so kann auch M sich von der Kraft L nicht entfer- nen, oder sich derselben nicht nähern, ohne eine andere Kraft N, womit sie auf der entgegengesetz- ten Seite in Wechselwirkung steht, zu verrücken und den Wirkungskreis derselben zu verändern. So muss nun überhaupt diese Reihe von Ursachen und Wirkungen von beyden Seiten ins Unendliche fortgehen, und hieraus folgt also:
1) Dass jede mechanische Urverände- rung eine chemische, und jede che- mische eine mechanische hervor- bringt;
2) Dass bey jeder Expansion und Con- traktion einer repulsiven Kraft eine unendliche Reihe von Kräften die nehmliche Veränderung erleidet.
In dieser unendlichen Reihe muss aber doch eine Kraft seyn, die ihren Wirkungskreis zu- erst verengert oder erweitert. Diese Verenge- rung und Erweiterung nun lässt sich nur daraus erklären, dass im erstern Falle irgend eine Kraft aus einer andern Reihe von repulsiven Kräften her- austritt, und in jene erstere eindringt, im letztern Falle aber umgekehrt eine Kraft aus der erstern Reihe heraustritt und in die letztere eindringt. In beyden Fällen muss in der einen Reihe eine Expan- sion erfolgen, indem die andere contrahirt wird. Bey jeder Contraktion einer Reihe von
repul-
so kann auch M sich von der Kraft L nicht entfer- nen, oder sich derselben nicht nähern, ohne eine andere Kraft N, womit sie auf der entgegengesetz- ten Seite in Wechselwirkung steht, zu verrücken und den Wirkungskreis derselben zu verändern. So muſs nun überhaupt diese Reihe von Ursachen und Wirkungen von beyden Seiten ins Unendliche fortgehen, und hieraus folgt also:
1) Daſs jede mechanische Urverände- rung eine chemische, und jede che- mische eine mechanische hervor- bringt;
2) Daſs bey jeder Expansion und Con- traktion einer repulsiven Kraft eine unendliche Reihe von Kräften die nehmliche Veränderung erleidet.
In dieser unendlichen Reihe muſs aber doch eine Kraft seyn, die ihren Wirkungskreis zu- erst verengert oder erweitert. Diese Verenge- rung und Erweiterung nun läſst sich nur daraus erklären, daſs im erstern Falle irgend eine Kraft aus einer andern Reihe von repulsiven Kräften her- austritt, und in jene erstere eindringt, im letztern Falle aber umgekehrt eine Kraft aus der erstern Reihe heraustritt und in die letztere eindringt. In beyden Fällen muſs in der einen Reihe eine Expan- sion erfolgen, indem die andere contrahirt wird. Bey jeder Contraktion einer Reihe von
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so kann auch M sich von der Kraft L nicht entfer-
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andere Kraft N, womit sie auf der entgegengesetz-
ten Seite in Wechselwirkung steht, zu verrücken
und den Wirkungskreis derselben zu verändern.
So muſs nun überhaupt diese Reihe von Ursachen
und Wirkungen von beyden Seiten ins Unendliche
fortgehen, und hieraus folgt also:
1) Daſs jede mechanische Urverände-
rung eine chemische, und jede che-
mische eine mechanische hervor-
bringt;
2) Daſs bey jeder Expansion und Con-
traktion einer repulsiven Kraft eine
unendliche Reihe von Kräften die
nehmliche Veränderung erleidet.
In dieser unendlichen Reihe muſs aber doch
eine Kraft seyn, die ihren Wirkungskreis zu-
erst verengert oder erweitert. Diese Verenge-
rung und Erweiterung nun läſst sich nur daraus
erklären, daſs im erstern Falle irgend eine Kraft
aus einer andern Reihe von repulsiven Kräften her-
austritt, und in jene erstere eindringt, im letztern
Falle aber umgekehrt eine Kraft aus der erstern
Reihe heraustritt und in die letztere eindringt. In
beyden Fällen muſs in der einen Reihe eine Expan-
sion erfolgen, indem die andere contrahirt wird.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/66>, abgerufen am 04.12.2024.
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