werden von Arten aus den Geschlechtern Muraena, Cottus, Perca, Gasterosteus, Cobitis, Silurus, Sal- mo, Esox, Cyprinus, Acipenser und Petromyzon bewohnt. Alle diese Geschlechter, nur die Lachse (Salmo) und Störe (Acipenser) ausgenommen, sind aber wahrscheinlich, wo nicht reicher, doch eben so reich an Arten innerhalb, als ausserhalb der Wendezirkel, und von den beyden eben erwähnten Geschlechtern bestehen entweder alle, oder doch die meisten Gattungen aus Zugfischen. Die sämmt- lichen Störarten verlassen im Herbste die Flüsse, und nehmen ihren Winteraufenthalt im Meere. Un- ter den Lachsarten giebt es zwar einige, die im süssen Wasser überwintern. Aber diese Gattungen finden sich nur im mittlern und südlichen Europa, und in denen Gegenden von Asien und Nordame- rika, wo der Winter gemässigt ist. In Kamschat- ka und dem nordwestlichen Amerika, wo die mei- sten Lachsarten zu Hause sind, halten sie sich, wie schon bemerkt ist, nur während des Sommers in den Flüssen und Landseen auf.
Bey den sämmtlichen vier höhern Thierclassen ist also das Uebergewicht in Ansehung des Reich- thums an Geschlechtern und Arten auf Seiten der wärmern Zonen. Wir würden ein sehr weitläufti- ges, und doch nur höchst unvollständiges Werk liefern, wenn wir dieses Uebergewicht auch bey jeder der niedern Thierclassen umständlich bewei-
sen
werden von Arten aus den Geschlechtern Muraena, Cottus, Perca, Gasterosteus, Cobitis, Silurus, Sal- mo, Esox, Cyprinus, Acipenser und Petromyzon bewohnt. Alle diese Geschlechter, nur die Lachse (Salmo) und Störe (Acipenser) ausgenommen, sind aber wahrscheinlich, wo nicht reicher, doch eben so reich an Arten innerhalb, als ausserhalb der Wendezirkel, und von den beyden eben erwähnten Geschlechtern bestehen entweder alle, oder doch die meisten Gattungen aus Zugfischen. Die sämmt- lichen Störarten verlassen im Herbste die Flüsse, und nehmen ihren Winteraufenthalt im Meere. Un- ter den Lachsarten giebt es zwar einige, die im süſsen Wasser überwintern. Aber diese Gattungen finden sich nur im mittlern und südlichen Europa, und in denen Gegenden von Asien und Nordame- rika, wo der Winter gemäſsigt ist. In Kamschat- ka und dem nordwestlichen Amerika, wo die mei- sten Lachsarten zu Hause sind, halten sie sich, wie schon bemerkt ist, nur während des Sommers in den Flüssen und Landseen auf.
Bey den sämmtlichen vier höhern Thierclassen ist also das Uebergewicht in Ansehung des Reich- thums an Geschlechtern und Arten auf Seiten der wärmern Zonen. Wir würden ein sehr weitläufti- ges, und doch nur höchst unvollständiges Werk liefern, wenn wir dieses Uebergewicht auch bey jeder der niedern Thierclassen umständlich bewei-
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werden von Arten aus den Geschlechtern Muraena,
Cottus, Perca, Gasterosteus, Cobitis, Silurus, Sal-
mo, Esox, Cyprinus, Acipenser und Petromyzon
bewohnt. Alle diese Geschlechter, nur die Lachse
(Salmo) und Störe (Acipenser) ausgenommen, sind
aber wahrscheinlich, wo nicht reicher, doch eben
so reich an Arten innerhalb, als ausserhalb der
Wendezirkel, und von den beyden eben erwähnten
Geschlechtern bestehen entweder alle, oder doch
die meisten Gattungen aus Zugfischen. Die sämmt-
lichen Störarten verlassen im Herbste die Flüsse,
und nehmen ihren Winteraufenthalt im Meere. Un-
ter den Lachsarten giebt es zwar einige, die im
süſsen Wasser überwintern. Aber diese Gattungen
finden sich nur im mittlern und südlichen Europa,
und in denen Gegenden von Asien und Nordame-
rika, wo der Winter gemäſsigt ist. In Kamschat-
ka und dem nordwestlichen Amerika, wo die mei-
sten Lachsarten zu Hause sind, halten sie sich, wie
schon bemerkt ist, nur während des Sommers in
den Flüssen und Landseen auf.
Bey den sämmtlichen vier höhern Thierclassen
ist also das Uebergewicht in Ansehung des Reich-
thums an Geschlechtern und Arten auf Seiten der
wärmern Zonen. Wir würden ein sehr weitläufti-
ges, und doch nur höchst unvollständiges Werk
liefern, wenn wir dieses Uebergewicht auch bey
jeder der niedern Thierclassen umständlich bewei-
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/208>, abgerufen am 24.11.2024.
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