Inseln. Ohne Zweifel aber stammen sie von zahmen Thieren ab, die aus Indien herüberge- bracht sind (t). Auf den letztern findet man da- gegen viele Arten der dem südlichen Amerika vor- zuglich eigenen Geschlechter Didelphis und Bucco, da doch Afrika von Beutelthieren gar keine und aus dem letztern Geschlechte nur eine einzige Art enthält.
Die Fremdartigkeit der angeführten Thiere von Ostindien nimmt auch in diesem Welttheile, wie in Amerika und Afrika zu, je weiter man nach Süden kömmt. Lemur Lori, Lemur tarsius, die beyden angeführten Arten von Beutelthieren und Springern, beyde Gattungen des Galeopithecus, alle Paradiesvögel und die meisten Ostindischen Pa- pageyen zeigen sich erst auf Ceylon, den Sundi- schen Inseln, den Philippinen, Molucken und Ca- rolinen. Hingegen verliehren sich auf diesen In- seln die Raubthiere. Man trifft keine derselben auf Mindanao, Gilolo, Mandiolo, Bachian, Neu- Guinea und auf allen Papus-Inscln an (u). Viele der erstern Thiere haben auch in diesen Gegenden, gleich dem Nelken- und Muskatenbaum, einen sehr beschränkten Wohnort. Verschiedene Papa- geyen finden sich blos auf der einen oder andern
klei-
(t) Vergl. Forrest's Reise nach Neu-Guinea. S. 304, in der Neuen Samml. von Reisebeschr. Th. 3.
(u)Pennant's allgem. Uebers. B. 1. S. 113.
Inseln. Ohne Zweifel aber stammen sie von zahmen Thieren ab, die aus Indien herüberge- bracht sind (t). Auf den letztern findet man da- gegen viele Arten der dem südlichen Amerika vor- zuglich eigenen Geschlechter Didelphis und Bucco, da doch Afrika von Beutelthieren gar keine und aus dem letztern Geschlechte nur eine einzige Art enthält.
Die Fremdartigkeit der angeführten Thiere von Ostindien nimmt auch in diesem Welttheile, wie in Amerika und Afrika zu, je weiter man nach Süden kömmt. Lemur Lori, Lemur tarsius, die beyden angeführten Arten von Beutelthieren und Springern, beyde Gattungen des Galeopithecus, alle Paradiesvögel und die meisten Ostindischen Pa- pageyen zeigen sich erst auf Ceylon, den Sundi- schen Inseln, den Philippinen, Molucken und Ca- rolinen. Hingegen verliehren sich auf diesen In- seln die Raubthiere. Man trifft keine derselben auf Mindanao, Gilolo, Mandiolo, Bachian, Neu- Guinea und auf allen Papus-Inscln an (u). Viele der erstern Thiere haben auch in diesen Gegenden, gleich dem Nelken- und Muskatenbaum, einen sehr beschränkten Wohnort. Verschiedene Papa- geyen finden sich blos auf der einen oder andern
klei-
(t) Vergl. Forrest’s Reise nach Neu-Guinea. S. 304, in der Neuen Samml. von Reisebeschr. Th. 3.
(u)Pennant’s allgem. Uebers. B. 1. S. 113.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0248"n="238"/>
Inseln. Ohne Zweifel aber stammen sie von<lb/>
zahmen Thieren ab, die aus Indien herüberge-<lb/>
bracht sind <noteplace="foot"n="(t)">Vergl. <hirendition="#k">Forrest’s</hi> Reise nach Neu-Guinea. S. 304,<lb/>
in der Neuen Samml. von Reisebeschr. Th. 3.</note>. Auf den letztern findet man da-<lb/>
gegen viele Arten der dem südlichen Amerika vor-<lb/>
zuglich eigenen Geschlechter Didelphis und Bucco,<lb/>
da doch Afrika von Beutelthieren gar keine und<lb/>
aus dem letztern Geschlechte nur eine einzige Art<lb/>
enthält.</p><lb/><p>Die Fremdartigkeit der angeführten Thiere<lb/>
von Ostindien nimmt auch in diesem Welttheile,<lb/>
wie in Amerika und Afrika zu, je weiter man nach<lb/>
Süden kömmt. Lemur Lori, Lemur tarsius, die<lb/>
beyden angeführten Arten von Beutelthieren und<lb/>
Springern, beyde Gattungen des Galeopithecus,<lb/>
alle Paradiesvögel und die meisten Ostindischen Pa-<lb/>
pageyen zeigen sich erst auf Ceylon, den Sundi-<lb/>
schen Inseln, den Philippinen, Molucken und Ca-<lb/>
rolinen. Hingegen verliehren sich auf diesen In-<lb/>
seln die Raubthiere. Man trifft keine derselben<lb/>
auf Mindanao, Gilolo, Mandiolo, Bachian, Neu-<lb/>
Guinea und auf allen Papus-Inscln an <noteplace="foot"n="(u)"><hirendition="#k">Pennant’s</hi> allgem. Uebers. B. 1. S. 113.</note>. Viele<lb/>
der erstern Thiere haben auch in diesen Gegenden,<lb/>
gleich dem Nelken- und Muskatenbaum, einen<lb/>
sehr beschränkten Wohnort. Verschiedene Papa-<lb/>
geyen finden sich blos auf der einen oder andern<lb/><fwplace="bottom"type="catch">klei-</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[238/0248]
Inseln. Ohne Zweifel aber stammen sie von
zahmen Thieren ab, die aus Indien herüberge-
bracht sind (t). Auf den letztern findet man da-
gegen viele Arten der dem südlichen Amerika vor-
zuglich eigenen Geschlechter Didelphis und Bucco,
da doch Afrika von Beutelthieren gar keine und
aus dem letztern Geschlechte nur eine einzige Art
enthält.
Die Fremdartigkeit der angeführten Thiere
von Ostindien nimmt auch in diesem Welttheile,
wie in Amerika und Afrika zu, je weiter man nach
Süden kömmt. Lemur Lori, Lemur tarsius, die
beyden angeführten Arten von Beutelthieren und
Springern, beyde Gattungen des Galeopithecus,
alle Paradiesvögel und die meisten Ostindischen Pa-
pageyen zeigen sich erst auf Ceylon, den Sundi-
schen Inseln, den Philippinen, Molucken und Ca-
rolinen. Hingegen verliehren sich auf diesen In-
seln die Raubthiere. Man trifft keine derselben
auf Mindanao, Gilolo, Mandiolo, Bachian, Neu-
Guinea und auf allen Papus-Inscln an (u). Viele
der erstern Thiere haben auch in diesen Gegenden,
gleich dem Nelken- und Muskatenbaum, einen
sehr beschränkten Wohnort. Verschiedene Papa-
geyen finden sich blos auf der einen oder andern
klei-
(t) Vergl. Forrest’s Reise nach Neu-Guinea. S. 304,
in der Neuen Samml. von Reisebeschr. Th. 3.
(u) Pennant’s allgem. Uebers. B. 1. S. 113.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/248>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.