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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

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Dagegen scheint die Fauna des Indischen Oce-
ans fast eben so viel mit der des Atlantischen und
stillen Meers gemein zu haben, als sie Eigenes
aufzuweisen hat. Es giebt in dieser Region eine
eigene Wallrossart, nehmlich den Dugong. Mit
ihm aber findet sich hier auch bis Neuholland und
bis zu den Philippinen der eben erwähnte Manati.
Es giebt hier eine beträchtliche Menge eigener Fisch-
arten, besonders aus den Geschlechtern Calliony-
mus, Coryphaena, Zeus, Chaetodon, Sparus, Te-
trodon und Ostracion. Aber unter eben diesen
und andern Geschlechtern giebt es auch viele Gat-
tungen, die der Indische Ocean theils mit dem
Atlantischen, theils mit dem stillen Meere gemein
hat. So führt z. B. White (g) unter den Seefi-
schen der Westküste von Neuholland, wo doch die
Landthiere fast insgesammt von eigener Art sind,
neben einigen wenigen neuen Arten drey Fische
an, die sich auch auf der nördlichen Seite des Ae-
quators aufhalten, nehmlich den Syngnathus Hip-
pocampus, einen Bewohner des mittelländischen
Meers, die Atherina Brownii, die sich um Ja-
maika findet, und die Fistularia tabacaria, die um
Japan einheimisch ist.

In der südlichen Erdhälfte giebt es ausserhalb
der wärmern Zone keine Länder mehr, die sich der

Brei-
(g) Reise nach Neu-Süd-Wallis. S. 130 ff. im Mag.
von Reisebeschr. B. V.
Bd. II. R

Dagegen scheint die Fauna des Indischen Oce-
ans fast eben so viel mit der des Atlantischen und
stillen Meers gemein zu haben, als sie Eigenes
aufzuweisen hat. Es giebt in dieser Region eine
eigene Wallroſsart, nehmlich den Dugong. Mit
ihm aber findet sich hier auch bis Neuholland und
bis zu den Philippinen der eben erwähnte Manati.
Es giebt hier eine beträchtliche Menge eigener Fisch-
arten, besonders aus den Geschlechtern Calliony-
mus, Coryphaena, Zeus, Chaetodon, Sparus, Te-
trodon und Ostracion. Aber unter eben diesen
und andern Geschlechtern giebt es auch viele Gat-
tungen, die der Indische Ocean theils mit dem
Atlantischen, theils mit dem stillen Meere gemein
hat. So führt z. B. White (g) unter den Seefi-
schen der Westküste von Neuholland, wo doch die
Landthiere fast insgesammt von eigener Art sind,
neben einigen wenigen neuen Arten drey Fische
an, die sich auch auf der nördlichen Seite des Ae-
quators aufhalten, nehmlich den Syngnathus Hip-
pocampus, einen Bewohner des mittelländischen
Meers, die Atherina Brownii, die sich um Ja-
maika findet, und die Fistularia tabacaria, die um
Japan einheimisch ist.

In der südlichen Erdhälfte giebt es ausserhalb
der wärmern Zone keine Länder mehr, die sich der

Brei-
(g) Reise nach Neu-Süd-Wallis. S. 130 ff. im Mag.
von Reisebeschr. B. V.
Bd. II. R
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[257/0267] Dagegen scheint die Fauna des Indischen Oce- ans fast eben so viel mit der des Atlantischen und stillen Meers gemein zu haben, als sie Eigenes aufzuweisen hat. Es giebt in dieser Region eine eigene Wallroſsart, nehmlich den Dugong. Mit ihm aber findet sich hier auch bis Neuholland und bis zu den Philippinen der eben erwähnte Manati. Es giebt hier eine beträchtliche Menge eigener Fisch- arten, besonders aus den Geschlechtern Calliony- mus, Coryphaena, Zeus, Chaetodon, Sparus, Te- trodon und Ostracion. Aber unter eben diesen und andern Geschlechtern giebt es auch viele Gat- tungen, die der Indische Ocean theils mit dem Atlantischen, theils mit dem stillen Meere gemein hat. So führt z. B. White (g) unter den Seefi- schen der Westküste von Neuholland, wo doch die Landthiere fast insgesammt von eigener Art sind, neben einigen wenigen neuen Arten drey Fische an, die sich auch auf der nördlichen Seite des Ae- quators aufhalten, nehmlich den Syngnathus Hip- pocampus, einen Bewohner des mittelländischen Meers, die Atherina Brownii, die sich um Ja- maika findet, und die Fistularia tabacaria, die um Japan einheimisch ist. In der südlichen Erdhälfte giebt es ausserhalb der wärmern Zone keine Länder mehr, die sich der Brei- (g) Reise nach Neu-Süd-Wallis. S. 130 ff. im Mag. von Reisebeschr. B. V. Bd. II. R

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/267>, abgerufen am 28.11.2024.