In wiefern diese Eintheilung den gewöhnlichen Begriffen von Thier und Pflanze gemäss ist, wird sich in der Folge zeigen. Hier ist es hinreichend, darzuthun, dass dem von uns angegebenen Charak- ter der Zoophyten gemäss die cryptogamischen Ge- wächse zu diesen gerechnet werden müssen. Ihre pflanzenartige Textur aber bedarf keines Beweises. Nur ihre Mischung kann hier in Betracht kommen, und dass diese thierischer Art ist, lehren alle bishe- rige chemische Untersuchungen derselben.
Bey der Zerlegung der Staubpflanzen, Confer- ven, Ulven und Pilze erhielten Ingenhouss(a), Girod-Chantran(b) und von Humboldt(c) die nehmlichen Produkte, welche die Decomposition thierischer Substanzen liefert.
Die Kalkerde, die ein Hauptbestandtheil aller Thiere und Thierpflanzen, und nach Vauquelin's Versuchen (d) ein animalisches Produkt ist, findet sich ebenfalls sehr häufig in den Pflanzenthieren.
Von
(a) Vermischte Schriften, physisch-med. Inhalts. B. 2. S. 234 ff.
(b) Bulletin de la Soc. philomath. 1797. n. 6. p. 43.
(c) Versuche über die gereizte Muskel- und Nervenfaser. Th. 1. S. 176.
(d)Scherer's allg. Journal der Chemie. B. 3. H. 14. S. 199. ff.
In wiefern diese Eintheilung den gewöhnlichen Begriffen von Thier und Pflanze gemäſs ist, wird sich in der Folge zeigen. Hier ist es hinreichend, darzuthun, daſs dem von uns angegebenen Charak- ter der Zoophyten gemäſs die cryptogamischen Ge- wächse zu diesen gerechnet werden müssen. Ihre pflanzenartige Textur aber bedarf keines Beweises. Nur ihre Mischung kann hier in Betracht kommen, und daſs diese thierischer Art ist, lehren alle bishe- rige chemische Untersuchungen derselben.
Bey der Zerlegung der Staubpflanzen, Confer- ven, Ulven und Pilze erhielten Ingenhouss(a), Girod-Chantran(b) und von Humboldt(c) die nehmlichen Produkte, welche die Decomposition thierischer Substanzen liefert.
Die Kalkerde, die ein Hauptbestandtheil aller Thiere und Thierpflanzen, und nach Vauquelin’s Versuchen (d) ein animalisches Produkt ist, findet sich ebenfalls sehr häufig in den Pflanzenthieren.
Von
(a) Vermischte Schriften, physisch-med. Inhalts. B. 2. S. 234 ff.
(b) Bulletin de la Soc. philomath. 1797. n. 6. p. 43.
(c) Versuche über die gereizte Muskel- und Nervenfaser. Th. 1. S. 176.
(d)Scherer’s allg. Journal der Chemie. B. 3. H. 14. S. 199. ff.
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In wiefern diese Eintheilung den gewöhnlichen
Begriffen von Thier und Pflanze gemäſs ist, wird
sich in der Folge zeigen. Hier ist es hinreichend,
darzuthun, daſs dem von uns angegebenen Charak-
ter der Zoophyten gemäſs die cryptogamischen Ge-
wächse zu diesen gerechnet werden müssen. Ihre
pflanzenartige Textur aber bedarf keines Beweises.
Nur ihre Mischung kann hier in Betracht kommen,
und daſs diese thierischer Art ist, lehren alle bishe-
rige chemische Untersuchungen derselben.
Bey der Zerlegung der Staubpflanzen, Confer-
ven, Ulven und Pilze erhielten Ingenhouss (a),
Girod-Chantran (b) und von Humboldt (c) die
nehmlichen Produkte, welche die Decomposition
thierischer Substanzen liefert.
Die Kalkerde, die ein Hauptbestandtheil aller
Thiere und Thierpflanzen, und nach Vauquelin’s
Versuchen (d) ein animalisches Produkt ist, findet
sich ebenfalls sehr häufig in den Pflanzenthieren.
Von
(a) Vermischte Schriften, physisch-med. Inhalts. B. 2.
S. 234 ff.
(b) Bulletin de la Soc. philomath. 1797. n. 6. p. 43.
(c) Versuche über die gereizte Muskel- und Nervenfaser.
Th. 1. S. 176.
(d) Scherer’s allg. Journal der Chemie. B. 3. H. 14.
S. 199. ff.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/420>, abgerufen am 22.11.2024.
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