kurz, und bey manchen (den Pinguinen) liegen sie schuppenartig über einander. Bey den letztern sind auch die Schwungfedern mehr den Flossen der Fische, als den Flügeln der übrigen Vögel ähnlich. Die am Schwanze sitzenden Drüsen, mit deren ölichten Feuchtigkeit diese Vögel ihr Gefieder wie mit einem Firniss überziehen, sind hier von vorzüg- licher Grösse. Ihre äussere Organisation nähert sie also auf der einen Seite dem Schnabelthiere (Orni- thorynchus paradoxus), und auf der andern den Fi- schen. Untersuchen wir ihre innere Struktur, so finden wir hier noch auffallendere Aehnlichkeiten. Der Schnabel jenes Säugthiers ist mit einer Haut überzogen, in welcher sich Zweige des fünften Ner- venpaars verbreiten. Wir haben aber bemerkt, dass eben diese Organisation bey mehrern Vögeln statt findet. Wir werden unten sehen, dass bey mehrern Fischen der Gaumen mit Zähnen besetzt ist, und das Nehmliche finden wir auch in der Familie der Enten. Die Struktur des Nahrungscanals kömmt übrigens bey den meisten mit der der Hühner, bey einigen aber auch mit der der Reiher überein.
Ordnungen und Geschlechter der Vögel.
I. Strausse. Struthiones.
1. Struthio
(y)
.
Stru-
(y) Wir glauben, hierher blos den Struthio camelus L.,
den
kurz, und bey manchen (den Pinguinen) liegen sie schuppenartig über einander. Bey den letztern sind auch die Schwungfedern mehr den Flossen der Fische, als den Flügeln der übrigen Vögel ähnlich. Die am Schwanze sitzenden Drüsen, mit deren ölichten Feuchtigkeit diese Vögel ihr Gefieder wie mit einem Firniſs überziehen, sind hier von vorzüg- licher Gröſse. Ihre äussere Organisation nähert sie also auf der einen Seite dem Schnabelthiere (Orni- thorynchus paradoxus), und auf der andern den Fi- schen. Untersuchen wir ihre innere Struktur, so finden wir hier noch auffallendere Aehnlichkeiten. Der Schnabel jenes Säugthiers ist mit einer Haut überzogen, in welcher sich Zweige des fünften Ner- venpaars verbreiten. Wir haben aber bemerkt, daſs eben diese Organisation bey mehrern Vögeln statt findet. Wir werden unten sehen, daſs bey mehrern Fischen der Gaumen mit Zähnen besetzt ist, und das Nehmliche finden wir auch in der Familie der Enten. Die Struktur des Nahrungscanals kömmt übrigens bey den meisten mit der der Hühner, bey einigen aber auch mit der der Reiher überein.
Ordnungen und Geschlechter der Vögel.
I. Strauſse. Struthiones.
1. Struthio
(y)
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Stru-
(y) Wir glauben, hierher blos den Struthio camelus L.,
den
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kurz, und bey manchen (den Pinguinen) liegen
sie schuppenartig über einander. Bey den letztern
sind auch die Schwungfedern mehr den Flossen der
Fische, als den Flügeln der übrigen Vögel ähnlich.
Die am Schwanze sitzenden Drüsen, mit deren
ölichten Feuchtigkeit diese Vögel ihr Gefieder wie
mit einem Firniſs überziehen, sind hier von vorzüg-
licher Gröſse. Ihre äussere Organisation nähert sie
also auf der einen Seite dem Schnabelthiere (Orni-
thorynchus paradoxus), und auf der andern den Fi-
schen. Untersuchen wir ihre innere Struktur,
so finden wir hier noch auffallendere Aehnlichkeiten.
Der Schnabel jenes Säugthiers ist mit einer Haut
überzogen, in welcher sich Zweige des fünften Ner-
venpaars verbreiten. Wir haben aber bemerkt, daſs
eben diese Organisation bey mehrern Vögeln statt
findet. Wir werden unten sehen, daſs bey mehrern
Fischen der Gaumen mit Zähnen besetzt ist, und
das Nehmliche finden wir auch in der Familie der
Enten. Die Struktur des Nahrungscanals kömmt
übrigens bey den meisten mit der der Hühner, bey
einigen aber auch mit der der Reiher überein.
Ordnungen und Geschlechter der Vögel.
I. Strauſse. Struthiones.
1. Struthio (y)
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(y) Wir glauben, hierher blos den Struthio camelus L.,
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/259>, abgerufen am 23.11.2024.
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