entgegengesetzte aufzusuchen. Eben die- ses Princip findet man in Schellings Werken aus andern Vordersätzen abgeleitet, dessen Schrift über die Weltseele (S. 179. ff.) zugleich Beweise von der Fruchtbarkeit der Anwendung desselben enthält.
Ein ausgerissenes Herz fährt noch eine Zeitlang fort, zu pulsiren; der Darmcanal äussert noch ausserhalb dem Körper peristaltische Bewegungen, und so setzen mit Einem Worte die meisten Organe nach ihrer Trennung vom übrigen Organismus ihre Lebenserscheinungen noch einige Zeit fort. Diese Thatsache giebt uns ein Mittel an die Hand, den Lebenserscheinungen der Grundtheile des Körpers, und den Gesetzen und Bedingungen derselben nach- zuforschen. Nun sind die Eigenschaften des Zu- sammengesetzten Resultate der Eigenschaften seiner Grundtheile und deren Verbindung. Gelingt es uns also, die Eigenschaften der letztern zu entdecken, so werden wir auch die Eigenschaften der verschie- denen Organe des Körpers zu erklären im Stande seyn.
Diese Ansicht der lebenden Organismen von Seiten ihrer Textur und Mischung ist bekanntlich erst seit Hallern ein Gegenstand der Untersu- chung geworden, und daher noch weit weniger reichhaltig an Erfahrungssätzen, als der vorige. Inzwischen liegen auch in der Natur dieser Unter- suchungen Schwürigkeiten, die bey den vorigen
weg-
entgegengesetzte aufzusuchen. Eben die- ses Princip findet man in Schellings Werken aus andern Vordersätzen abgeleitet, dessen Schrift über die Weltseele (S. 179. ff.) zugleich Beweise von der Fruchtbarkeit der Anwendung desselben enthält.
Ein ausgerissenes Herz fährt noch eine Zeitlang fort, zu pulsiren; der Darmcanal äussert noch ausserhalb dem Körper peristaltische Bewegungen, und so setzen mit Einem Worte die meisten Organe nach ihrer Trennung vom übrigen Organismus ihre Lebenserscheinungen noch einige Zeit fort. Diese Thatsache giebt uns ein Mittel an die Hand, den Lebenserscheinungen der Grundtheile des Körpers, und den Gesetzen und Bedingungen derselben nach- zuforschen. Nun sind die Eigenschaften des Zu- sammengesetzten Resultate der Eigenschaften seiner Grundtheile und deren Verbindung. Gelingt es uns also, die Eigenschaften der letztern zu entdecken, so werden wir auch die Eigenschaften der verschie- denen Organe des Körpers zu erklären im Stande seyn.
Diese Ansicht der lebenden Organismen von Seiten ihrer Textur und Mischung ist bekanntlich erst seit Hallern ein Gegenstand der Untersu- chung geworden, und daher noch weit weniger reichhaltig an Erfahrungssätzen, als der vorige. Inzwischen liegen auch in der Natur dieser Unter- suchungen Schwürigkeiten, die bey den vorigen
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entgegengesetzte aufzusuchen. Eben die-
ses Princip findet man in Schellings Werken aus
andern Vordersätzen abgeleitet, dessen Schrift über
die Weltseele (S. 179. ff.) zugleich Beweise von der
Fruchtbarkeit der Anwendung desselben enthält.
Ein ausgerissenes Herz fährt noch eine Zeitlang
fort, zu pulsiren; der Darmcanal äussert noch
ausserhalb dem Körper peristaltische Bewegungen,
und so setzen mit Einem Worte die meisten Organe
nach ihrer Trennung vom übrigen Organismus ihre
Lebenserscheinungen noch einige Zeit fort. Diese
Thatsache giebt uns ein Mittel an die Hand, den
Lebenserscheinungen der Grundtheile des Körpers,
und den Gesetzen und Bedingungen derselben nach-
zuforschen. Nun sind die Eigenschaften des Zu-
sammengesetzten Resultate der Eigenschaften seiner
Grundtheile und deren Verbindung. Gelingt es uns
also, die Eigenschaften der letztern zu entdecken,
so werden wir auch die Eigenschaften der verschie-
denen Organe des Körpers zu erklären im Stande
seyn.
Diese Ansicht der lebenden Organismen von
Seiten ihrer Textur und Mischung ist bekanntlich
erst seit Hallern ein Gegenstand der Untersu-
chung geworden, und daher noch weit weniger
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Inzwischen liegen auch in der Natur dieser Unter-
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/131>, abgerufen am 04.12.2024.
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