me, besonders an dem Theile des letztern, wel- cher zwischen den beyden Stanniolstreifen enthal- ten war.
Nach den obigen Voraussetzungen würde es keinen Zweifel leiden, dass eine ähnliche Wech- selwirkung, wie in der Voltaischen Säule vor- geht, auch zwischen den Himmelskörpern, und namentlich zwischen der Erde, dem Monde und der Sonne statt fände, wenn sich darthun liesse, 1) dass diese Körper zu den oxydationsfähigen gehören, 2) dass sie in ihren physischen und chemischen Qualitäten verschieden sind, und 3) dass die erwähnte Wechselwirkung nicht blos auf die unmittelbare Berührung der Körper einge- schränkt ist, sondern schon in der Ferne entsteht.
Was den ersten dieser Sätze betrifft, so be- darf derselbe von der Erde keines Beweises. Dass er aber auch von dem Monde gilt, erhellet aus den Vulcanen desselben, die ohne Feuer, und also auch ohne Oxydationen und Desoxydationen gar nicht vorhanden seyn könnten. Die Sonne ist vermöge ihres Lichtes ein sehr wirksames Agens bey der Galvanischen Wechselwirkung. Legt man zwey verschiedene, an dem einen Ende mit ein- ander verbundene Metallstangen, z. B. Zink und Silber, mit ihren freyen Enden in einen Aufguss von vegetabilischen Substanzen, so erzeugen sich an diesen auf der Oberfläche des Wassers strah-
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me, besonders an dem Theile des letztern, wel- cher zwischen den beyden Stanniolstreifen enthal- ten war.
Nach den obigen Voraussetzungen würde es keinen Zweifel leiden, daſs eine ähnliche Wech- selwirkung, wie in der Voltaischen Säule vor- geht, auch zwischen den Himmelskörpern, und namentlich zwischen der Erde, dem Monde und der Sonne statt fände, wenn sich darthun liesse, 1) daſs diese Körper zu den oxydationsfähigen gehören, 2) daſs sie in ihren physischen und chemischen Qualitäten verschieden sind, und 3) daſs die erwähnte Wechselwirkung nicht blos auf die unmittelbare Berührung der Körper einge- schränkt ist, sondern schon in der Ferne entsteht.
Was den ersten dieser Sätze betrifft, so be- darf derselbe von der Erde keines Beweises. Daſs er aber auch von dem Monde gilt, erhellet aus den Vulcanen desselben, die ohne Feuer, und also auch ohne Oxydationen und Desoxydationen gar nicht vorhanden seyn könnten. Die Sonne ist vermöge ihres Lichtes ein sehr wirksames Agens bey der Galvanischen Wechselwirkung. Legt man zwey verschiedene, an dem einen Ende mit ein- ander verbundene Metallstangen, z. B. Zink und Silber, mit ihren freyen Enden in einen Aufguſs von vegetabilischen Substanzen, so erzeugen sich an diesen auf der Oberfläche des Wassers strah-
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me, besonders an dem Theile des letztern, wel-
cher zwischen den beyden Stanniolstreifen enthal-
ten war.
Nach den obigen Voraussetzungen würde es
keinen Zweifel leiden, daſs eine ähnliche Wech-
selwirkung, wie in der Voltaischen Säule vor-
geht, auch zwischen den Himmelskörpern, und
namentlich zwischen der Erde, dem Monde und
der Sonne statt fände, wenn sich darthun liesse,
1) daſs diese Körper zu den oxydationsfähigen
gehören, 2) daſs sie in ihren physischen und
chemischen Qualitäten verschieden sind, und 3)
daſs die erwähnte Wechselwirkung nicht blos auf
die unmittelbare Berührung der Körper einge-
schränkt ist, sondern schon in der Ferne entsteht.
Was den ersten dieser Sätze betrifft, so be-
darf derselbe von der Erde keines Beweises. Daſs
er aber auch von dem Monde gilt, erhellet aus
den Vulcanen desselben, die ohne Feuer, und also
auch ohne Oxydationen und Desoxydationen gar
nicht vorhanden seyn könnten. Die Sonne ist
vermöge ihres Lichtes ein sehr wirksames Agens
bey der Galvanischen Wechselwirkung. Legt man
zwey verschiedene, an dem einen Ende mit ein-
ander verbundene Metallstangen, z. B. Zink und
Silber, mit ihren freyen Enden in einen Aufguſs
von vegetabilischen Substanzen, so erzeugen sich
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/453>, abgerufen am 25.11.2024.
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