Eben so schnell geht dann auch die Vegetation vor sich. Binnen acht Tagen sind alle Felder grün; in den folgenden acht Tagen haben die Pflanzen ihre gehörige Grösse erreicht; in der nächsten Woche blühen sie; binnen anderer acht Tage sind ihre Früchte reif; und jetzt währt es kaum noch vier- zehn Tage, dass Nachtfröste und Schnee schon wieder die Ankunft des Winters anzeigen. So folgt hier, ohne Frühling, auf den Winter der Sommer, und auf diesen binnen fünf bis sechs Wochen ohne Herbst wieder der Winter (u).
Von der verschiedenen Mischung des Bodens hängt zuerst das Gedeihen der Pflanzen überhaupt ab. Unter den verschiedenen Urgebirgen sind vorzüglich die Granitgebirge kahl und nackt, und erlauben oft nur einigen Flechten und Moosen kümmerlich in ihren Ritzen hervorzuwachsen. An einigen Orten, z. B. auf den Granitfelsen des Altai- schen Gebirges, findet man auch nicht einmal die- se auf ihnen (v). Besser geht die Vegetation auf den Gneusgebirgen von statten, noch besser auf den Glimmerschiefergebirgen, und diese nebst den Urthonschiefergebirgen sind fast immer mit frucht- baren Wiesen, Aeckern und Wäldern bedeckt (w).
Vor-
(u) Ibid. p. 419. Linnei Fl. Lappon. Prolegom. §. 16.
(v)Patrin in den Neuen Nordischen Beyträgen. B. 4. S. 183.
(w)Steffens Beyträge zur innern Nat. Gesch. der Erde. B. 1. S. 84.
Eben so schnell geht dann auch die Vegetation vor sich. Binnen acht Tagen sind alle Felder grün; in den folgenden acht Tagen haben die Pflanzen ihre gehörige Gröſse erreicht; in der nächsten Woche blühen sie; binnen anderer acht Tage sind ihre Früchte reif; und jetzt währt es kaum noch vier- zehn Tage, daſs Nachtfröste und Schnee schon wieder die Ankunft des Winters anzeigen. So folgt hier, ohne Frühling, auf den Winter der Sommer, und auf diesen binnen fünf bis sechs Wochen ohne Herbst wieder der Winter (u).
Von der verschiedenen Mischung des Bodens hängt zuerst das Gedeihen der Pflanzen überhaupt ab. Unter den verschiedenen Urgebirgen sind vorzüglich die Granitgebirge kahl und nackt, und erlauben oft nur einigen Flechten und Moosen kümmerlich in ihren Ritzen hervorzuwachsen. An einigen Orten, z. B. auf den Granitfelsen des Altai- schen Gebirges, findet man auch nicht einmal die- se auf ihnen (v). Besser geht die Vegetation auf den Gneusgebirgen von statten, noch besser auf den Glimmerschiefergebirgen, und diese nebst den Urthonschiefergebirgen sind fast immer mit frucht- baren Wiesen, Aeckern und Wäldern bedeckt (w).
Vor-
(u) Ibid. p. 419. Linnei Fl. Lappon. Prolegom. §. 16.
(v)Patrin in den Neuen Nordischen Beyträgen. B. 4. S. 183.
(w)Steffens Beyträge zur innern Nat. Gesch. der Erde. B. 1. S. 84.
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Eben so schnell geht dann auch die Vegetation vor
sich. Binnen acht Tagen sind alle Felder grün; in
den folgenden acht Tagen haben die Pflanzen ihre
gehörige Gröſse erreicht; in der nächsten Woche
blühen sie; binnen anderer acht Tage sind ihre
Früchte reif; und jetzt währt es kaum noch vier-
zehn Tage, daſs Nachtfröste und Schnee schon
wieder die Ankunft des Winters anzeigen. So folgt
hier, ohne Frühling, auf den Winter der Sommer,
und auf diesen binnen fünf bis sechs Wochen ohne
Herbst wieder der Winter (u).
Von der verschiedenen Mischung des Bodens
hängt zuerst das Gedeihen der Pflanzen überhaupt
ab. Unter den verschiedenen Urgebirgen sind
vorzüglich die Granitgebirge kahl und nackt, und
erlauben oft nur einigen Flechten und Moosen
kümmerlich in ihren Ritzen hervorzuwachsen. An
einigen Orten, z. B. auf den Granitfelsen des Altai-
schen Gebirges, findet man auch nicht einmal die-
se auf ihnen (v). Besser geht die Vegetation auf
den Gneusgebirgen von statten, noch besser auf
den Glimmerschiefergebirgen, und diese nebst den
Urthonschiefergebirgen sind fast immer mit frucht-
baren Wiesen, Aeckern und Wäldern bedeckt (w).
Vor-
(u) Ibid. p. 419. Linnei Fl. Lappon. Prolegom. §. 16.
(v) Patrin in den Neuen Nordischen Beyträgen. B. 4.
S. 183.
(w) Steffens Beyträge zur innern Nat. Gesch. der Erde.
B. 1. S. 84.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/48>, abgerufen am 11.12.2024.
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