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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.

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stehen aus Filamenten, die wie die Zähne eines
Kammes geordnet und nach dem Maule hin an klei-
nen Gräten befestigt sind. Die letztern artikuliren
auf der einen Seite mit dem Schädel, auf der andern
mit dem Zungenbeine. Der entgegengesetzte Rand
der Kiemen ist entweder an der innern Seite der
Haut befestigt, und dann giebt es an diesem Rande
eben so viele besondere Oeffnungen zum Durchstrei-
chen des Wassers, als Zwischenräume zwischen den
Blättern vorhanden sind, oder er ist unbefestigt,
und in diesem Falle wird das eingeathmete Wasser
aus den Zwischenräumen der Kiemen durch eine
gemeinschaftliche Oeffnung wieder ausgetrieben (r).
Gewöhnlich giebt es vier Kiemen an jeder Seite,
von welchen jede eine doppelte Lage von Filamen-
ten hat. Mehrere Fische besitzen ausser diesen
noch eine fünfte einfache Kieme (Pseudobran-
chia), die nur aus Einer Lage von Filamenten be-
steht, an der innern Seite des vordern Kiemen-
deckels liegt, bis an ihren äussern Rand mit diesem
zusammenhängt, und bald gross, bald klein, bald
nur ein blosser Ansatz ist (s).

Bey einer kleinern Anzahl von Fischen aus der
Abtheilung der Knorpelfische liegen, statt dieser

blätter-
(r) Duverney, Mem. de l' Acad. des sc. a Paris. 1701.
Broussonet, ebendas. 1785.
(s) Bloch's ausländische Fische. Th. 4. S. IV.
S 3

stehen aus Filamenten, die wie die Zähne eines
Kammes geordnet und nach dem Maule hin an klei-
nen Gräten befestigt sind. Die letztern artikuliren
auf der einen Seite mit dem Schädel, auf der andern
mit dem Zungenbeine. Der entgegengesetzte Rand
der Kiemen ist entweder an der innern Seite der
Haut befestigt, und dann giebt es an diesem Rande
eben so viele besondere Oeffnungen zum Durchstrei-
chen des Wassers, als Zwischenräume zwischen den
Blättern vorhanden sind, oder er ist unbefestigt,
und in diesem Falle wird das eingeathmete Wasser
aus den Zwischenräumen der Kiemen durch eine
gemeinschaftliche Oeffnung wieder ausgetrieben (r).
Gewöhnlich giebt es vier Kiemen an jeder Seite,
von welchen jede eine doppelte Lage von Filamen-
ten hat. Mehrere Fische besitzen ausser diesen
noch eine fünfte einfache Kieme (Pseudobran-
chia), die nur aus Einer Lage von Filamenten be-
steht, an der innern Seite des vordern Kiemen-
deckels liegt, bis an ihren äussern Rand mit diesem
zusammenhängt, und bald groſs, bald klein, bald
nur ein bloſser Ansatz ist (s).

Bey einer kleinern Anzahl von Fischen aus der
Abtheilung der Knorpelfische liegen, statt dieser

blätter-
(r) Duverney, Mém. de l’ Acad. des sc. à Paris. 1701.
Broussonet, ebendas. 1785.
(s) Bloch’s ausländische Fische. Th. 4. S. IV.
S 3
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[277/0297] stehen aus Filamenten, die wie die Zähne eines Kammes geordnet und nach dem Maule hin an klei- nen Gräten befestigt sind. Die letztern artikuliren auf der einen Seite mit dem Schädel, auf der andern mit dem Zungenbeine. Der entgegengesetzte Rand der Kiemen ist entweder an der innern Seite der Haut befestigt, und dann giebt es an diesem Rande eben so viele besondere Oeffnungen zum Durchstrei- chen des Wassers, als Zwischenräume zwischen den Blättern vorhanden sind, oder er ist unbefestigt, und in diesem Falle wird das eingeathmete Wasser aus den Zwischenräumen der Kiemen durch eine gemeinschaftliche Oeffnung wieder ausgetrieben (r). Gewöhnlich giebt es vier Kiemen an jeder Seite, von welchen jede eine doppelte Lage von Filamen- ten hat. Mehrere Fische besitzen ausser diesen noch eine fünfte einfache Kieme (Pseudobran- chia), die nur aus Einer Lage von Filamenten be- steht, an der innern Seite des vordern Kiemen- deckels liegt, bis an ihren äussern Rand mit diesem zusammenhängt, und bald groſs, bald klein, bald nur ein bloſser Ansatz ist (s). Bey einer kleinern Anzahl von Fischen aus der Abtheilung der Knorpelfische liegen, statt dieser blätter- (r) Duverney, Mém. de l’ Acad. des sc. à Paris. 1701. Broussonet, ebendas. 1785. (s) Bloch’s ausländische Fische. Th. 4. S. IV. S 3

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/297>, abgerufen am 22.11.2024.