Alles spricht also bis jetzt noch für und nichts gegen eine Meinung, mit deren Begründung die ganze Biologie begründet ist. Es giebt aber noch einen andern Weg, worauf sich jene Meinung prü- fen lässt, und auch diesen lasst uns erst versuchen, ehe wir ihr beytreten. Ist es ein gewisses, mit jeder lebenden Materie unzertrennlich verbundenes, und nach der Verschiedenheit der äussern Einflüs- se nur unter verschiedenen Gestalten sich äussern- des Princip, dem die Infusionsthiere ihr Entstehen verdanken, so wird ohne Zweifel das Licht, das sich auf die ganze übrige lebende Natur so wirksam zeiget, auch auf die Erzeugung dieser Thiere einen wichtigen Einfluss haben. Welche Erscheinungen erfolgen also in Aufgüssen, die dem Lichte ausge- setzt sind? Sind die Thiere in diesen ganz ver- schieden von denen, welche bey der Abwesenheit des Lichts entstehen, so bleibt nichts übrig, als entweder der Needhamschen Meinung beyzutreten, oder in den Lichtstrahlen Infusionsthiere und deren Eyer zu suchen.
Jene Verschiedenheit zeigt uns nun wirklich die Erfahrung an den unter dem Namen der Priestleyschen grünen Materie bekann- ten Infusionsthieren, Organismen, die sich von al- len übrigen Thieren der Art durch ihre grüne Farbe, durch ihr Vermögen, unter allen Um-
stän-
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§. 3.
Alles spricht also bis jetzt noch für und nichts gegen eine Meinung, mit deren Begründung die ganze Biologie begründet ist. Es giebt aber noch einen andern Weg, worauf sich jene Meinung prü- fen läſst, und auch diesen laſst uns erst versuchen, ehe wir ihr beytreten. Ist es ein gewisses, mit jeder lebenden Materie unzertrennlich verbundenes, und nach der Verschiedenheit der äussern Einflüs- se nur unter verschiedenen Gestalten sich äussern- des Princip, dem die Infusionsthiere ihr Entstehen verdanken, so wird ohne Zweifel das Licht, das sich auf die ganze übrige lebende Natur so wirksam zeiget, auch auf die Erzeugung dieser Thiere einen wichtigen Einfluſs haben. Welche Erscheinungen erfolgen also in Aufgüssen, die dem Lichte ausge- setzt sind? Sind die Thiere in diesen ganz ver- schieden von denen, welche bey der Abwesenheit des Lichts entstehen, so bleibt nichts übrig, als entweder der Needhamschen Meinung beyzutreten, oder in den Lichtstrahlen Infusionsthiere und deren Eyer zu suchen.
Jene Verschiedenheit zeigt uns nun wirklich die Erfahrung an den unter dem Namen der Priestleyschen grünen Materie bekann- ten Infusionsthieren, Organismen, die sich von al- len übrigen Thieren der Art durch ihre grüne Farbe, durch ihr Vermögen, unter allen Um-
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§. 3.
Alles spricht also bis jetzt noch für und nichts
gegen eine Meinung, mit deren Begründung die
ganze Biologie begründet ist. Es giebt aber noch
einen andern Weg, worauf sich jene Meinung prü-
fen läſst, und auch diesen laſst uns erst versuchen,
ehe wir ihr beytreten. Ist es ein gewisses, mit
jeder lebenden Materie unzertrennlich verbundenes,
und nach der Verschiedenheit der äussern Einflüs-
se nur unter verschiedenen Gestalten sich äussern-
des Princip, dem die Infusionsthiere ihr Entstehen
verdanken, so wird ohne Zweifel das Licht, das
sich auf die ganze übrige lebende Natur so wirksam
zeiget, auch auf die Erzeugung dieser Thiere einen
wichtigen Einfluſs haben. Welche Erscheinungen
erfolgen also in Aufgüssen, die dem Lichte ausge-
setzt sind? Sind die Thiere in diesen ganz ver-
schieden von denen, welche bey der Abwesenheit
des Lichts entstehen, so bleibt nichts übrig, als
entweder der Needhamschen Meinung beyzutreten,
oder in den Lichtstrahlen Infusionsthiere und deren
Eyer zu suchen.
Jene Verschiedenheit zeigt uns nun wirklich
die Erfahrung an den unter dem Namen der
Priestleyschen grünen Materie bekann-
ten Infusionsthieren, Organismen, die sich von al-
len übrigen Thieren der Art durch ihre grüne
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/307>, abgerufen am 25.11.2024.
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