wässer, worin sie sich befinden, nicht zu sehr ver- schieden ist. Dieser Gehalt nun scheint in den grö- ssern Meeren der wärmern und gemässigten Zonen allenthalben derselbe zu seyn (n), und in diesen Gegenden sehen wir auch die Meerthiere an Man- nichfaltigkeit und Grösse mit abnehmender Entfer- nung vom Aequator zunehmen. Von der Mannich- faltigkeit derselben ist dieser Satz schon im vierten Kapitel des vorigen Abschnitts dargethan. Die steigende Grösse derselben erhellet aus folgenden Thatsachen. Die Meere zwischen den Wendezir- keln enthalten die grössten Schildkröten, Mollusken und Crustaceen. Der gemeine Octopus wächst in Ostindien und im Mexicanischen Meerbusen zu ei- ner so ungeheuren Grösse heran, dass man abge- rissene einzelne Arme von ihm angetroffen hat, die bis 30 Fuss lang waren (o). An den Küsten von Sumatra, Neu Guinea und mehrern andern Inseln des Indischen Oceans giebt es eine Muschel (die Kihmo-Muschel), wovon oft der Rogen allein sechs Pfund, das ganze Thier, wenn es aus der Schaale genommen ist, zwanzig bis dreyssig Pfund, und die Schaale über drittehalb hundert Pfund wiegt (p).
Die
(n)La Billardiere's Reise nach dem Südmeere. Th. 1. S. 54.
(o)Blumeneach's Handb. der Nat. Gesch. 3teAusg. S. 474.
(p)Marsden's Beschr. von Sumatra. S. 24. Forrest's. Reise nach Neu-Guinea. S. 62, in der Neuen Samml. von Reisebeschr. Th. 3.
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wässer, worin sie sich befinden, nicht zu sehr ver- schieden ist. Dieser Gehalt nun scheint in den grö- ſsern Meeren der wärmern und gemäſsigten Zonen allenthalben derselbe zu seyn (n), und in diesen Gegenden sehen wir auch die Meerthiere an Man- nichfaltigkeit und Gröſse mit abnehmender Entfer- nung vom Aequator zunehmen. Von der Mannich- faltigkeit derselben ist dieser Satz schon im vierten Kapitel des vorigen Abschnitts dargethan. Die steigende Gröſse derselben erhellet aus folgenden Thatsachen. Die Meere zwischen den Wendezir- keln enthalten die gröſsten Schildkröten, Mollusken und Crustaceen. Der gemeine Octopus wächst in Ostindien und im Mexicanischen Meerbusen zu ei- ner so ungeheuren Gröſse heran, daſs man abge- rissene einzelne Arme von ihm angetroffen hat, die bis 30 Fuſs lang waren (o). An den Küsten von Sumatra, Neu Guinea und mehrern andern Inseln des Indischen Oceans giebt es eine Muschel (die Kihmo-Muschel), wovon oft der Rogen allein sechs Pfund, das ganze Thier, wenn es aus der Schaale genommen ist, zwanzig bis dreyſsig Pfund, und die Schaale über drittehalb hundert Pfund wiegt (p).
Die
(n)La Billardiere’s Reise nach dem Südmeere. Th. 1. S. 54.
(o)Blumeneach’s Handb. der Nat. Gesch. 3teAusg. S. 474.
(p)Marsden’s Beschr. von Sumatra. S. 24. Forrest’s. Reise nach Neu-Guinea. S. 62, in der Neuen Samml. von Reisebeschr. Th. 3.
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wässer, worin sie sich befinden, nicht zu sehr ver-
schieden ist. Dieser Gehalt nun scheint in den grö-
ſsern Meeren der wärmern und gemäſsigten Zonen
allenthalben derselbe zu seyn (n), und in diesen
Gegenden sehen wir auch die Meerthiere an Man-
nichfaltigkeit und Gröſse mit abnehmender Entfer-
nung vom Aequator zunehmen. Von der Mannich-
faltigkeit derselben ist dieser Satz schon im vierten
Kapitel des vorigen Abschnitts dargethan. Die
steigende Gröſse derselben erhellet aus folgenden
Thatsachen. Die Meere zwischen den Wendezir-
keln enthalten die gröſsten Schildkröten, Mollusken
und Crustaceen. Der gemeine Octopus wächst in
Ostindien und im Mexicanischen Meerbusen zu ei-
ner so ungeheuren Gröſse heran, daſs man abge-
rissene einzelne Arme von ihm angetroffen hat, die
bis 30 Fuſs lang waren (o). An den Küsten von
Sumatra, Neu Guinea und mehrern andern Inseln
des Indischen Oceans giebt es eine Muschel (die
Kihmo-Muschel), wovon oft der Rogen allein sechs
Pfund, das ganze Thier, wenn es aus der Schaale
genommen ist, zwanzig bis dreyſsig Pfund, und
die Schaale über drittehalb hundert Pfund wiegt (p).
Die
(n) La Billardiere’s Reise nach dem Südmeere. Th. 1.
S. 54.
(o) Blumeneach’s Handb. der Nat. Gesch. 3teAusg. S. 474.
(p) Marsden’s Beschr. von Sumatra. S. 24. Forrest’s.
Reise nach Neu-Guinea. S. 62, in der Neuen Samml.
von Reisebeschr. Th. 3.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/431>, abgerufen am 22.11.2024.
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