Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite

Hier zeigen sich ferner viele, der alten Welt
unbekannte Amphibien, z. B.

Testudo denticulata.
Anguis ventralis.
Crotalus horridus.
Vipera Leberis.
Coluber fasciatus, Sipedon, constrictor, Sirta-
lis, ovivorus.
Rana maxima, ocellata, Virginica.

Gehen wir in der alten und neuen Welt unter
dem 35° N. Br. noch weiter zum Aequator, so ver-
liehrt sich die Gleichheit, wie der Pflanzen, so
auch der Thiere immer mehr, und es tritt endlich
in der südlichen Erdhälfte fast eine völlige Ver-
schiedenheit der Arten, und selbst der Geschlech-
ter ein.

Amerika's grosser Reichthum an eigenthümli-
chen Thieren fängt sich schon mit Mexico an.
Doch sind es diesseits des Aequators nur erst ei-
gene Arten, welche die neue Welt aufzuweisen
hat. Aber Brasilien, Gujana, Peru, Chili und Pa-
raguay enthalten auch ganze Geschlechter, wo-
von sich entweder gar keine, oder doch nur sehr
wenige Gattungen in den übrigen Welttheilen auf-
halten, und diese Geschlechter finden sich nicht
blos unter den Säugthieren, sondern auch, und
zwar in noch grösserer Menge, da, wo man sie
am wenigsten erwarten sollte, unter den Vögeln.

Ge-

Hier zeigen sich ferner viele, der alten Welt
unbekannte Amphibien, z. B.

Testudo denticulata.
Anguis ventralis.
Crotalus horridus.
Vipera Leberis.
Coluber fasciatus, Sipedon, constrictor, Sirta-
lis, ovivorus.
Rana maxima, ocellata, Virginica.

Gehen wir in der alten und neuen Welt unter
dem 35° N. Br. noch weiter zum Aequator, so ver-
liehrt sich die Gleichheit, wie der Pflanzen, so
auch der Thiere immer mehr, und es tritt endlich
in der südlichen Erdhälfte fast eine völlige Ver-
schiedenheit der Arten, und selbst der Geschlech-
ter ein.

Amerika’s groſser Reichthum an eigenthümli-
chen Thieren fängt sich schon mit Mexico an.
Doch sind es diesseits des Aequators nur erst ei-
gene Arten, welche die neue Welt aufzuweisen
hat. Aber Brasilien, Gujana, Peru, Chili und Pa-
raguay enthalten auch ganze Geschlechter, wo-
von sich entweder gar keine, oder doch nur sehr
wenige Gattungen in den übrigen Welttheilen auf-
halten, und diese Geschlechter finden sich nicht
blos unter den Säugthieren, sondern auch, und
zwar in noch gröſserer Menge, da, wo man sie
am wenigsten erwarten sollte, unter den Vögeln.

Ge-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0226" n="216"/>
                <p>Hier zeigen sich ferner viele, der alten Welt<lb/>
unbekannte Amphibien, z. B.</p><lb/>
                <list>
                  <item>Testudo denticulata.</item><lb/>
                  <item>Anguis ventralis.</item><lb/>
                  <item>Crotalus horridus.</item><lb/>
                  <item>Vipera Leberis.</item><lb/>
                  <item>Coluber fasciatus, Sipedon, constrictor, Sirta-<lb/>
lis, ovivorus.</item><lb/>
                  <item>Rana maxima, ocellata, Virginica.</item>
                </list><lb/>
                <p>Gehen wir in der alten und neuen Welt unter<lb/>
dem 35° N. Br. noch weiter zum Aequator, so ver-<lb/>
liehrt sich die Gleichheit, wie der Pflanzen, so<lb/>
auch der Thiere immer mehr, und es tritt endlich<lb/>
in der südlichen Erdhälfte fast eine völlige Ver-<lb/>
schiedenheit der Arten, und selbst der Geschlech-<lb/>
ter ein.</p><lb/>
                <p>Amerika&#x2019;s gro&#x017F;ser Reichthum an eigenthümli-<lb/>
chen Thieren fängt sich schon mit Mexico an.<lb/>
Doch sind es diesseits des Aequators nur erst ei-<lb/>
gene <hi rendition="#g">Arten</hi>, welche die neue Welt aufzuweisen<lb/>
hat. Aber Brasilien, Gujana, Peru, Chili und Pa-<lb/>
raguay enthalten auch ganze <hi rendition="#g">Geschlechter</hi>, wo-<lb/>
von sich entweder gar keine, oder doch nur sehr<lb/>
wenige Gattungen in den übrigen Welttheilen auf-<lb/>
halten, und diese Geschlechter finden sich nicht<lb/>
blos unter den Säugthieren, sondern auch, und<lb/>
zwar in noch grö&#x017F;serer Menge, da, wo man sie<lb/>
am wenigsten erwarten sollte, unter den Vögeln.</p><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch">Ge-</fw><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[216/0226] Hier zeigen sich ferner viele, der alten Welt unbekannte Amphibien, z. B. Testudo denticulata. Anguis ventralis. Crotalus horridus. Vipera Leberis. Coluber fasciatus, Sipedon, constrictor, Sirta- lis, ovivorus. Rana maxima, ocellata, Virginica. Gehen wir in der alten und neuen Welt unter dem 35° N. Br. noch weiter zum Aequator, so ver- liehrt sich die Gleichheit, wie der Pflanzen, so auch der Thiere immer mehr, und es tritt endlich in der südlichen Erdhälfte fast eine völlige Ver- schiedenheit der Arten, und selbst der Geschlech- ter ein. Amerika’s groſser Reichthum an eigenthümli- chen Thieren fängt sich schon mit Mexico an. Doch sind es diesseits des Aequators nur erst ei- gene Arten, welche die neue Welt aufzuweisen hat. Aber Brasilien, Gujana, Peru, Chili und Pa- raguay enthalten auch ganze Geschlechter, wo- von sich entweder gar keine, oder doch nur sehr wenige Gattungen in den übrigen Welttheilen auf- halten, und diese Geschlechter finden sich nicht blos unter den Säugthieren, sondern auch, und zwar in noch gröſserer Menge, da, wo man sie am wenigsten erwarten sollte, unter den Vögeln. Ge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/226
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/226>, abgerufen am 24.11.2024.