len von einem solchen Haufen, und bewegten sich abgesondert von den übrigen (q).
Ausser diesen, aus einfachen Bläschen beste- henden Thieren fand Wrisberg in den meisten Aufgüssen noch eine Menge grösserer, polypenähn- licher Körper, welche mit jenen in ihrer Entste- hung eine auffallende Aehnlichkeit hatten (r). So beobachtete er in einer Infusion von einem Blutigel unter mehrern kleinern Thieren auch zwey grö- ssere, welche mit einem Stiel versehen waren, ver- mittelst dessen sie lange ohne eine merkliche Bewe- gung an dem Schimmel hingen, der sich in dem Aufgusse erzeugt hatte. Nach und nach aber entstand in ihnen eine wellenförmige Bewegung; diese ging in eine oscillirende, pendelförmige über; der Stiel riss; die Thiere machten einige Minuten hindurch eine sehr schnelle drehende Bewegung, und end- lich zersprangen beyde in kleinere Körperchen, de- ren Bewegung allmählig schwächer, und zuletzt ganz unmerklich wurde (s).
Merkwürdig, und eine wichtige Bestätigung der Schlüsse, die Needham aus seinen Beobachtun- gen zog, ist es, dass die kleinern Thiere immer früher, als die grössern, entstanden. In einem Aufgusse von frischem Fleische zeigten sich am 2ten
Tage
(q) p. 25.
(r) p. 95.
(s) p. 4.
len von einem solchen Haufen, und bewegten sich abgesondert von den übrigen (q).
Ausser diesen, aus einfachen Bläschen beste- henden Thieren fand Wrisberg in den meisten Aufgüssen noch eine Menge gröſserer, polypenähn- licher Körper, welche mit jenen in ihrer Entste- hung eine auffallende Aehnlichkeit hatten (r). So beobachtete er in einer Infusion von einem Blutigel unter mehrern kleinern Thieren auch zwey grö- ſsere, welche mit einem Stiel versehen waren, ver- mittelst dessen sie lange ohne eine merkliche Bewe- gung an dem Schimmel hingen, der sich in dem Aufgusse erzeugt hatte. Nach und nach aber entstand in ihnen eine wellenförmige Bewegung; diese ging in eine oscillirende, pendelförmige über; der Stiel riſs; die Thiere machten einige Minuten hindurch eine sehr schnelle drehende Bewegung, und end- lich zersprangen beyde in kleinere Körperchen, de- ren Bewegung allmählig schwächer, und zuletzt ganz unmerklich wurde (s).
Merkwürdig, und eine wichtige Bestätigung der Schlüsse, die Needham aus seinen Beobachtun- gen zog, ist es, daſs die kleinern Thiere immer früher, als die gröſsern, entstanden. In einem Aufgusse von frischem Fleische zeigten sich am 2ten
Tage
(q) p. 25.
(r) p. 95.
(s) p. 4.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0284"n="274"/>
len von einem solchen Haufen, und bewegten sich<lb/>
abgesondert von den übrigen <noteplace="foot"n="(q)">p. 25.</note>.</p><lb/><p>Ausser diesen, aus einfachen Bläschen beste-<lb/>
henden Thieren fand <hirendition="#k">Wrisberg</hi> in den meisten<lb/>
Aufgüssen noch eine Menge gröſserer, polypenähn-<lb/>
licher Körper, welche mit jenen in ihrer Entste-<lb/>
hung eine auffallende Aehnlichkeit hatten <noteplace="foot"n="(r)">p. 95.</note>. So<lb/>
beobachtete er in einer Infusion von einem Blutigel<lb/>
unter mehrern kleinern Thieren auch zwey grö-<lb/>ſsere, welche mit einem Stiel versehen waren, ver-<lb/>
mittelst dessen sie lange ohne eine merkliche Bewe-<lb/>
gung an dem Schimmel hingen, der sich in dem<lb/>
Aufgusse erzeugt hatte. Nach und nach aber entstand<lb/>
in ihnen eine wellenförmige Bewegung; diese ging<lb/>
in eine oscillirende, pendelförmige über; der Stiel<lb/>
riſs; die Thiere machten einige Minuten hindurch<lb/>
eine sehr schnelle drehende Bewegung, und end-<lb/>
lich zersprangen beyde in kleinere Körperchen, de-<lb/>
ren Bewegung allmählig schwächer, und zuletzt<lb/>
ganz unmerklich wurde <noteplace="foot"n="(s)">p. 4.</note>.</p><lb/><p>Merkwürdig, und eine wichtige Bestätigung<lb/>
der Schlüsse, die <hirendition="#k">Needham</hi> aus seinen Beobachtun-<lb/>
gen zog, ist es, daſs die kleinern Thiere immer<lb/>
früher, als die gröſsern, entstanden. In einem<lb/>
Aufgusse von frischem Fleische zeigten sich am 2ten<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Tage</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[274/0284]
len von einem solchen Haufen, und bewegten sich
abgesondert von den übrigen (q).
Ausser diesen, aus einfachen Bläschen beste-
henden Thieren fand Wrisberg in den meisten
Aufgüssen noch eine Menge gröſserer, polypenähn-
licher Körper, welche mit jenen in ihrer Entste-
hung eine auffallende Aehnlichkeit hatten (r). So
beobachtete er in einer Infusion von einem Blutigel
unter mehrern kleinern Thieren auch zwey grö-
ſsere, welche mit einem Stiel versehen waren, ver-
mittelst dessen sie lange ohne eine merkliche Bewe-
gung an dem Schimmel hingen, der sich in dem
Aufgusse erzeugt hatte. Nach und nach aber entstand
in ihnen eine wellenförmige Bewegung; diese ging
in eine oscillirende, pendelförmige über; der Stiel
riſs; die Thiere machten einige Minuten hindurch
eine sehr schnelle drehende Bewegung, und end-
lich zersprangen beyde in kleinere Körperchen, de-
ren Bewegung allmählig schwächer, und zuletzt
ganz unmerklich wurde (s).
Merkwürdig, und eine wichtige Bestätigung
der Schlüsse, die Needham aus seinen Beobachtun-
gen zog, ist es, daſs die kleinern Thiere immer
früher, als die gröſsern, entstanden. In einem
Aufgusse von frischem Fleische zeigten sich am 2ten
Tage
(q) p. 25.
(r) p. 95.
(s) p. 4.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/284>, abgerufen am 28.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.