Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite

nach Süden auf Sumatra (z), Borneo (a) und der
Cocosinsel (b), nach Westen auf den Seychellen (c),
und ohne Zweifel auf noch mehrern andern Inseln
des Indischen Oceans. Es ist unwahrscheinlich,
dass alle diese Länder nur von einer einzigen Cro-
codilart bewohnt werden sollten; hingegen ist es
gewiss, dass sich in Siam eine Gattung aufhält, die
von dem bekannten Ganges-Crocodil sehr verschie-
den ist, wie die von den Missionarien gelieferte
Beschreibung jener Art beweist (d).

In Betreff der Ostindischen Flussfische ist es
merkwürdig, dass sich darunter sehr wenige Welse
(Silurus) befinden, da doch diese Fische im südli-
chen Amerika so sehr häufig sind (e).

Noch grösser, als auf den südlichen Asiatischen
Insein, ist die Fremdartigkeit der Säugthiere in
Neuholland und Madagascar.

Neuholland's Säugthiere zeichnen sich sehr
auffallend darin aus, dass alle, die wir näher ken-
nen, mit mehrern Thieren von ganz verschiedener

Struk-
(z) Marsden's Beschr. von Sumatra. S. 136.
(a) Forrest a. a. O. S. 330.
(b) La Billardiere's Reise nach dem Südmeere. Th. 1.
S. 190.
(c) Rochon's Reise nach Madagasear. S. 125. 163, im
Mag. von Reisebeschr. B. 8.
(d) Cf. Schneider Hist. amph. fasc. 2. p. 157.
(e) Bloch's ausl. Fische. Th. 8. S. 17.

nach Süden auf Sumatra (z), Borneo (a) und der
Cocosinsel (b), nach Westen auf den Seychellen (c),
und ohne Zweifel auf noch mehrern andern Inseln
des Indischen Oceans. Es ist unwahrscheinlich,
daſs alle diese Länder nur von einer einzigen Cro-
codilart bewohnt werden sollten; hingegen ist es
gewiſs, daſs sich in Siam eine Gattung aufhält, die
von dem bekannten Ganges-Crocodil sehr verschie-
den ist, wie die von den Missionarien gelieferte
Beschreibung jener Art beweist (d).

In Betreff der Ostindischen Fluſsfische ist es
merkwürdig, daſs sich darunter sehr wenige Welse
(Silurus) befinden, da doch diese Fische im südli-
chen Amerika so sehr häufig sind (e).

Noch gröſser, als auf den südlichen Asiatischen
Insein, ist die Fremdartigkeit der Säugthiere in
Neuholland und Madagascar.

Neuholland’s Säugthiere zeichnen sich sehr
auffallend darin aus, daſs alle, die wir näher ken-
nen, mit mehrern Thieren von ganz verschiedener

Struk-
(z) Marsden’s Beschr. von Sumatra. S. 136.
(a) Forrest a. a. O. S. 330.
(b) La Billardiere’s Reise nach dem Südmeere. Th. 1.
S. 190.
(c) Rochon’s Reise nach Madagasear. S. 125. 163, im
Mag. von Reisebeschr. B. 8.
(d) Cf. Schneider Hist. amph. fasc. 2. p. 157.
(e) Bloch’s ausl. Fische. Th. 8. S. 17.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0250" n="240"/>
nach Süden auf Sumatra <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#k">Marsden&#x2019;s</hi> Beschr. von Sumatra. S. 136.</note>, Borneo <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#k">Forrest</hi> a. a. O. S. 330.</note> und der<lb/>
Cocosinsel <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#k">La Billardiere&#x2019;s</hi> Reise nach dem Südmeere. Th. 1.<lb/>
S. 190.</note>, nach Westen auf den Seychellen <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#k">Rochon&#x2019;s</hi> Reise nach Madagasear. S. 125. 163, im<lb/>
Mag. von Reisebeschr. B. 8.</note>,<lb/>
und ohne Zweifel auf noch mehrern andern Inseln<lb/>
des Indischen Oceans. Es ist unwahrscheinlich,<lb/>
da&#x017F;s alle diese Länder nur von einer einzigen Cro-<lb/>
codilart bewohnt werden sollten; hingegen ist es<lb/>
gewi&#x017F;s, da&#x017F;s sich in Siam eine Gattung aufhält, die<lb/>
von dem bekannten Ganges-Crocodil sehr verschie-<lb/>
den ist, wie die von den Missionarien gelieferte<lb/>
Beschreibung jener Art beweist <note place="foot" n="(d)">Cf. <hi rendition="#k">Schneider</hi> Hist. amph. fasc. 2. p. 157.</note>.</p><lb/>
                <p>In Betreff der Ostindischen Flu&#x017F;sfische ist es<lb/>
merkwürdig, da&#x017F;s sich darunter sehr wenige Welse<lb/>
(Silurus) befinden, da doch diese Fische im südli-<lb/>
chen Amerika so sehr häufig sind <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#k">Bloch&#x2019;s</hi> ausl. Fische. Th. 8. S. 17.</note>.</p><lb/>
                <p>Noch grö&#x017F;ser, als auf den südlichen Asiatischen<lb/>
Insein, ist die Fremdartigkeit der Säugthiere in<lb/>
Neuholland und Madagascar.</p><lb/>
                <p>Neuholland&#x2019;s Säugthiere zeichnen sich sehr<lb/>
auffallend darin aus, da&#x017F;s alle, die wir näher ken-<lb/>
nen, mit mehrern Thieren von ganz verschiedener<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Struk-</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[240/0250] nach Süden auf Sumatra (z), Borneo (a) und der Cocosinsel (b), nach Westen auf den Seychellen (c), und ohne Zweifel auf noch mehrern andern Inseln des Indischen Oceans. Es ist unwahrscheinlich, daſs alle diese Länder nur von einer einzigen Cro- codilart bewohnt werden sollten; hingegen ist es gewiſs, daſs sich in Siam eine Gattung aufhält, die von dem bekannten Ganges-Crocodil sehr verschie- den ist, wie die von den Missionarien gelieferte Beschreibung jener Art beweist (d). In Betreff der Ostindischen Fluſsfische ist es merkwürdig, daſs sich darunter sehr wenige Welse (Silurus) befinden, da doch diese Fische im südli- chen Amerika so sehr häufig sind (e). Noch gröſser, als auf den südlichen Asiatischen Insein, ist die Fremdartigkeit der Säugthiere in Neuholland und Madagascar. Neuholland’s Säugthiere zeichnen sich sehr auffallend darin aus, daſs alle, die wir näher ken- nen, mit mehrern Thieren von ganz verschiedener Struk- (z) Marsden’s Beschr. von Sumatra. S. 136. (a) Forrest a. a. O. S. 330. (b) La Billardiere’s Reise nach dem Südmeere. Th. 1. S. 190. (c) Rochon’s Reise nach Madagasear. S. 125. 163, im Mag. von Reisebeschr. B. 8. (d) Cf. Schneider Hist. amph. fasc. 2. p. 157. (e) Bloch’s ausl. Fische. Th. 8. S. 17.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/250
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/250>, abgerufen am 24.11.2024.