von beträchtlicher Grösse. Die Gedärme sind klein, und Blinddärme häufig gar nicht vorhanden. Die Leber und Gallenblase sind, wie der Magen, von beträchtlicher Grösse, hingegen die Nieren nach Verhältniss kleiner, wie bey den übrigen Vögeln.
Mehr in der äussern Form, als in der innern Struktur unterscheidet sich von den Habichten die Familie der Reiher, woran jene durch den Falco serpentarius gränzen. Auch hier findet sich ein mit- telmässiger Darmcanal mit kurzen Blinddärmen. Aber ihr Schnabel ist nicht, wie bey jenen ge- krümmt, eckig und spitz, sondern mehr gerade, cy- lindrisch und stumpf, die Zunge nicht knorpelartig, sondern fleischig, und der Magen muskulöser, wie der der Habichte, aber nicht so fleischig, wie der der Hühner.
Bey mehrern Geschlechtern aus der Reiherfa- milie sind die Zehen durch Schwimmhäute verbun- den, und vorzüglich durch diese Geschlechter ist jene Ordnung mit der der Enten verwandt, bey welchen Schwimmfüsse ein allgemeiner Charakter sind. Die letztern haben ausserdem, wie jene, ei- nen stumpfen Schnabel und eine fleischige Zunge; aber der Schnabel ist nicht cylindrisch, sondern breit und platt, und die obere Kinnlade endigt sich meist in ein niederwärts gekrümmtes Häckchen. Alle sind sehr federreich; aber die Federn sind meist nur
kurz,
von beträchtlicher Gröſse. Die Gedärme sind klein, und Blinddärme häufig gar nicht vorhanden. Die Leber und Gallenblase sind, wie der Magen, von beträchtlicher Gröſse, hingegen die Nieren nach Verhältniſs kleiner, wie bey den übrigen Vögeln.
Mehr in der äussern Form, als in der innern Struktur unterscheidet sich von den Habichten die Familie der Reiher, woran jene durch den Falco serpentarius gränzen. Auch hier findet sich ein mit- telmäſsiger Darmcanal mit kurzen Blinddärmen. Aber ihr Schnabel ist nicht, wie bey jenen ge- krümmt, eckig und spitz, sondern mehr gerade, cy- lindrisch und stumpf, die Zunge nicht knorpelartig, sondern fleischig, und der Magen muskulöser, wie der der Habichte, aber nicht so fleischig, wie der der Hühner.
Bey mehrern Geschlechtern aus der Reiherfa- milie sind die Zehen durch Schwimmhäute verbun- den, und vorzüglich durch diese Geschlechter ist jene Ordnung mit der der Enten verwandt, bey welchen Schwimmfüſse ein allgemeiner Charakter sind. Die letztern haben ausserdem, wie jene, ei- nen stumpfen Schnabel und eine fleischige Zunge; aber der Schnabel ist nicht cylindrisch, sondern breit und platt, und die obere Kinnlade endigt sich meist in ein niederwärts gekrümmtes Häckchen. Alle sind sehr federreich; aber die Federn sind meist nur
kurz,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0258"n="238"/>
von beträchtlicher Gröſse. Die Gedärme sind klein,<lb/>
und Blinddärme häufig gar nicht vorhanden. Die<lb/>
Leber und Gallenblase sind, wie der Magen, von<lb/>
beträchtlicher Gröſse, hingegen die Nieren nach<lb/>
Verhältniſs kleiner, wie bey den übrigen Vögeln.</p><lb/><p>Mehr in der äussern Form, als in der innern<lb/>
Struktur unterscheidet sich von den Habichten die<lb/>
Familie der <hirendition="#g">Reiher</hi>, woran jene durch den Falco<lb/>
serpentarius gränzen. Auch hier findet sich ein mit-<lb/>
telmäſsiger Darmcanal mit kurzen Blinddärmen.<lb/>
Aber ihr Schnabel ist nicht, wie bey jenen ge-<lb/>
krümmt, eckig und spitz, sondern mehr gerade, cy-<lb/>
lindrisch und stumpf, die Zunge nicht knorpelartig,<lb/>
sondern fleischig, und der Magen muskulöser, wie<lb/>
der der Habichte, aber nicht so fleischig, wie der<lb/>
der Hühner.</p><lb/><p>Bey mehrern Geschlechtern aus der Reiherfa-<lb/>
milie sind die Zehen durch Schwimmhäute verbun-<lb/>
den, und vorzüglich durch diese Geschlechter ist<lb/>
jene Ordnung mit der der <hirendition="#g">Enten</hi> verwandt, bey<lb/>
welchen Schwimmfüſse ein allgemeiner Charakter<lb/>
sind. Die letztern haben ausserdem, wie jene, ei-<lb/>
nen stumpfen Schnabel und eine fleischige Zunge;<lb/>
aber der Schnabel ist nicht cylindrisch, sondern breit<lb/>
und platt, und die obere Kinnlade endigt sich meist<lb/>
in ein niederwärts gekrümmtes Häckchen. Alle sind<lb/>
sehr federreich; aber die Federn sind meist nur<lb/><fwplace="bottom"type="catch">kurz,</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[238/0258]
von beträchtlicher Gröſse. Die Gedärme sind klein,
und Blinddärme häufig gar nicht vorhanden. Die
Leber und Gallenblase sind, wie der Magen, von
beträchtlicher Gröſse, hingegen die Nieren nach
Verhältniſs kleiner, wie bey den übrigen Vögeln.
Mehr in der äussern Form, als in der innern
Struktur unterscheidet sich von den Habichten die
Familie der Reiher, woran jene durch den Falco
serpentarius gränzen. Auch hier findet sich ein mit-
telmäſsiger Darmcanal mit kurzen Blinddärmen.
Aber ihr Schnabel ist nicht, wie bey jenen ge-
krümmt, eckig und spitz, sondern mehr gerade, cy-
lindrisch und stumpf, die Zunge nicht knorpelartig,
sondern fleischig, und der Magen muskulöser, wie
der der Habichte, aber nicht so fleischig, wie der
der Hühner.
Bey mehrern Geschlechtern aus der Reiherfa-
milie sind die Zehen durch Schwimmhäute verbun-
den, und vorzüglich durch diese Geschlechter ist
jene Ordnung mit der der Enten verwandt, bey
welchen Schwimmfüſse ein allgemeiner Charakter
sind. Die letztern haben ausserdem, wie jene, ei-
nen stumpfen Schnabel und eine fleischige Zunge;
aber der Schnabel ist nicht cylindrisch, sondern breit
und platt, und die obere Kinnlade endigt sich meist
in ein niederwärts gekrümmtes Häckchen. Alle sind
sehr federreich; aber die Federn sind meist nur
kurz,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/258>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.