Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.ist, als bey Vögeln von einem gleichen Volumen. An der zunehmenden Dicke der Nerven und Theile die Grösse des Herzens der Fische mit der Grösse ih-
rer Respirationswerkzeuge in geradem Verhältnisse (A. a. O. S. 179). Dieser Satz mag bey den Fischen allgemein seyn. Aber von den Säugthieren gilt er wenigstens nicht, wie die Savia capensis beweist, die, nach Pallas, kleine Lungen bey einem grossen Herzen hat. ist, als bey Vögeln von einem gleichen Volumen. An der zunehmenden Dicke der Nerven und Theile die Gröſse des Herzens der Fische mit der Gröſse ih-
rer Respirationswerkzeuge in geradem Verhältnisse (A. a. O. S. 179). Dieser Satz mag bey den Fischen allgemein seyn. Aber von den Säugthieren gilt er wenigstens nicht, wie die Savia capensis beweist, die, nach Pallas, kleine Lungen bey einem groſsen Herzen hat. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0488" n="468"/> ist, als bey Vögeln von einem gleichen Volumen.<lb/> Noch kleiner ist es bey den Mollusken und Crusta-<lb/> ceen. Es verschwindet ganz bey den Würmern.<lb/> Wir haben aber oben gesehen, daſs bey den niedern<lb/> Thierclassen die Gröſse des Gehirns in Vergleichung<lb/> mit der Menge der ungleichartigen Organe und mit<lb/> der Dicke der Nerven und Ganglien geringer ist,<lb/> als bey den höhern. <hi rendition="#g">Folglich steht die Grö-<lb/> ſse des Herzens und mit ihr die Menge<lb/> des Bluts in geradem Verhältnisse mit<lb/> der Anzahl der heterogenen Organe und<lb/> mit der Gröſse des Gehirns, aber in um-<lb/> gekehrtem mit der Dicke der Nerven und<lb/> Ganglien</hi>.</p><lb/> <p>An der zunehmenden Dicke der Nerven und<lb/> deren Knoten haben wir schon einen Beweis, daſs<lb/> es auch Gradationen giebt, die in entgegengesetzter<lb/> Richtung fortgehen. Auf ähnliche Beweise stöſst<lb/> man aber auch allenthalben im ganzen Thierreiche.<lb/> Doch erstrecken sich alle übrige bekannte Gradatio-<lb/> nen, welche der in der Ungleichartigkeit der<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Theile</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_13_2" prev="#seg2pn_13_1" place="foot" n="(h)">die Gröſse des Herzens der Fische mit der Gröſse ih-<lb/> rer Respirationswerkzeuge in geradem Verhältnisse<lb/> (A. a. O. S. 179). Dieser Satz mag bey den Fischen<lb/> allgemein seyn. Aber von den Säugthieren gilt er<lb/> wenigstens nicht, wie die Savia capensis beweist,<lb/> die, nach <hi rendition="#k">Pallas</hi>, kleine Lungen bey einem groſsen<lb/> Herzen hat.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [468/0488]
ist, als bey Vögeln von einem gleichen Volumen.
Noch kleiner ist es bey den Mollusken und Crusta-
ceen. Es verschwindet ganz bey den Würmern.
Wir haben aber oben gesehen, daſs bey den niedern
Thierclassen die Gröſse des Gehirns in Vergleichung
mit der Menge der ungleichartigen Organe und mit
der Dicke der Nerven und Ganglien geringer ist,
als bey den höhern. Folglich steht die Grö-
ſse des Herzens und mit ihr die Menge
des Bluts in geradem Verhältnisse mit
der Anzahl der heterogenen Organe und
mit der Gröſse des Gehirns, aber in um-
gekehrtem mit der Dicke der Nerven und
Ganglien.
An der zunehmenden Dicke der Nerven und
deren Knoten haben wir schon einen Beweis, daſs
es auch Gradationen giebt, die in entgegengesetzter
Richtung fortgehen. Auf ähnliche Beweise stöſst
man aber auch allenthalben im ganzen Thierreiche.
Doch erstrecken sich alle übrige bekannte Gradatio-
nen, welche der in der Ungleichartigkeit der
Theile
(h)
(h) die Gröſse des Herzens der Fische mit der Gröſse ih-
rer Respirationswerkzeuge in geradem Verhältnisse
(A. a. O. S. 179). Dieser Satz mag bey den Fischen
allgemein seyn. Aber von den Säugthieren gilt er
wenigstens nicht, wie die Savia capensis beweist,
die, nach Pallas, kleine Lungen bey einem groſsen
Herzen hat.
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Zitationshilfe: | Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/488>, abgerufen am 16.07.2024. |