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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.

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so deutlich, wie bey jenem, von einander geschie-
den. Bey den Schlangen und Fröschen aber ergiesst
sich das Blut des ganzen Körpers in ein einziges
Herzohr, und wird auch nur durch einen einzigen
Ventrikel wieder ausgetrieben.

Das Blut der Amphibien enthält mehr Serum,
als das der Vögel, aber weniger, als das der Säug-
thiere. Der Blutkuchen bildet nur eine weiche Gal-
lerte, und keine so feste Masse, wie der der warm-
blütigen Thiere. Nach einigen Versuchen, die ich
mit Froschblute angestellt habe, scheinen mir Alco-
hol und mineralische Säuren aus demselben weni-
ger Eyweissstoff, Hirschhorngeist und zerflossenes
Weinsteinsalz, aber mehr Faserstoff, als aus dem der
Säugthiere, Vögel und Fische niederzuschlagen.

Die Lungen dieser Thiere befinden sich in ei-
nerley Cavität mit mehrern von denjenigen Einge-
weiden, die bey den Säugthieren und Vögeln die
Bauchhöhle einnehmen, und jene Cavität ist von
der letztern bey einigen blos durch eine Verdoppe-
lung des Bauchfells, bey den meisten aber gar nicht
geschieden. Die Lungen sind ungetheilt, netzför-
mig, von zarter, durchsichtiger, etwas gerunzel-
ter Substanz, und die Zellen derselben ungleich
grösser, als die der Säugthiere und Vögel.

Die Luftröhre hat nur Einen Kehlkopf ohne
Kehldeckel. Die Stelle der letztern wird durch das

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so deutlich, wie bey jenem, von einander geschie-
den. Bey den Schlangen und Fröschen aber ergieſst
sich das Blut des ganzen Körpers in ein einziges
Herzohr, und wird auch nur durch einen einzigen
Ventrikel wieder ausgetrieben.

Das Blut der Amphibien enthält mehr Serum,
als das der Vögel, aber weniger, als das der Säug-
thiere. Der Blutkuchen bildet nur eine weiche Gal-
lerte, und keine so feste Masse, wie der der warm-
blütigen Thiere. Nach einigen Versuchen, die ich
mit Froschblute angestellt habe, scheinen mir Alco-
hol und mineralische Säuren aus demselben weni-
ger Eyweiſsstoff, Hirschhorngeist und zerflossenes
Weinsteinsalz, aber mehr Faserstoff, als aus dem der
Säugthiere, Vögel und Fische niederzuschlagen.

Die Lungen dieser Thiere befinden sich in ei-
nerley Cavität mit mehrern von denjenigen Einge-
weiden, die bey den Säugthieren und Vögeln die
Bauchhöhle einnehmen, und jene Cavität ist von
der letztern bey einigen blos durch eine Verdoppe-
lung des Bauchfells, bey den meisten aber gar nicht
geschieden. Die Lungen sind ungetheilt, netzför-
mig, von zarter, durchsichtiger, etwas gerunzel-
ter Substanz, und die Zellen derselben ungleich
gröſser, als die der Säugthiere und Vögel.

Die Luftröhre hat nur Einen Kehlkopf ohne
Kehldeckel. Die Stelle der letztern wird durch das

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[254/0274] so deutlich, wie bey jenem, von einander geschie- den. Bey den Schlangen und Fröschen aber ergieſst sich das Blut des ganzen Körpers in ein einziges Herzohr, und wird auch nur durch einen einzigen Ventrikel wieder ausgetrieben. Das Blut der Amphibien enthält mehr Serum, als das der Vögel, aber weniger, als das der Säug- thiere. Der Blutkuchen bildet nur eine weiche Gal- lerte, und keine so feste Masse, wie der der warm- blütigen Thiere. Nach einigen Versuchen, die ich mit Froschblute angestellt habe, scheinen mir Alco- hol und mineralische Säuren aus demselben weni- ger Eyweiſsstoff, Hirschhorngeist und zerflossenes Weinsteinsalz, aber mehr Faserstoff, als aus dem der Säugthiere, Vögel und Fische niederzuschlagen. Die Lungen dieser Thiere befinden sich in ei- nerley Cavität mit mehrern von denjenigen Einge- weiden, die bey den Säugthieren und Vögeln die Bauchhöhle einnehmen, und jene Cavität ist von der letztern bey einigen blos durch eine Verdoppe- lung des Bauchfells, bey den meisten aber gar nicht geschieden. Die Lungen sind ungetheilt, netzför- mig, von zarter, durchsichtiger, etwas gerunzel- ter Substanz, und die Zellen derselben ungleich gröſser, als die der Säugthiere und Vögel. Die Luftröhre hat nur Einen Kehlkopf ohne Kehldeckel. Die Stelle der letztern wird durch das hintere

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/274>, abgerufen am 25.11.2024.