ohne sich dem Aequator oder den Polen um ein Bedeutendes zu nähern. Diese wird es unnöthig seyn, von denen zu trennen, welche immer auf demselben Boden verweilen. Nur die werden wir von den letztern absondern müssen, welche, durch das Bedürfniss eines gleichen Grades der Tempera- tur getrieben, jährlich von Norden nach Süden, und von Mittag nach Mitternacht wandern, und für die Heimath dieser Thiere werden wir diejeni- gen Länder annehmen müssen, in welchen sie sich den Winter hindurch aufhalten.
Soviel lässt sich mit Gewissheit von allen die- sen Thieren behaupten, dass bey ihnen, so wie bey den Pflanzen mit einem einfachen Saamenblatte, die Mannichfaltigkeit der Geschlechter und Arten in einer Stufenfolge, die nur durch locale Umstän- de zuweilen unterbrochen ist, von den Polarkreisen bis zum Aequator zunimmt.
Schon eine Vergleichung der Faunen von Grön- land und Schweden liefert einen Beweis dieses Satzes. Es giebt
[Tabelle]
(s)
Fi-
(s) Nach Fabricius (Fauna Groenl.). (t) Nach Linne (Fauna Suec. Ed. 2).
ohne sich dem Aequator oder den Polen um ein Bedeutendes zu nähern. Diese wird es unnöthig seyn, von denen zu trennen, welche immer auf demselben Boden verweilen. Nur die werden wir von den letztern absondern müssen, welche, durch das Bedürfniſs eines gleichen Grades der Tempera- tur getrieben, jährlich von Norden nach Süden, und von Mittag nach Mitternacht wandern, und für die Heimath dieser Thiere werden wir diejeni- gen Länder annehmen müssen, in welchen sie sich den Winter hindurch aufhalten.
Soviel läſst sich mit Gewiſsheit von allen die- sen Thieren behaupten, daſs bey ihnen, so wie bey den Pflanzen mit einem einfachen Saamenblatte, die Mannichfaltigkeit der Geschlechter und Arten in einer Stufenfolge, die nur durch locale Umstän- de zuweilen unterbrochen ist, von den Polarkreisen bis zum Aequator zunimmt.
Schon eine Vergleichung der Faunen von Grön- land und Schweden liefert einen Beweis dieses Satzes. Es giebt
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(s) Nach Fabricius (Fauna Groenl.). (t) Nach Linné (Fauna Suec. Ed. 2).
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ohne sich dem Aequator oder den Polen um ein
Bedeutendes zu nähern. Diese wird es unnöthig
seyn, von denen zu trennen, welche immer auf
demselben Boden verweilen. Nur die werden wir
von den letztern absondern müssen, welche, durch
das Bedürfniſs eines gleichen Grades der Tempera-
tur getrieben, jährlich von Norden nach Süden,
und von Mittag nach Mitternacht wandern, und
für die Heimath dieser Thiere werden wir diejeni-
gen Länder annehmen müssen, in welchen sie sich
den Winter hindurch aufhalten.
Soviel läſst sich mit Gewiſsheit von allen die-
sen Thieren behaupten, daſs bey ihnen, so wie
bey den Pflanzen mit einem einfachen Saamenblatte,
die Mannichfaltigkeit der Geschlechter und Arten
in einer Stufenfolge, die nur durch locale Umstän-
de zuweilen unterbrochen ist, von den Polarkreisen
bis zum Aequator zunimmt.
Schon eine Vergleichung der Faunen von Grön-
land und Schweden liefert einen Beweis dieses
Satzes. Es giebt
(s)
Fi-
(s) Nach Fabricius (Fauna Groenl.).
(t) Nach Linné (Fauna Suec. Ed. 2).
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/183>, abgerufen am 25.11.2024.
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