durch einen Korkstöpsel, und erhitzte dasselbe über Kohlen; dennoch erzeugten sich in demselben In- fusionsthiere. Um diesen Punkt auszumachen, stellte Spallanzani viele Versuche an, wovon die Resultate folgende waren.
Im luftleeren Raume entstanden keine Thie- re (e); hingegen in einer blos verdünnten Luft er- zeugten sie sich eben so wohl, als in der gemei- nen (f).
Siegelte Spallanzani die Gläser, worin sich die Infusionen befanden, hermetisch zu, so er- zeugten sich keine Thiere, wenn die Gläser nur klein waren; in grossen aber, die mehr Luft fassten, stellten sich die Thiere in ziemlicher Menge ein (g).
Wurden Flaschen, die vorher erhitzt waren, um die an den Wänden etwa klebenden Eyer zu tödten, mit gekochten Aufgüssen gefüllt, und, nachdem sie kalt geworden und frische Luft her- eingedrungen war, hermetisch versiegelt, so waren in einigen Flaschen nach vier Tagen noch keine Thiere entstanden; hingegen in vielen fanden sich dieselben, obgleich nicht in grosser Anzahl (h).
End-
(e) S. 200.
(f) S. 202.
(g) S. 201.
(h) S. 203.
Bd. II. T
durch einen Korkstöpsel, und erhitzte dasselbe über Kohlen; dennoch erzeugten sich in demselben In- fusionsthiere. Um diesen Punkt auszumachen, stellte Spallanzani viele Versuche an, wovon die Resultate folgende waren.
Im luftleeren Raume entstanden keine Thie- re (e); hingegen in einer blos verdünnten Luft er- zeugten sie sich eben so wohl, als in der gemei- nen (f).
Siegelte Spallanzani die Gläser, worin sich die Infusionen befanden, hermetisch zu, so er- zeugten sich keine Thiere, wenn die Gläser nur klein waren; in groſsen aber, die mehr Luft faſsten, stellten sich die Thiere in ziemlicher Menge ein (g).
Wurden Flaschen, die vorher erhitzt waren, um die an den Wänden etwa klebenden Eyer zu tödten, mit gekochten Aufgüssen gefüllt, und, nachdem sie kalt geworden und frische Luft her- eingedrungen war, hermetisch versiegelt, so waren in einigen Flaschen nach vier Tagen noch keine Thiere entstanden; hingegen in vielen fanden sich dieselben, obgleich nicht in groſser Anzahl (h).
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(e) S. 200.
(f) S. 202.
(g) S. 201.
(h) S. 203.
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durch einen Korkstöpsel, und erhitzte dasselbe über
Kohlen; dennoch erzeugten sich in demselben In-
fusionsthiere. Um diesen Punkt auszumachen,
stellte Spallanzani viele Versuche an, wovon die
Resultate folgende waren.
Im luftleeren Raume entstanden keine Thie-
re (e); hingegen in einer blos verdünnten Luft er-
zeugten sie sich eben so wohl, als in der gemei-
nen (f).
Siegelte Spallanzani die Gläser, worin sich
die Infusionen befanden, hermetisch zu, so er-
zeugten sich keine Thiere, wenn die Gläser nur
klein waren; in groſsen aber, die mehr Luft
faſsten, stellten sich die Thiere in ziemlicher Menge
ein (g).
Wurden Flaschen, die vorher erhitzt waren,
um die an den Wänden etwa klebenden Eyer zu
tödten, mit gekochten Aufgüssen gefüllt, und,
nachdem sie kalt geworden und frische Luft her-
eingedrungen war, hermetisch versiegelt, so waren
in einigen Flaschen nach vier Tagen noch keine
Thiere entstanden; hingegen in vielen fanden sich
dieselben, obgleich nicht in groſser Anzahl (h).
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(f) S. 202.
(g) S. 201.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/299>, abgerufen am 24.11.2024.
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