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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

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gen von Girod-Chantran zur Bestätigung. Aber
noch mehr stimmen mit diesen folgende überein.

In den Fäden des Flusswasserfadens (Conferva
rivularis L.) fand Ingenhouss unter dem Vergrö-
sserungsglase sehr durchsichtige, farbenlose Röhren
mit einer ausserordentlich grossen Menge kleiner,
runder, in einer schleimigen, mehr oder weniger
grünen Materie verwickelten Körperchen, von der-
selben Gestalt und Grösse, welche die kleinern
Thiere haben, woraus die Priestleysche Materie
entsteht. Schnitt er die Fäden der Conferve in sehr
kleine Stücke, und brachte sie unter den Brenn-
punkt eines Microscops, so sahe er oft aus den ab-
geschnittenen Enden dieser Röhren alle die kleinen
Körper, von ihrem Schleime noch umhüllet, her-
ausfliessen. Anfangs lagen sie ohne alle Bewegung.
Von Tage zu Tage aber fingen immer mehrere an,
sich zu bewegen, und nach sechs oder sieben Ta-
gen waren sie gemeiniglich alle lebendig, aus-
genommen diejenigen, welche in der schleimigen
Substanz sassen (e).

Ferner beobachtete Ingenhouss, dass ein und
dasselbe Wasser in drey verschiedenen Behältern drey
verschiedene Wesen hervorbrachte. In einer Glas-
glocke, worin das Wasser keine Bewegung hatte,

er-
(e) Ingenhouss verm. Schriften. B. 2. S. 218. 219. Eben-
desselben Vers. mit Pflanzen. B. 3. S. 33 ff.
Bb 2

gen von Girod-Chantran zur Bestätigung. Aber
noch mehr stimmen mit diesen folgende überein.

In den Fäden des Fluſswasserfadens (Conferva
rivularis L.) fand Ingenhouss unter dem Vergrö-
ſserungsglase sehr durchsichtige, farbenlose Röhren
mit einer ausserordentlich groſsen Menge kleiner,
runder, in einer schleimigen, mehr oder weniger
grünen Materie verwickelten Körperchen, von der-
selben Gestalt und Gröſse, welche die kleinern
Thiere haben, woraus die Priestleysche Materie
entsteht. Schnitt er die Fäden der Conferve in sehr
kleine Stücke, und brachte sie unter den Brenn-
punkt eines Microscops, so sahe er oft aus den ab-
geschnittenen Enden dieser Röhren alle die kleinen
Körper, von ihrem Schleime noch umhüllet, her-
ausflieſsen. Anfangs lagen sie ohne alle Bewegung.
Von Tage zu Tage aber fingen immer mehrere an,
sich zu bewegen, und nach sechs oder sieben Ta-
gen waren sie gemeiniglich alle lebendig, aus-
genommen diejenigen, welche in der schleimigen
Substanz saſsen (e).

Ferner beobachtete Ingenhouss, daſs ein und
dasselbe Wasser in drey verschiedenen Behältern drey
verschiedene Wesen hervorbrachte. In einer Glas-
glocke, worin das Wasser keine Bewegung hatte,

er-
(e) Ingenhouss verm. Schriften. B. 2. S. 218. 219. Eben-
desselben Vers. mit Pflanzen. B. 3. S. 33 ff.
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[387/0397] gen von Girod-Chantran zur Bestätigung. Aber noch mehr stimmen mit diesen folgende überein. In den Fäden des Fluſswasserfadens (Conferva rivularis L.) fand Ingenhouss unter dem Vergrö- ſserungsglase sehr durchsichtige, farbenlose Röhren mit einer ausserordentlich groſsen Menge kleiner, runder, in einer schleimigen, mehr oder weniger grünen Materie verwickelten Körperchen, von der- selben Gestalt und Gröſse, welche die kleinern Thiere haben, woraus die Priestleysche Materie entsteht. Schnitt er die Fäden der Conferve in sehr kleine Stücke, und brachte sie unter den Brenn- punkt eines Microscops, so sahe er oft aus den ab- geschnittenen Enden dieser Röhren alle die kleinen Körper, von ihrem Schleime noch umhüllet, her- ausflieſsen. Anfangs lagen sie ohne alle Bewegung. Von Tage zu Tage aber fingen immer mehrere an, sich zu bewegen, und nach sechs oder sieben Ta- gen waren sie gemeiniglich alle lebendig, aus- genommen diejenigen, welche in der schleimigen Substanz saſsen (e). Ferner beobachtete Ingenhouss, daſs ein und dasselbe Wasser in drey verschiedenen Behältern drey verschiedene Wesen hervorbrachte. In einer Glas- glocke, worin das Wasser keine Bewegung hatte, er- (e) Ingenhouss verm. Schriften. B. 2. S. 218. 219. Eben- desselben Vers. mit Pflanzen. B. 3. S. 33 ff. Bb 2

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/397>, abgerufen am 23.11.2024.