spruch: Frommen Glauben an Gott demüthig bewahren im Herzen und thätig lieben seine Sache hier auf Erden, thätig lieben unser Volk und Vaterland. Frei müssen wir leben oder frei zu den glücklichen Vätern gehen. Walte Gott mit uns!
Wenn Du einst fest Fuß fassest im Voigtlande, so gedenke Deines in gleichem Streben begriffenen Nachbars im Fichtelgebirge und halte deutsche Freundschaft zum Frommen des Vaterlandes mit Deinem
[Spaltenumbruch]
Jena, d. 21. Juni 1818.
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Karl Ludwig Sand, der G. G. Beflissenen aus Wunsiedel. -- --
Die unschuldigen patriotischen Hoffnungen, welche die Jugend zur Zeit des Wart- burgfestes bewegten, finden sich treulich ausgesprochen in einer Weisung, die der Kieler Franz Hegewisch seinem jungen Freunde, dem Kieler Studenten Justus Olshausen -- dem späterhin berühmten Orientalisten und langjährigen Referenten für die preußischen Universitäten -- auf die Wartburgsfahrt mitgab. Hegewisch war damals 34 Jahre alt, ein gescheidter, menschenkundiger Arzt. Seine Grundsätze erinnern an das bekannte "Glaubensbekenntniß" des Philosophen Fries; nur sind sie weit klüger, besonnener, po- litischer. Immerhin beweisen sie, in was für verschwommenen hochsinnigen Träumen die ganze Zeit noch lebte.
Vorschlag zu einigen Beschlüssen, welche am 18. October auf der Wartburg gefaßt und ausgesprochen werden mögen. (Gerechtigkeit muß werden auf Erden!)
Gegen den gefährlichsten, gehäßigsten Feind ward gekämpft von den Deutschen, mit Anstrengung, mit Glück, mit Seegen. Aber wofür ward gekämpft? für eine beßere Zeit. Die Zeit der Gerechtigkeit soll werden. Nicht vergebens sey das Blut der deutschen Jünglinge gefloßen; willig und freudig ward es gegeben, damit das Recht sicher sey vor Gewalt, nicht nur von außen, sondern auch von innen. Wir dürsten nach Gerechtigkeit und Ordnung; wir wollen, daß gute Gesetze herrschen.
Deutschland ist fruchtbar an heldenmüthigen Jünglingen, welche froh in den Kampf gingen mit dem Feinde der Deutschen, dem Feinde aller Tugend und Wahrheit. Aber nimmer wäre der Sieg gelungen, wenn nicht die kampfbegierigen Jünglinge geordnet worden, und die gesammelten Kräfte ordnungsmäßig zur rechten Stunde und am rechten Ort gewirkt hätten.
Deutschland ist voll von wohlgesinnten und wohlunterrichteten Jünglingen, deren Herz schwellt von Wünschen für das Wohl des Ganzen, deren Ungeduld zu wirken im Guten von Tag zu Tage wächst. Soll aber nicht unfruchtbar und ohnmächtig seyn der reine Wille und die tüchtige Kraft, so müssen diese nicht in's unbestimmte Allgemeine streben, sondern sie müßen geordnet und auf bestimmte Ziele gerichtet seyn. Künftig müßen und werden gesetzliche Wege seyn, auf welchen die Wünsche braver unterrichteter Männer des Landes zum Fürsten, zur Oeffentlichkeit gelangen. Das wird künftig seyn. Da es jetzt noch in dem allergrößten Theile Deutschlands an den gesetzlichen Wegen fehlt, da der 13te Artikel der Bundesacte in dem größten Theile Deutschlands noch nicht zur Ausführung gebracht wird, so geschehe das Nützliche durch freie Vereinigung der Gesinnungen und Kräfte an gewißen Uebergangspuncten aus der alten in die neue Zeit, so geschehe das Nothwendige auf ungewöhnlichem Wege durch freie Beschlüsse der versammelten deutschen Jugend am frei gewählten heiligen Orte. Unsere Wünsche und Begehren laßt in bestimmte Sätze gefaßt werden, denen die abwesenden Gutgesinnten sich nach und nach anschließen mögen. Dieser unvollständige Versuch, von dem der Ver- fasser glaubt, daß er nichts enthält was mit dem guten Geist der deutschen Bundesacte in Widerspruch steht, wird als Vorarbeit bekannt gemacht, damit durch Berathung und Beiträge Vieler ein vollständiges Glaubensbekenntniß der gegen weltliche Tyrannen Pro- testirenden zum künftigen 18. October zu Stande komme.
XXVI. Zur Geſchichte der Burſchenſchaft.
ſpruch: Frommen Glauben an Gott demüthig bewahren im Herzen und thätig lieben ſeine Sache hier auf Erden, thätig lieben unſer Volk und Vaterland. Frei müſſen wir leben oder frei zu den glücklichen Vätern gehen. Walte Gott mit uns!
