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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

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zeigten sich die Infusionsthiere weit geschwinder,
als wenn er unvorbereiteten Saamen zu der Infusion
nahm (u).

Wurde die Vegetation des in dem Aufgusse
befindlichen Saamens durch Kälte zurückgehalten,
so entstanden bey weitem nicht so viele Thiere,
und diese erreichten nicht die Grösse, als wenn das
Keimen durch Wärme beschleunigt wurde (v).

So weit stimmen Spallanzani's Beobachtun-
gen noch ganz mit den Needhamschen überein.
Inzwischen glaubt jener, diese Erfahrungen mit
der Meinung vom Entstehen der Infusionsthiere
aus Eyern doch vereinigen zu können. "Kann
"nicht", frägt er, "die gemässigte Wärme, welche
"die Körner in der Infusion zum Keimen bringt,
"auch auf die darin befindlichen Eyer wirken und
"dieselben ausbrüten, diese Eyer mögen nun durch
"die Luft herbeygeführt seyn, oder sich zuvor im
"Wasser, oder im Gefässe befunden haben, oder
"von den Weibchen auf die Saamen, ehe sie ins
"Wasser geschüttet worden, gelegt seyn? Es hält
"nicht schwer", fährt er fort, "zu erklären, warum
"sich gleich, oder wenigstens bald Würmer zeigen,
"wenn man den Saft aus dem aufgequollenen Saa-
"men drückt, oder den bereits aufgekeimten Saa-

"men
(u) Ebendas.
(v) S. 159.
S 5

zeigten sich die Infusionsthiere weit geschwinder,
als wenn er unvorbereiteten Saamen zu der Infusion
nahm (u).

Wurde die Vegetation des in dem Aufgusse
befindlichen Saamens durch Kälte zurückgehalten,
so entstanden bey weitem nicht so viele Thiere,
und diese erreichten nicht die Gröſse, als wenn das
Keimen durch Wärme beschleunigt wurde (v).

So weit stimmen Spallanzani’s Beobachtun-
gen noch ganz mit den Needhamschen überein.
Inzwischen glaubt jener, diese Erfahrungen mit
der Meinung vom Entstehen der Infusionsthiere
aus Eyern doch vereinigen zu können. “Kann
„nicht”, frägt er, “die gemäſsigte Wärme, welche
„die Körner in der Infusion zum Keimen bringt,
„auch auf die darin befindlichen Eyer wirken und
„dieselben ausbrüten, diese Eyer mögen nun durch
„die Luft herbeygeführt seyn, oder sich zuvor im
„Wasser, oder im Gefäſse befunden haben, oder
„von den Weibchen auf die Saamen, ehe sie ins
„Wasser geschüttet worden, gelegt seyn? Es hält
„nicht schwer”, fährt er fort, “zu erklären, warum
„sich gleich, oder wenigstens bald Würmer zeigen,
„wenn man den Saft aus dem aufgequollenen Saa-
„men drückt, oder den bereits aufgekeimten Saa-

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[281/0291] zeigten sich die Infusionsthiere weit geschwinder, als wenn er unvorbereiteten Saamen zu der Infusion nahm (u). Wurde die Vegetation des in dem Aufgusse befindlichen Saamens durch Kälte zurückgehalten, so entstanden bey weitem nicht so viele Thiere, und diese erreichten nicht die Gröſse, als wenn das Keimen durch Wärme beschleunigt wurde (v). So weit stimmen Spallanzani’s Beobachtun- gen noch ganz mit den Needhamschen überein. Inzwischen glaubt jener, diese Erfahrungen mit der Meinung vom Entstehen der Infusionsthiere aus Eyern doch vereinigen zu können. “Kann „nicht”, frägt er, “die gemäſsigte Wärme, welche „die Körner in der Infusion zum Keimen bringt, „auch auf die darin befindlichen Eyer wirken und „dieselben ausbrüten, diese Eyer mögen nun durch „die Luft herbeygeführt seyn, oder sich zuvor im „Wasser, oder im Gefäſse befunden haben, oder „von den Weibchen auf die Saamen, ehe sie ins „Wasser geschüttet worden, gelegt seyn? Es hält „nicht schwer”, fährt er fort, “zu erklären, warum „sich gleich, oder wenigstens bald Würmer zeigen, „wenn man den Saft aus dem aufgequollenen Saa- „men drückt, oder den bereits aufgekeimten Saa- „men (u) Ebendas. (v) S. 159. S 5

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/291>, abgerufen am 24.11.2024.