in gehörigem Ebenmaasse zu, und diese Zunahme macht das Wachsthum aus, welches dadurch ge- schieht, dass die Form von der erwähnten Materie innigst durchdrungen wird.
Findet kein Wachsthum weiter statt, so wird der Ueberfluss der nährenden und hervorbringen- den, überall verbreiteten Materie, nachdem sie durch die innerliche Form gegangen ist, in ein oder mehrere Behältnisse unter der Gestalt einer Flüssigkeit gesandt, die alle dem Thiere ähnliche Theilchen, und folglich alles, was zur Hervorbrin- gung seines Gleichen erforderlich ist, enthält.
Diese Flüssigkeit ist der Saamen, der also in beyden Geschlechtern eine Art von Exirakt aus al- len Theilen des Körpers ausmacht. Bey der Blatt- laus, der Zwiebel, und andern lebenden Körpern, welche ohne Zuthun eines männlichen Individuum erzeugt werden, verbinden sich die organischen Theilchen, woraus diese Flüssigkeit besteht, in je- dem einzelnen Geschöpfe zu Körpern, die dem gro- ssen ähnlich sind. Bey denen aber, zu deren Er- zeugung die Vereinigung zweyer Geschlechter er- forderlich ist, müssen sich die Saamenfeuchtigkei- ten beyder Geschlechter vermischen, wenn die in ihnen enthaltenen organischen Theilchen ein neues Individuum bilden sollen.
So lange diese Vermischung nicht vor sich ge- gangen ist, bringen jene Flüssigkeiten Wesen her-
vor,
in gehörigem Ebenmaaſse zu, und diese Zunahme macht das Wachsthum aus, welches dadurch ge- schieht, daſs die Form von der erwähnten Materie innigst durchdrungen wird.
Findet kein Wachsthum weiter statt, so wird der Ueberfluſs der nährenden und hervorbringen- den, überall verbreiteten Materie, nachdem sie durch die innerliche Form gegangen ist, in ein oder mehrere Behältnisse unter der Gestalt einer Flüssigkeit gesandt, die alle dem Thiere ähnliche Theilchen, und folglich alles, was zur Hervorbrin- gung seines Gleichen erforderlich ist, enthält.
Diese Flüssigkeit ist der Saamen, der also in beyden Geschlechtern eine Art von Exirakt aus al- len Theilen des Körpers ausmacht. Bey der Blatt- laus, der Zwiebel, und andern lebenden Körpern, welche ohne Zuthun eines männlichen Individuum erzeugt werden, verbinden sich die organischen Theilchen, woraus diese Flüssigkeit besteht, in je- dem einzelnen Geschöpfe zu Körpern, die dem gro- ſsen ähnlich sind. Bey denen aber, zu deren Er- zeugung die Vereinigung zweyer Geschlechter er- forderlich ist, müssen sich die Saamenfeuchtigkei- ten beyder Geschlechter vermischen, wenn die in ihnen enthaltenen organischen Theilchen ein neues Individuum bilden sollen.
So lange diese Vermischung nicht vor sich ge- gangen ist, bringen jene Flüssigkeiten Wesen her-
vor,
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in gehörigem Ebenmaaſse zu, und diese Zunahme
macht das Wachsthum aus, welches dadurch ge-
schieht, daſs die Form von der erwähnten Materie
innigst durchdrungen wird.
Findet kein Wachsthum weiter statt, so wird
der Ueberfluſs der nährenden und hervorbringen-
den, überall verbreiteten Materie, nachdem sie
durch die innerliche Form gegangen ist, in ein
oder mehrere Behältnisse unter der Gestalt einer
Flüssigkeit gesandt, die alle dem Thiere ähnliche
Theilchen, und folglich alles, was zur Hervorbrin-
gung seines Gleichen erforderlich ist, enthält.
Diese Flüssigkeit ist der Saamen, der also in
beyden Geschlechtern eine Art von Exirakt aus al-
len Theilen des Körpers ausmacht. Bey der Blatt-
laus, der Zwiebel, und andern lebenden Körpern,
welche ohne Zuthun eines männlichen Individuum
erzeugt werden, verbinden sich die organischen
Theilchen, woraus diese Flüssigkeit besteht, in je-
dem einzelnen Geschöpfe zu Körpern, die dem gro-
ſsen ähnlich sind. Bey denen aber, zu deren Er-
zeugung die Vereinigung zweyer Geschlechter er-
forderlich ist, müssen sich die Saamenfeuchtigkei-
ten beyder Geschlechter vermischen, wenn die in
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/410>, abgerufen am 22.11.2024.
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