Wenn Du einſt feſt Fuß faſſeſt im Voigtlande, ſo gedenke Deines in gleichem Streben begriffenen Nachbars im Fichtelgebirge und halte deutſche Freundſchaft zum Frommen des Vaterlandes mit Deinem
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Jena, d. 21. Juni 1818.
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Karl Ludwig Sand, der G. G. Befliſſenen aus Wunſiedel. — —
Die unſchuldigen patriotiſchen Hoffnungen, welche die Jugend zur Zeit des Wart- burgfeſtes bewegten, finden ſich treulich ausgeſprochen in einer Weiſung, die der Kieler Franz Hegewiſch ſeinem jungen Freunde, dem Kieler Studenten Juſtus Olshauſen — dem ſpäterhin berühmten Orientaliſten und langjährigen Referenten für die preußiſchen Univerſitäten — auf die Wartburgsfahrt mitgab. Hegewiſch war damals 34 Jahre alt, ein geſcheidter, menſchenkundiger Arzt. Seine Grundſätze erinnern an das bekannte „Glaubensbekenntniß“ des Philoſophen Fries; nur ſind ſie weit klüger, beſonnener, po- litiſcher. Immerhin beweiſen ſie, in was für verſchwommenen hochſinnigen Träumen die ganze Zeit noch lebte.
Vorſchlag zu einigen Beſchlüſſen, welche am 18. October auf der Wartburg gefaßt und ausgeſprochen werden mögen. (Gerechtigkeit muß werden auf Erden!)
Gegen den gefährlichſten, gehäßigſten Feind ward gekämpft von den Deutſchen, mit Anſtrengung, mit Glück, mit Seegen. Aber wofür ward gekämpft? für eine beßere Zeit. Die Zeit der Gerechtigkeit ſoll werden. Nicht vergebens ſey das Blut der deutſchen Jünglinge gefloßen; willig und freudig ward es gegeben, damit das Recht ſicher ſey vor Gewalt, nicht nur von außen, ſondern auch von innen. Wir dürſten nach Gerechtigkeit und Ordnung; wir wollen, daß gute Geſetze herrſchen.
Deutſchland iſt fruchtbar an heldenmüthigen Jünglingen, welche froh in den Kampf gingen mit dem Feinde der Deutſchen, dem Feinde aller Tugend und Wahrheit. Aber nimmer wäre der Sieg gelungen, wenn nicht die kampfbegierigen Jünglinge geordnet worden, und die geſammelten Kräfte ordnungsmäßig zur rechten Stunde und am rechten Ort gewirkt hätten.
Deutſchland iſt voll von wohlgeſinnten und wohlunterrichteten Jünglingen, deren Herz ſchwellt von Wünſchen für das Wohl des Ganzen, deren Ungeduld zu wirken im Guten von Tag zu Tage wächſt. Soll aber nicht unfruchtbar und ohnmächtig ſeyn der reine Wille und die tüchtige Kraft, ſo müſſen dieſe nicht in’s unbeſtimmte Allgemeine ſtreben, ſondern ſie müßen geordnet und auf beſtimmte Ziele gerichtet ſeyn. Künftig müßen und werden geſetzliche Wege ſeyn, auf welchen die Wünſche braver unterrichteter Männer des Landes zum Fürſten, zur Oeffentlichkeit gelangen. Das wird künftig ſeyn. Da es jetzt noch in dem allergrößten Theile Deutſchlands an den geſetzlichen Wegen fehlt, da der 13te Artikel der Bundesacte in dem größten Theile Deutſchlands noch nicht zur Ausführung gebracht wird, ſo geſchehe das Nützliche durch freie Vereinigung der Geſinnungen und Kräfte an gewißen Uebergangspuncten aus der alten in die neue Zeit, ſo geſchehe das Nothwendige auf ungewöhnlichem Wege durch freie Beſchlüſſe der verſammelten deutſchen Jugend am frei gewählten heiligen Orte. Unſere Wünſche und Begehren laßt in beſtimmte Sätze gefaßt werden, denen die abweſenden Gutgeſinnten ſich nach und nach anſchließen mögen. Dieſer unvollſtändige Verſuch, von dem der Ver- faſſer glaubt, daß er nichts enthält was mit dem guten Geiſt der deutſchen Bundesacte in Widerſpruch ſteht, wird als Vorarbeit bekannt gemacht, damit durch Berathung und Beiträge Vieler ein vollſtändiges Glaubensbekenntniß der gegen weltliche Tyrannen Pro- teſtirenden zum künftigen 18. October zu Stande komme.
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XXVI. Zur Geſchichte der Burſchenſchaft.
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lieben ſeine Sache hier auf Erden, thätig lieben unſer Volk und Vaterland. Frei
müſſen wir leben oder frei zu den glücklichen Vätern gehen. Walte Gott mit uns!
