Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.

Bild:
<< vorherige Seite

behälter geschossen ist, jedesmal aus der Luft her-
abfällt, wenn auch die Wunde sonst von geringer
Bedeutung ist (t).

Das Herz der Vögel, das oben in der Brust mit
der Basis zwischen den Zweigen der Luftröhre und
mit der Spitze zwischen der Leber liegt, weicht
darin von dem der Säugthiere ab, dass bey einigen
Geschlechtern (den Sperlingen und Hühnern) die
Ventrikel ganz glatt sind, und nicht solche Bündel
von Muskelfasern haben, wie sich im menschlichen
Herzen durchkreutzen. Bey diesen fehlen zugleich
die dreyzackichten Valveln. Bey einigen Arten
(dem Schwan und der Gans) befinden sich in der
linken Herzkammer solche Bündel von Muskelfa-
sern, die rechte hingegen hat eine ganz glatte innere
Fläche. Bey allen Vögeln sind die Arterien von den
Venen in Ansehung der Dicke ihrer Häute weniger
verschieden, als bey den Säugthieren (u).

Das Blut der Vögel enthält weit weniger Serum,
hat aber eine ungleich höhere Röthe, als das der
übrigen rothblütigen Thiere. Das Blutwasser zeigt
eine schwache Spur von Alkali. Der Blutkuchen
ist nicht so fest, wie bey den Säugthieren.

Der
(t) Forster in dessen Uebersetzung von Vaillants
neuer Reise in das Innere von Afrika. B. 1. S. 344.
(u) Harvei de motu cordis exerc. 1. cap. 17.

behälter geschossen ist, jedesmal aus der Luft her-
abfällt, wenn auch die Wunde sonst von geringer
Bedeutung ist (t).

Das Herz der Vögel, das oben in der Brust mit
der Basis zwischen den Zweigen der Luftröhre und
mit der Spitze zwischen der Leber liegt, weicht
darin von dem der Säugthiere ab, daſs bey einigen
Geschlechtern (den Sperlingen und Hühnern) die
Ventrikel ganz glatt sind, und nicht solche Bündel
von Muskelfasern haben, wie sich im menschlichen
Herzen durchkreutzen. Bey diesen fehlen zugleich
die dreyzackichten Valveln. Bey einigen Arten
(dem Schwan und der Gans) befinden sich in der
linken Herzkammer solche Bündel von Muskelfa-
sern, die rechte hingegen hat eine ganz glatte innere
Fläche. Bey allen Vögeln sind die Arterien von den
Venen in Ansehung der Dicke ihrer Häute weniger
verschieden, als bey den Säugthieren (u).

Das Blut der Vögel enthält weit weniger Serum,
hat aber eine ungleich höhere Röthe, als das der
übrigen rothblütigen Thiere. Das Blutwasser zeigt
eine schwache Spur von Alkali. Der Blutkuchen
ist nicht so fest, wie bey den Säugthieren.

Der
(t) Forster in dessen Uebersetzung von Vaillants
neuer Reise in das Innere von Afrika. B. 1. S. 344.
(u) Harvei de motu cordis exerc. 1. cap. 17.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0250" n="230"/>
behälter geschossen ist, jedesmal aus der Luft her-<lb/>
abfällt, wenn auch die Wunde sonst von geringer<lb/>
Bedeutung ist <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#k">Forster</hi> in dessen Uebersetzung von <hi rendition="#k">Vaillants</hi><lb/>
neuer Reise in das Innere von Afrika. B. 1. S. 344.</note>.</p><lb/>
              <p>Das Herz der Vögel, das oben in der Brust mit<lb/>
der Basis zwischen den Zweigen der Luftröhre und<lb/>
mit der Spitze zwischen der Leber liegt, weicht<lb/>
darin von dem der Säugthiere ab, da&#x017F;s bey einigen<lb/>
Geschlechtern (den Sperlingen und Hühnern) die<lb/>
Ventrikel ganz glatt sind, und nicht solche Bündel<lb/>
von Muskelfasern haben, wie sich im menschlichen<lb/>
Herzen durchkreutzen. Bey diesen fehlen zugleich<lb/>
die dreyzackichten Valveln. Bey einigen Arten<lb/>
(dem Schwan und der Gans) befinden sich in der<lb/>
linken Herzkammer solche Bündel von Muskelfa-<lb/>
sern, die rechte hingegen hat eine ganz glatte innere<lb/>
Fläche. Bey allen Vögeln sind die Arterien von den<lb/>
Venen in Ansehung der Dicke ihrer Häute weniger<lb/>
verschieden, als bey den Säugthieren <note place="foot" n="(u)"><hi rendition="#k">Harvei</hi> de motu cordis exerc. 1. cap. 17.</note>.</p><lb/>
              <p>Das Blut der Vögel enthält weit weniger Serum,<lb/>
hat aber eine ungleich höhere Röthe, als das der<lb/>
übrigen rothblütigen Thiere. Das Blutwasser zeigt<lb/>
eine schwache Spur von Alkali. Der Blutkuchen<lb/>
ist nicht so fest, wie bey den Säugthieren.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[230/0250] behälter geschossen ist, jedesmal aus der Luft her- abfällt, wenn auch die Wunde sonst von geringer Bedeutung ist (t). Das Herz der Vögel, das oben in der Brust mit der Basis zwischen den Zweigen der Luftröhre und mit der Spitze zwischen der Leber liegt, weicht darin von dem der Säugthiere ab, daſs bey einigen Geschlechtern (den Sperlingen und Hühnern) die Ventrikel ganz glatt sind, und nicht solche Bündel von Muskelfasern haben, wie sich im menschlichen Herzen durchkreutzen. Bey diesen fehlen zugleich die dreyzackichten Valveln. Bey einigen Arten (dem Schwan und der Gans) befinden sich in der linken Herzkammer solche Bündel von Muskelfa- sern, die rechte hingegen hat eine ganz glatte innere Fläche. Bey allen Vögeln sind die Arterien von den Venen in Ansehung der Dicke ihrer Häute weniger verschieden, als bey den Säugthieren (u). Das Blut der Vögel enthält weit weniger Serum, hat aber eine ungleich höhere Röthe, als das der übrigen rothblütigen Thiere. Das Blutwasser zeigt eine schwache Spur von Alkali. Der Blutkuchen ist nicht so fest, wie bey den Säugthieren. Der (t) Forster in dessen Uebersetzung von Vaillants neuer Reise in das Innere von Afrika. B. 1. S. 344. (u) Harvei de motu cordis exerc. 1. cap. 17.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/250
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/250>, abgerufen am 22.11.2024.