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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.

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Die Lungen sind kleiner und lockerer, als die
der Säugthiere, und bestehen auf jeder Seite nur
aus einem einzigen Lappen, der mit den Ribben
zusammenhängt. Aus ihnen gehen Fortsätze der
Bronchien zu grossen und zarten häutigen Zellen,
den sogenannten Luftbehältern, welche allent-
halben unter der Haut, vorzüglich aber unter der
Brust, unter den Achseln, und am Unterleibe ver-
breitet sind. Diese haben ferner mit den Spuhlen
der Federn und den Höhlen der Knochen, welche
letztere hier gewöhnlich markleer sind, besonders
denen der Armknochen, der Schlüsselbeine, des
Brustknochens, der Ribben, Wirbelbeine, Hüftkno-
chen und bey einigen auch der Schenkelbeine, Ge-
meinschaft, so dass Luft, welche in die Luftröhre
geblasen wird, in die Lungen, in die Luftbehälter,
in die Spuhlen der Federn und in die Knochenhöh-
len übergeht (s). Das Gas, das sich in diesen Cavi-
täten befindet, muss specifisch leichter seyn, als die
athmosphärische Luft, weil ein Vogel, dem ein
grosser Knochen des Beins zerschmettert, oder ein
Loch in dem auf der Brust befindlichen grossen Luft-

behäl-
(s) Mery, Hist. de l'Acad. des sc. a Paris. 1693. Cam-
per's
kl. Schriften. B. 1. St. 1. S. 94, 108, 151. J. Hun-
ter
, Phil. Trans. Vol. LXXIV. p. 205. Merrem in
Schneider's verm. Abhandlung. zur Aufklärung der
Zool. etc. S. 323. Blumenbach specimen phys. comp.
p. 119.
P 3

Die Lungen sind kleiner und lockerer, als die
der Säugthiere, und bestehen auf jeder Seite nur
aus einem einzigen Lappen, der mit den Ribben
zusammenhängt. Aus ihnen gehen Fortsätze der
Bronchien zu groſsen und zarten häutigen Zellen,
den sogenannten Luftbehältern, welche allent-
halben unter der Haut, vorzüglich aber unter der
Brust, unter den Achseln, und am Unterleibe ver-
breitet sind. Diese haben ferner mit den Spuhlen
der Federn und den Höhlen der Knochen, welche
letztere hier gewöhnlich markleer sind, besonders
denen der Armknochen, der Schlüsselbeine, des
Brustknochens, der Ribben, Wirbelbeine, Hüftkno-
chen und bey einigen auch der Schenkelbeine, Ge-
meinschaft, so daſs Luft, welche in die Luftröhre
geblasen wird, in die Lungen, in die Luftbehälter,
in die Spuhlen der Federn und in die Knochenhöh-
len übergeht (s). Das Gas, das sich in diesen Cavi-
täten befindet, muſs specifisch leichter seyn, als die
athmosphärische Luft, weil ein Vogel, dem ein
groſser Knochen des Beins zerschmettert, oder ein
Loch in dem auf der Brust befindlichen groſsen Luft-

behäl-
(s) Mery, Hist. de l’Acad. des sc. à Paris. 1693. Cam-
per’s
kl. Schriften. B. 1. St. 1. S. 94, 108, 151. J. Hun-
ter
, Phil. Trans. Vol. LXXIV. p. 205. Merrem in
Schneider’s verm. Abhandlung. zur Aufklärung der
Zool. etc. S. 323. Blumenbach specimen phys. comp.
p. 119.
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[229/0249] Die Lungen sind kleiner und lockerer, als die der Säugthiere, und bestehen auf jeder Seite nur aus einem einzigen Lappen, der mit den Ribben zusammenhängt. Aus ihnen gehen Fortsätze der Bronchien zu groſsen und zarten häutigen Zellen, den sogenannten Luftbehältern, welche allent- halben unter der Haut, vorzüglich aber unter der Brust, unter den Achseln, und am Unterleibe ver- breitet sind. Diese haben ferner mit den Spuhlen der Federn und den Höhlen der Knochen, welche letztere hier gewöhnlich markleer sind, besonders denen der Armknochen, der Schlüsselbeine, des Brustknochens, der Ribben, Wirbelbeine, Hüftkno- chen und bey einigen auch der Schenkelbeine, Ge- meinschaft, so daſs Luft, welche in die Luftröhre geblasen wird, in die Lungen, in die Luftbehälter, in die Spuhlen der Federn und in die Knochenhöh- len übergeht (s). Das Gas, das sich in diesen Cavi- täten befindet, muſs specifisch leichter seyn, als die athmosphärische Luft, weil ein Vogel, dem ein groſser Knochen des Beins zerschmettert, oder ein Loch in dem auf der Brust befindlichen groſsen Luft- behäl- (s) Mery, Hist. de l’Acad. des sc. à Paris. 1693. Cam- per’s kl. Schriften. B. 1. St. 1. S. 94, 108, 151. J. Hun- ter, Phil. Trans. Vol. LXXIV. p. 205. Merrem in Schneider’s verm. Abhandlung. zur Aufklärung der Zool. etc. S. 323. Blumenbach specimen phys. comp. p. 119. P 3

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/249>, abgerufen am 22.11.2024.