Wenn Du einſt feſt Fuß faſſeſt im Voigtlande, ſo gedenke Deines in gleichem
Streben begriffenen Nachbars im Fichtelgebirge und halte deutſche Freundſchaft
zum Frommen des Vaterlandes mit Deinem
Jena, d. 21. Juni 1818.
Karl Ludwig Sand,
der G. G. Befliſſenen aus Wunſiedel. — —
Die unſchuldigen patriotiſchen Hoffnungen, welche die Jugend zur Zeit des Wart-
burgfeſtes bewegten, finden ſich treulich ausgeſprochen in einer Weiſung, die der Kieler
Franz Hegewiſch ſeinem jungen Freunde, dem Kieler Studenten Juſtus Olshauſen —
dem ſpäterhin berühmten Orientaliſten und langjährigen Referenten für die preußiſchen
Univerſitäten — auf die Wartburgsfahrt mitgab. Hegewiſch war damals 34 Jahre alt,
ein geſcheidter, menſchenkundiger Arzt. Seine Grundſätze erinnern an das bekannte
„Glaubensbekenntniß“ des Philoſophen Fries; nur ſind ſie weit klüger, beſonnener, po-
litiſcher. Immerhin beweiſen ſie, in was für verſchwommenen hochſinnigen Träumen
die ganze Zeit noch lebte.
Vorſchlag
zu einigen Beſchlüſſen, welche am 18. October auf der Wartburg gefaßt und
ausgeſprochen werden mögen.
(Gerechtigkeit muß werden auf Erden!)
Gegen den gefährlichſten, gehäßigſten Feind ward gekämpft von den Deutſchen, mit
Anſtrengung, mit Glück, mit Seegen. Aber wofür ward gekämpft? für eine beßere Zeit.
Die Zeit der Gerechtigkeit ſoll werden. Nicht vergebens ſey das Blut der deutſchen
Jünglinge gefloßen; willig und freudig ward es gegeben, damit das Recht ſicher ſey vor
Gewalt, nicht nur von außen, ſondern auch von innen. Wir dürſten nach Gerechtigkeit
und Ordnung; wir wollen, daß gute Geſetze herrſchen.
Deutſchland iſt fruchtbar an heldenmüthigen Jünglingen, welche froh in den Kampf
gingen mit dem Feinde der Deutſchen, dem Feinde aller Tugend und Wahrheit. Aber
nimmer wäre der Sieg gelungen, wenn nicht die kampfbegierigen Jünglinge geordnet
worden, und die geſammelten Kräfte ordnungsmäßig zur rechten Stunde und am rechten
Ort gewirkt hätten.
Deutſchland iſt voll von wohlgeſinnten und wohlunterrichteten Jünglingen, deren
Herz ſchwellt von Wünſchen für das Wohl des Ganzen, deren Ungeduld zu wirken im
Guten von Tag zu Tage wächſt. Soll aber nicht unfruchtbar und ohnmächtig ſeyn der
reine Wille und die tüchtige Kraft, ſo müſſen dieſe nicht in’s unbeſtimmte Allgemeine
ſtreben, ſondern ſie müßen geordnet und auf beſtimmte Ziele gerichtet ſeyn. Künftig
müßen und werden geſetzliche Wege ſeyn, auf welchen die Wünſche braver unterrichteter
Männer des Landes zum Fürſten, zur Oeffentlichkeit gelangen. Das wird künftig ſeyn.
Da es jetzt noch in dem allergrößten Theile Deutſchlands an den geſetzlichen Wegen
fehlt, da der 13te Artikel der Bundesacte in dem größten Theile Deutſchlands noch
nicht zur Ausführung gebracht wird, ſo geſchehe das Nützliche durch freie Vereinigung
der Geſinnungen und Kräfte an gewißen Uebergangspuncten aus der alten in die neue
Zeit, ſo geſchehe das Nothwendige auf ungewöhnlichem Wege durch freie Beſchlüſſe der
verſammelten deutſchen Jugend am frei gewählten heiligen Orte. Unſere Wünſche und
Begehren laßt in beſtimmte Sätze gefaßt werden, denen die abweſenden Gutgeſinnten
ſich nach und nach anſchließen mögen. Dieſer unvollſtändige Verſuch, von dem der Ver-
faſſer glaubt, daß er nichts enthält was mit dem guten Geiſt der deutſchen Bundesacte
in Widerſpruch ſteht, wird als Vorarbeit bekannt gemacht, damit durch Berathung und
Beiträge Vieler ein vollſtändiges Glaubensbekenntniß der gegen weltliche Tyrannen Pro-
teſtirenden zum künftigen 18. October zu Stande komme.
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Treitschke, Heinrich von: Deutsche Geschichte im Neunzehnten Jahrhundert. Bd. 5: Bis zur März-Revolution. Leipzig, 1894, S. 749. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treitschke_geschichte05_1894/763>, abgerufen am 23.11.2024.
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