Thieren. Merkwürdig aber ist es, dass sie sich nur bey den Säugthieren, nicht bey den Amphibien finden. Das Geschlecht der Salamander ist das ein- zige aus der Classe der letztern, dessen Arten in der nördlichen gemässigten Zone zahlreicher, als in den wärmern Ländern zu seyn scheinen. Allein dieser Schein rührt vielleicht nur von Mangel an hinreichenden Untersuchungen her. Manche Ver- schiedenheiten der Salamander, die für Charaktere eigener Arten gelten, sind vielleicht nur Verschie- denheiten des Alters, oder des männlichen und weiblichen Geschlechts. Hingegen wenn die Rob- ben (Phoca) in den Polarmeeren, und die Ge- schlechter der Wiesel, Dachse, Spitzmäuse, Bie- ber, Lemminge, Hamster und Winterschläfer in den nördlichen gemässigten Climaten mehr Gattun- gen, als näher nach dem Aequator hin enthalten, wie aus den obigen Verzeichnissen des Reichthums der kältern und wärmern Zonen an Säugthieren er- hellet, so lässt sich diese Art der Vertheilung nicht aus einer ähnlichen Ursache, wie bey den Salaman- dern, ableiten.
Wir haben die Pflanzen in Ansehung ihrer Verbreitung mit einem Baume verglichen, der aus den nördlichen Polarländern entspringet, und des- sen Zweige sich von dort aus über die Erde ausbrei- ten, indem sie sich immer weiter von einander entfernen. Eben dieses Bild passt auch auf einen
gro-
Thieren. Merkwürdig aber ist es, daſs sie sich nur bey den Säugthieren, nicht bey den Amphibien finden. Das Geschlecht der Salamander ist das ein- zige aus der Classe der letztern, dessen Arten in der nördlichen gemäſsigten Zone zahlreicher, als in den wärmern Ländern zu seyn scheinen. Allein dieser Schein rührt vielleicht nur von Mangel an hinreichenden Untersuchungen her. Manche Ver- schiedenheiten der Salamander, die für Charaktere eigener Arten gelten, sind vielleicht nur Verschie- denheiten des Alters, oder des männlichen und weiblichen Geschlechts. Hingegen wenn die Rob- ben (Phoca) in den Polarmeeren, und die Ge- schlechter der Wiesel, Dachse, Spitzmäuse, Bie- ber, Lemminge, Hamster und Winterschläfer in den nördlichen gemäſsigten Climaten mehr Gattun- gen, als näher nach dem Aequator hin enthalten, wie aus den obigen Verzeichnissen des Reichthums der kältern und wärmern Zonen an Säugthieren er- hellet, so läſst sich diese Art der Vertheilung nicht aus einer ähnlichen Ursache, wie bey den Salaman- dern, ableiten.
Wir haben die Pflanzen in Ansehung ihrer Verbreitung mit einem Baume verglichen, der aus den nördlichen Polarländern entspringet, und des- sen Zweige sich von dort aus über die Erde ausbrei- ten, indem sie sich immer weiter von einander entfernen. Eben dieses Bild paſst auch auf einen
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Thieren. Merkwürdig aber ist es, daſs sie sich
nur bey den Säugthieren, nicht bey den Amphibien
finden. Das Geschlecht der Salamander ist das ein-
zige aus der Classe der letztern, dessen Arten in
der nördlichen gemäſsigten Zone zahlreicher, als
in den wärmern Ländern zu seyn scheinen. Allein
dieser Schein rührt vielleicht nur von Mangel an
hinreichenden Untersuchungen her. Manche Ver-
schiedenheiten der Salamander, die für Charaktere
eigener Arten gelten, sind vielleicht nur Verschie-
denheiten des Alters, oder des männlichen und
weiblichen Geschlechts. Hingegen wenn die Rob-
ben (Phoca) in den Polarmeeren, und die Ge-
schlechter der Wiesel, Dachse, Spitzmäuse, Bie-
ber, Lemminge, Hamster und Winterschläfer in
den nördlichen gemäſsigten Climaten mehr Gattun-
gen, als näher nach dem Aequator hin enthalten,
wie aus den obigen Verzeichnissen des Reichthums
der kältern und wärmern Zonen an Säugthieren er-
hellet, so läſst sich diese Art der Vertheilung nicht
aus einer ähnlichen Ursache, wie bey den Salaman-
dern, ableiten.
Wir haben die Pflanzen in Ansehung ihrer
Verbreitung mit einem Baume verglichen, der aus
den nördlichen Polarländern entspringet, und des-
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/214>, abgerufen am 22.11.2024.
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