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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

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Wurzel immer zwey, in einander liegende Federn
hervor. Die Pinguine (Aptenodyta), die fast be-
ständig im Wasser sind, haben kurze, länglichte,
sehr steife und schuppenartig über einander lie-
gende Federn (n).

Bey den Schaalthieren bewirkt die Verschieden-
heit des Wohnorts eine sehr grosse Verschiedenheit
in der Festigkeit der Gehäuse. Diejenigen Conchy-
lien, welche in der Tiefe des Meers leben, sind un-
gleich stärker, als die des süssen Wassers, und
die des stillen Meers, des Indischen Oceans und
anderer grosser Meere weit fester, als solche, die
sich im mittelländischen und andern kleinern Mee-
ren aufhalten. Der Argonauta Argus des mittellän-
dischen Meers scheinet, dieser geringern Festigkeit
wegen, auf den ersten Anblick eine ganz andere
Art, als der des Indischen Oceans zu seyn (o).
Doch machen diejenigen Schaalthiere, welche zwar
das Weltmeer bewohnen, aber nicht die Oberflä-
che desselben verlassen, wie Helix Janthina und
violacea L., hiervon eine Ausnahme, und haben eben
so zarte Gehäuse, wie die des süssen Wassers (p).

3)
(n) Buffon Hist. nat. des oiseaux. T. 1. p. 43. 44. For-
ster
's Bemerkungen auf einer Reise um die Welt.
S. 175. 176.
(o) Poli Test. utriusque Siciliae. Vol. 1. Introd. p. 2.
(p) Hawkesworth's Gesch. der Seereisen. B. 2. S. 13.
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Wurzel immer zwey, in einander liegende Federn
hervor. Die Pinguine (Aptenodyta), die fast be-
ständig im Wasser sind, haben kurze, länglichte,
sehr steife und schuppenartig über einander lie-
gende Federn (n).

Bey den Schaalthieren bewirkt die Verschieden-
heit des Wohnorts eine sehr groſse Verschiedenheit
in der Festigkeit der Gehäuse. Diejenigen Conchy-
lien, welche in der Tiefe des Meers leben, sind un-
gleich stärker, als die des süſsen Wassers, und
die des stillen Meers, des Indischen Oceans und
anderer groſser Meere weit fester, als solche, die
sich im mittelländischen und andern kleinern Mee-
ren aufhalten. Der Argonauta Argus des mittellän-
dischen Meers scheinet, dieser geringern Festigkeit
wegen, auf den ersten Anblick eine ganz andere
Art, als der des Indischen Oceans zu seyn (o).
Doch machen diejenigen Schaalthiere, welche zwar
das Weltmeer bewohnen, aber nicht die Oberflä-
che desselben verlassen, wie Helix Janthina und
violacea L., hiervon eine Ausnahme, und haben eben
so zarte Gehäuse, wie die des süſsen Wassers (p).

3)
(n) Buffon Hist. nat. des oiseaux. T. 1. p. 43. 44. For-
ster
’s Bemerkungen auf einer Reise um die Welt.
S. 175. 176.
(o) Poli Test. utriusque Siciliae. Vol. 1. Introd. p. 2.
(p) Hawkesworth’s Gesch. der Seereisen. B. 2. S. 13.
L 5
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[169/0179] Wurzel immer zwey, in einander liegende Federn hervor. Die Pinguine (Aptenodyta), die fast be- ständig im Wasser sind, haben kurze, länglichte, sehr steife und schuppenartig über einander lie- gende Federn (n). Bey den Schaalthieren bewirkt die Verschieden- heit des Wohnorts eine sehr groſse Verschiedenheit in der Festigkeit der Gehäuse. Diejenigen Conchy- lien, welche in der Tiefe des Meers leben, sind un- gleich stärker, als die des süſsen Wassers, und die des stillen Meers, des Indischen Oceans und anderer groſser Meere weit fester, als solche, die sich im mittelländischen und andern kleinern Mee- ren aufhalten. Der Argonauta Argus des mittellän- dischen Meers scheinet, dieser geringern Festigkeit wegen, auf den ersten Anblick eine ganz andere Art, als der des Indischen Oceans zu seyn (o). Doch machen diejenigen Schaalthiere, welche zwar das Weltmeer bewohnen, aber nicht die Oberflä- che desselben verlassen, wie Helix Janthina und violacea L., hiervon eine Ausnahme, und haben eben so zarte Gehäuse, wie die des süſsen Wassers (p). 3) (n) Buffon Hist. nat. des oiseaux. T. 1. p. 43. 44. For- ster’s Bemerkungen auf einer Reise um die Welt. S. 175. 176. (o) Poli Test. utriusque Siciliae. Vol. 1. Introd. p. 2. (p) Hawkesworth’s Gesch. der Seereisen. B. 2. S. 13. L 5

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/179>, abgerufen am 25.11.2024.