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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

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stehende Haut verwandelt, und jetzt zeigte sich in
dieser Infusion auch eine Menge sehr kleiner Infu-
sionsthiere, theils als schwarze Punkte, theils als
durchsichtige Bläschen. In der gelatinösen Substanz
von Nro. 2 hingegen zeigten sich noch wenige Mo-
lekülen, und zugleich fanden sich in diesem Auf-
gusse nur erst wenige, sich willkührlich bewegen-
de Bläschen.

Am 17ten Tage entdeckte ich in den beyden
Aufgüssen Folgendes: Nro. 1 roch sehr faulicht; in
Nro. 2 hingegen war noch kein Geruch zu bemer-
ken. Die in Nro. 1 befindlichen Erbsen waren stark
aufgequollen, aber nur eine einzige von allen hatte
gekeimt; die in Nro. 2 hingegen waren wenig auf-
gequollen, hatten aber meist alle gekeimt. In Nro.
1 zeigten sich ovale Infusionsthiere mit einem brei-
ten Hintertheile und schmalen Vordertheile, die sich
nur langsam bewegten, und zwar zeigten sie sich
nur in Tropfen, die aus der Nähe der Saamenkör-
ner und nicht von andern Stellen der Infusion ge-
nommen waren, und auch dort nur in geringer
Anzahl. Eine weit grössere Menge von Infusions-
thieren fanden sich in Nro. 2, und zugleich unter-
schieden sich diese von denen in Nro. 1 dadurch,
dass sie schmäler, vorne und hinten von gleicher
Breite, durchsichtiger, weit schneller in ihren Be-
wegungen, und fast allenthalben in dem Aufgusse
gleichförmig verbreitet waren.

Die

stehende Haut verwandelt, und jetzt zeigte sich in
dieser Infusion auch eine Menge sehr kleiner Infu-
sionsthiere, theils als schwarze Punkte, theils als
durchsichtige Bläschen. In der gelatinösen Substanz
von Nro. 2 hingegen zeigten sich noch wenige Mo-
lekülen, und zugleich fanden sich in diesem Auf-
gusse nur erst wenige, sich willkührlich bewegen-
de Bläschen.

Am 17ten Tage entdeckte ich in den beyden
Aufgüssen Folgendes: Nro. 1 roch sehr faulicht; in
Nro. 2 hingegen war noch kein Geruch zu bemer-
ken. Die in Nro. 1 befindlichen Erbsen waren stark
aufgequollen, aber nur eine einzige von allen hatte
gekeimt; die in Nro. 2 hingegen waren wenig auf-
gequollen, hatten aber meist alle gekeimt. In Nro.
1 zeigten sich ovale Infusionsthiere mit einem brei-
ten Hintertheile und schmalen Vordertheile, die sich
nur langsam bewegten, und zwar zeigten sie sich
nur in Tropfen, die aus der Nähe der Saamenkör-
ner und nicht von andern Stellen der Infusion ge-
nommen waren, und auch dort nur in geringer
Anzahl. Eine weit gröſsere Menge von Infusions-
thieren fanden sich in Nro. 2, und zugleich unter-
schieden sich diese von denen in Nro. 1 dadurch,
daſs sie schmäler, vorne und hinten von gleicher
Breite, durchsichtiger, weit schneller in ihren Be-
wegungen, und fast allenthalben in dem Aufgusse
gleichförmig verbreitet waren.

Die
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[333/0343] stehende Haut verwandelt, und jetzt zeigte sich in dieser Infusion auch eine Menge sehr kleiner Infu- sionsthiere, theils als schwarze Punkte, theils als durchsichtige Bläschen. In der gelatinösen Substanz von Nro. 2 hingegen zeigten sich noch wenige Mo- lekülen, und zugleich fanden sich in diesem Auf- gusse nur erst wenige, sich willkührlich bewegen- de Bläschen. Am 17ten Tage entdeckte ich in den beyden Aufgüssen Folgendes: Nro. 1 roch sehr faulicht; in Nro. 2 hingegen war noch kein Geruch zu bemer- ken. Die in Nro. 1 befindlichen Erbsen waren stark aufgequollen, aber nur eine einzige von allen hatte gekeimt; die in Nro. 2 hingegen waren wenig auf- gequollen, hatten aber meist alle gekeimt. In Nro. 1 zeigten sich ovale Infusionsthiere mit einem brei- ten Hintertheile und schmalen Vordertheile, die sich nur langsam bewegten, und zwar zeigten sie sich nur in Tropfen, die aus der Nähe der Saamenkör- ner und nicht von andern Stellen der Infusion ge- nommen waren, und auch dort nur in geringer Anzahl. Eine weit gröſsere Menge von Infusions- thieren fanden sich in Nro. 2, und zugleich unter- schieden sich diese von denen in Nro. 1 dadurch, daſs sie schmäler, vorne und hinten von gleicher Breite, durchsichtiger, weit schneller in ihren Be- wegungen, und fast allenthalben in dem Aufgusse gleichförmig verbreitet waren. Die

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/343>, abgerufen am 25.11.2024.