S. 93 ff.</note> und<lb/><hirendition="#k">Achard</hi><noteplace="foot"n="(u)"><hirendition="#k">Lichtenberg’s</hi> Magazin. B. 2. St. 1. S. 53.</note> überein. Auch hat <hirendition="#k">Priestley</hi> gegen<lb/><hirendition="#k">Percival’s</hi> Versuche Einwürfe gemacht, die aller-<lb/>
dings von einigem Gewichte sind. Er erinnert, daſs<lb/>
dieser zwey Umstände übersehen hätte, welche nicht<lb/>
dürften ausser Acht gelassen werden: der eine be-<lb/>
stände darin, daſs Pflanzen in verschlossenen Ge-<lb/>
fäſsen, in denen sie nicht viel ausdünsten können,<lb/>
sich ohne Wasser länger, als bey gleichen äuſsern<lb/>
Verhältnissen in der freyen Luft erhielten. <hirendition="#k">Perci-<lb/>
val</hi> hätte also, um reine Resultate zu bekommen,<lb/>
die Pflanzen, die er zur Vergleichung mit denen<lb/>
gebrauchte, welche in verschlossenen Gefäſsen voll<lb/>
fixer Luft standen, nicht, wie er gethan hatte, an<lb/>
der freyen Luft liegen lassen, sondern ebenfalls<lb/>
verschliessen müssen. Ein zweyter Umstand wäre<lb/>
der, daſs bey der Bereitungsart des kohlensauren<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Gas,</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[479/0489]
Bey einer Wiederhohlung dieses Versuchs war der
Erfolg derselbe, ausser daſs die Pflanzen in dem
imprägnirten Wasser diesmal im Anfange nicht bes-
ser, als in reinem Wasser fortkamen (q).
Mit diesen Beobachtungen von Priestley stim-
men nun zwar die Resultate der Versuche von Ha-
les (r), Ingenhouss (s), von Humboldt (t) und
Achard (u) überein. Auch hat Priestley gegen
Percival’s Versuche Einwürfe gemacht, die aller-
dings von einigem Gewichte sind. Er erinnert, daſs
dieser zwey Umstände übersehen hätte, welche nicht
dürften ausser Acht gelassen werden: der eine be-
stände darin, daſs Pflanzen in verschlossenen Ge-
fäſsen, in denen sie nicht viel ausdünsten können,
sich ohne Wasser länger, als bey gleichen äuſsern
Verhältnissen in der freyen Luft erhielten. Perci-
val hätte also, um reine Resultate zu bekommen,
die Pflanzen, die er zur Vergleichung mit denen
gebrauchte, welche in verschlossenen Gefäſsen voll
fixer Luft standen, nicht, wie er gethan hatte, an
der freyen Luft liegen lassen, sondern ebenfalls
verschliessen müssen. Ein zweyter Umstand wäre
der, daſs bey der Bereitungsart des kohlensauren
Gas,
(q) Ebend. S. 255.
(r) Statik der Gewächse. S. 185.
(s) Vers. mit Pflanzen. Uebers. von Scherer. B. 2.
S. LXI. 11. 12. 133.
(t) Aphorismen aus der chem. Phys. der Pflanzen. S. 93 ff.
(u) Lichtenberg’s Magazin. B. 2. St. 1. S. 53.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 479. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/489>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.