sche Ausbrüche hervorgebracht sind, setzen der Ausbreitung des Lebens Schranken. Eine solche Insel ist Neu-Camene im Archipelagus, die vom Jahre 1707 bis 1711 bey verschiedenen Erdbeben nach und nach in die Höhe stieg, und deren fla- cherer Theil von schwarzen Basaltblöcken starrt, auf welchen fast keine Spuhr von Vegetation zu entdecken ist (d). Doch auch in diesen Einöden arbeitet die Natur schon längst an der Erzeugung des Lebendigen, und selbst den Schlünden der feuerspeyenden Berge nähert sie ihre lebenden Pro- dukte so sehr, als es die Beschränktheit des Lebens nur immer zulässt. Die Insel Hiera, oder Alt-Ca- mene, welche ebenfalls durch einen vulcanischen Ausbruch, aber ungleich früher, als jene, nehm- lich kurz vor oder nach Christi Geburt, entstan- den ist, ernährt schon seit langer Zeit Pflanzen in einem Bette von verwittertem Bimsteine und vul- canischer Asche (e), und selbst auf Neu-Camene zeigt sich schon an einigen Stellen, die mit Asche und verwitterten Steinen bedeckt sind, ein Anfang von Vegetation (f). Die beyden Forster fanden auf einen Vulcan der Insel Tanna, wo der Boden eine Hitze von 210° Fahrenh. hatte, mancherley blü-
hende
(d)Olivier's Reisen durch das Türkische Reich, Egyp- ten u. Persien. Uebers. von Sprengel. Th. 1. S. 482.
(e)Olivier a. a. O. S. 489.
(f) Ebendas. S. 482.
II. Bd. B
sche Ausbrüche hervorgebracht sind, setzen der Ausbreitung des Lebens Schranken. Eine solche Insel ist Neu-Camene im Archipelagus, die vom Jahre 1707 bis 1711 bey verschiedenen Erdbeben nach und nach in die Höhe stieg, und deren fla- cherer Theil von schwarzen Basaltblöcken starrt, auf welchen fast keine Spuhr von Vegetation zu entdecken ist (d). Doch auch in diesen Einöden arbeitet die Natur schon längst an der Erzeugung des Lebendigen, und selbst den Schlünden der feuerspeyenden Berge nähert sie ihre lebenden Pro- dukte so sehr, als es die Beschränktheit des Lebens nur immer zuläſst. Die Insel Hiera, oder Alt-Ca- mene, welche ebenfalls durch einen vulcanischen Ausbruch, aber ungleich früher, als jene, nehm- lich kurz vor oder nach Christi Geburt, entstan- den ist, ernährt schon seit langer Zeit Pflanzen in einem Bette von verwittertem Bimsteine und vul- canischer Asche (e), und selbst auf Neu-Camene zeigt sich schon an einigen Stellen, die mit Asche und verwitterten Steinen bedeckt sind, ein Anfang von Vegetation (f). Die beyden Forster fanden auf einen Vulcan der Insel Tanna, wo der Boden eine Hitze von 210° Fahrenh. hatte, mancherley blü-
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(d)Olivier’s Reisen durch das Türkische Reich, Egyp- ten u. Persien. Uebers. von Sprengel. Th. 1. S. 482.
(e)Olivier a. a. O. S. 489.
(f) Ebendas. S. 482.
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sche Ausbrüche hervorgebracht sind, setzen der
Ausbreitung des Lebens Schranken. Eine solche
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Jahre 1707 bis 1711 bey verschiedenen Erdbeben
nach und nach in die Höhe stieg, und deren fla-
cherer Theil von schwarzen Basaltblöcken starrt,
auf welchen fast keine Spuhr von Vegetation zu
entdecken ist (d). Doch auch in diesen Einöden
arbeitet die Natur schon längst an der Erzeugung
des Lebendigen, und selbst den Schlünden der
feuerspeyenden Berge nähert sie ihre lebenden Pro-
dukte so sehr, als es die Beschränktheit des Lebens
nur immer zuläſst. Die Insel Hiera, oder Alt-Ca-
mene, welche ebenfalls durch einen vulcanischen
Ausbruch, aber ungleich früher, als jene, nehm-
lich kurz vor oder nach Christi Geburt, entstan-
den ist, ernährt schon seit langer Zeit Pflanzen in
einem Bette von verwittertem Bimsteine und vul-
canischer Asche (e), und selbst auf Neu-Camene
zeigt sich schon an einigen Stellen, die mit Asche
und verwitterten Steinen bedeckt sind, ein Anfang
von Vegetation (f). Die beyden Forster fanden auf
einen Vulcan der Insel Tanna, wo der Boden eine
Hitze von 210° Fahrenh. hatte, mancherley blü-
hende
(d) Olivier’s Reisen durch das Türkische Reich, Egyp-
ten u. Persien. Uebers. von Sprengel. Th. 1. S. 482.
(e) Olivier a. a. O. S. 489.
(f) Ebendas. S. 482.
II. Bd. B
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/27>, abgerufen am 23.11.2024.
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