Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.

Bild:
<< vorherige Seite

sind eben so viele häutige Canäle von derselben Fi-
gur eingeschlossen. Die letztern schwellen an den
Stellen, wo sich der Gehörnerve in ihnen vertheilt,
zu einer schlauchförmigen Erweiterung an, und
sind sowohl von dem Labyrinthwasser umgeben,
als mit demselben angefüllt (n).

Alle haben durch Zellgewebe vereinigte Mus-
kelfasern.

Das Herz liegt bey allen unterhalb dem Gehirne
und oberhalb den Verdauungs- und Zeugungs-Or-
ganen, zwischen den Respirationswerkzeugen. Es
hat eine oder zwey Kammern, die im letztern Falle
immer nur durch eine blosse Scheidewand von ein-
ander abgesondert sind.

Das aus einer Ader gelassene Blut trennt sich
bey allen in einen rothen Blutkuchen und in ein
gelbliches Serum. Bey allen enthält dasselbe Ey-
weissstoff, der durch mineralische Säuren und Alco-
hol aus demselben niedergeschlagen wird. Mit
Weinessig, zerflossenem Weinsteinsalze und Kü-
chensalze vermischt, erzeugen sich in demselben
schleimige Membranen. In der Mischung mit Wein-
essig lösst sich zugleich ein Theil des Cruors auf;
hingegen ist dies nicht der Fall in der mit zerflosse-
nem Weinsteinsalze und Küchensalze. Die erstere

ver-
(n) Scarpa l. c. S. II. c. 4. §. 9.
M 2

sind eben so viele häutige Canäle von derselben Fi-
gur eingeschlossen. Die letztern schwellen an den
Stellen, wo sich der Gehörnerve in ihnen vertheilt,
zu einer schlauchförmigen Erweiterung an, und
sind sowohl von dem Labyrinthwasser umgeben,
als mit demselben angefüllt (n).

Alle haben durch Zellgewebe vereinigte Mus-
kelfasern.

Das Herz liegt bey allen unterhalb dem Gehirne
und oberhalb den Verdauungs- und Zeugungs-Or-
ganen, zwischen den Respirationswerkzeugen. Es
hat eine oder zwey Kammern, die im letztern Falle
immer nur durch eine bloſse Scheidewand von ein-
ander abgesondert sind.

Das aus einer Ader gelassene Blut trennt sich
bey allen in einen rothen Blutkuchen und in ein
gelbliches Serum. Bey allen enthält dasselbe Ey-
weiſsstoff, der durch mineralische Säuren und Alco-
hol aus demselben niedergeschlagen wird. Mit
Weinessig, zerflossenem Weinsteinsalze und Kü-
chensalze vermischt, erzeugen sich in demselben
schleimige Membranen. In der Mischung mit Wein-
essig löſst sich zugleich ein Theil des Cruors auf;
hingegen ist dies nicht der Fall in der mit zerflosse-
nem Weinsteinsalze und Küchensalze. Die erstere

ver-
(n) Scarpa l. c. S. II. c. 4. §. 9.
M 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0199" n="179"/>
sind eben so viele häutige Canäle von derselben Fi-<lb/>
gur eingeschlossen. Die letztern schwellen an den<lb/>
Stellen, wo sich der Gehörnerve in ihnen vertheilt,<lb/>
zu einer schlauchförmigen Erweiterung an, und<lb/>
sind sowohl von dem Labyrinthwasser umgeben,<lb/>
als mit demselben angefüllt <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#k">Scarpa</hi> l. c. S. II. c. 4. §. 9.</note>.</p><lb/>
              <p>Alle haben durch Zellgewebe vereinigte Mus-<lb/>
kelfasern.</p><lb/>
              <p>Das Herz liegt bey allen unterhalb dem Gehirne<lb/>
und oberhalb den Verdauungs- und Zeugungs-Or-<lb/>
ganen, zwischen den Respirationswerkzeugen. Es<lb/>
hat eine oder zwey Kammern, die im letztern Falle<lb/>
immer nur durch eine blo&#x017F;se Scheidewand von ein-<lb/>
ander abgesondert sind.</p><lb/>
              <p>Das aus einer Ader gelassene Blut trennt sich<lb/>
bey allen in einen rothen Blutkuchen und in ein<lb/>
gelbliches Serum. Bey allen enthält dasselbe Ey-<lb/>
wei&#x017F;sstoff, der durch mineralische Säuren und Alco-<lb/>
hol aus demselben niedergeschlagen wird. Mit<lb/>
Weinessig, zerflossenem Weinsteinsalze und Kü-<lb/>
chensalze vermischt, erzeugen sich in demselben<lb/>
schleimige Membranen. In der Mischung mit Wein-<lb/>
essig lö&#x017F;st sich zugleich ein Theil des Cruors auf;<lb/>
hingegen ist dies nicht der Fall in der mit zerflosse-<lb/>
nem Weinsteinsalze und Küchensalze. Die erstere<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ver-</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">M 2</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[179/0199] sind eben so viele häutige Canäle von derselben Fi- gur eingeschlossen. Die letztern schwellen an den Stellen, wo sich der Gehörnerve in ihnen vertheilt, zu einer schlauchförmigen Erweiterung an, und sind sowohl von dem Labyrinthwasser umgeben, als mit demselben angefüllt (n). Alle haben durch Zellgewebe vereinigte Mus- kelfasern. Das Herz liegt bey allen unterhalb dem Gehirne und oberhalb den Verdauungs- und Zeugungs-Or- ganen, zwischen den Respirationswerkzeugen. Es hat eine oder zwey Kammern, die im letztern Falle immer nur durch eine bloſse Scheidewand von ein- ander abgesondert sind. Das aus einer Ader gelassene Blut trennt sich bey allen in einen rothen Blutkuchen und in ein gelbliches Serum. Bey allen enthält dasselbe Ey- weiſsstoff, der durch mineralische Säuren und Alco- hol aus demselben niedergeschlagen wird. Mit Weinessig, zerflossenem Weinsteinsalze und Kü- chensalze vermischt, erzeugen sich in demselben schleimige Membranen. In der Mischung mit Wein- essig löſst sich zugleich ein Theil des Cruors auf; hingegen ist dies nicht der Fall in der mit zerflosse- nem Weinsteinsalze und Küchensalze. Die erstere ver- (n) Scarpa l. c. S. II. c. 4. §. 9. M 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/199
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/199>, abgerufen am 12.12.2024.