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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

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lichsten zeigt sich dies bey dem Vampyr. Dieser
findet sich am Senegal, auf Guinea, in Sofala,
Mombosa, Monomotapa, auf den Inseln Mada-
gascar, Bourbon, Frankreich und Rodriguez, in
Guzurate, auf der Küste Coromandel und Malabar,
in Siam, auf Sumatra, Java, den Maldiven, Phi-
lippinen, Molucken, Neu-Guinea, Neuholland
und auf den westlichern Inseln des stillen Meers.
Der kälteste, nach Norden gelegene Erdstrich,
worin er noch fortkömmt, ist die chinesische Pro-
vinz Chensi. In der südlichen Erdhälfte trifft man
ihn schon am Cap nicht mehr an. Sein Aufenthalt
erstreckt sich also in der nördlichen Hemisphäre
höchstens bis zum Wendekreise des Krebses, und
in der südlichen kaum bis zum Wendekreise des
Steinbocks.

Einen andern Beweis giebt der Amerikanische
Casuar (Casuarius Rhea). Dieser hält sich, wie
wir oben gesehen haben, sowohl in Neuholland,
als im südlichen Amerika auf. Er ist also der geo-
graphischen Länge nach über Länder von beträcht-
licher Entfernung verbreitet. Ziemlich gross ist
auch die Zone, die er der Breite nach einnimmt.
Dennoch überschreitet er nicht den Aequator. In
Amerika geht er südlich bis zur Magellanischen
Meerenge, nördlich aber höchstens bis zum Amazo-
nenflusse, also noch lange nicht bis zur nördlichen
Erdhälfte.

Es

lichsten zeigt sich dies bey dem Vampyr. Dieser
findet sich am Senegal, auf Guinea, in Sofala,
Mombosa, Monomotapa, auf den Inseln Mada-
gascar, Bourbon, Frankreich und Rodriguez, in
Guzurate, auf der Küste Coromandel und Malabar,
in Siam, auf Sumatra, Java, den Maldiven, Phi-
lippinen, Molucken, Neu-Guinea, Neuholland
und auf den westlichern Inseln des stillen Meers.
Der kälteste, nach Norden gelegene Erdstrich,
worin er noch fortkömmt, ist die chinesische Pro-
vinz Chensi. In der südlichen Erdhälfte trifft man
ihn schon am Cap nicht mehr an. Sein Aufenthalt
erstreckt sich also in der nördlichen Hemisphäre
höchstens bis zum Wendekreise des Krebses, und
in der südlichen kaum bis zum Wendekreise des
Steinbocks.

Einen andern Beweis giebt der Amerikanische
Casuar (Casuarius Rhea). Dieser hält sich, wie
wir oben gesehen haben, sowohl in Neuholland,
als im südlichen Amerika auf. Er ist also der geo-
graphischen Länge nach über Länder von beträcht-
licher Entfernung verbreitet. Ziemlich groſs ist
auch die Zone, die er der Breite nach einnimmt.
Dennoch überschreitet er nicht den Aequator. In
Amerika geht er südlich bis zur Magellanischen
Meerenge, nördlich aber höchstens bis zum Amazo-
nenflusse, also noch lange nicht bis zur nördlichen
Erdhälfte.

Es
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[252/0262] lichsten zeigt sich dies bey dem Vampyr. Dieser findet sich am Senegal, auf Guinea, in Sofala, Mombosa, Monomotapa, auf den Inseln Mada- gascar, Bourbon, Frankreich und Rodriguez, in Guzurate, auf der Küste Coromandel und Malabar, in Siam, auf Sumatra, Java, den Maldiven, Phi- lippinen, Molucken, Neu-Guinea, Neuholland und auf den westlichern Inseln des stillen Meers. Der kälteste, nach Norden gelegene Erdstrich, worin er noch fortkömmt, ist die chinesische Pro- vinz Chensi. In der südlichen Erdhälfte trifft man ihn schon am Cap nicht mehr an. Sein Aufenthalt erstreckt sich also in der nördlichen Hemisphäre höchstens bis zum Wendekreise des Krebses, und in der südlichen kaum bis zum Wendekreise des Steinbocks. Einen andern Beweis giebt der Amerikanische Casuar (Casuarius Rhea). Dieser hält sich, wie wir oben gesehen haben, sowohl in Neuholland, als im südlichen Amerika auf. Er ist also der geo- graphischen Länge nach über Länder von beträcht- licher Entfernung verbreitet. Ziemlich groſs ist auch die Zone, die er der Breite nach einnimmt. Dennoch überschreitet er nicht den Aequator. In Amerika geht er südlich bis zur Magellanischen Meerenge, nördlich aber höchstens bis zum Amazo- nenflusse, also noch lange nicht bis zur nördlichen Erdhälfte. Es

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/262>, abgerufen am 24.11.2024.