eine Abgötterey, abergläubisches Wesen, und Menschen Tand ist: und mag sie hierin von dasiger Geistligkeit unterrichtet werden, wie sie wil so wird doch ein Zweifel und Stachel in ihrem Herzen bleiben, von der vorigen gründl. Erkäntniß aus Gottes Worte, der sie beständig ängstigen und einen steten Wiederspruch ihres Gewissens verursachen wird. Wobey abermahls keine Hofnung der Seeligkeit sein kan. 3) Ja wenn auch die Princesse Durchl. nicht genötiget würde, in ihrem Herzen mehr oder weniger zu glauben, als sie bisher in unsrer Kirche nach Gottes Worte angenommen; sobleibet doch dieser Umtrit eine Art der Verleugnung Christi, da sie sich sein und seiner Worte schämet: wie der Hr. Luc. 9, 26. selbst erkläret, daß dis hiesse ihn verleuchnen, so man sich seiner Worte schäme vor den Menschen; welches die Princesse bey solchem erfolgten Abfalle wahrhaftig thun muß, indem sie keine einzige der erkannten göttl. Warheiten öffentl. bekennen darf, welcher die Papisten wiedersprechen E. gr. die durch den Glauben aus Gnaden geschenkte Vergebung der Sünden, die Gewißheit der Gläubigen von solcher Vergebung, die Nothwendigkeit beiderlei Gestalt im H. Abendmahl etc. Und weil sie sich hiezu bequemet, um weltl. Hoheit Ehre und Reichthum; so schämet sie sich warhaftig Christi und seiner Worte vor den Menschen: folglich wird sich der Hr. nach seiner angehängten Dräuung ihrer wieder schämen vor Gotte seinem Vater. i. e. Sie
eine Abgötterey, abergläubisches Wesen, und Menschen Tand ist: und mag sie hierin von dasiger Geistligkeit unterrichtet werden, wie sie wil so wird doch ein Zweifel und Stachel in ihrem Herzen bleiben, von der vorigen gründl. Erkäntniß aus Gottes Worte, der sie beständig ängstigen und einen steten Wiederspruch ihres Gewissens verursachen wird. Wobey abermahls keine Hofnung der Seeligkeit sein kan. 3) Ja wenn auch die Princesse Durchl. nicht genötiget würde, in ihrem Herzen mehr oder weniger zu glauben, als sie bisher in unsrer Kirche nach Gottes Worte angenommen; sobleibet doch dieser Umtrit eine Art der Verleugnung Christi, da sie sich sein und seiner Worte schämet: wie der Hr. Luc. 9, 26. selbst erkläret, daß dis hiesse ihn verleuchnen, so man sich seiner Worte schäme vor den Menschen; welches die Princesse bey solchem erfolgten Abfalle wahrhaftig thun muß, indem sie keine einzige der erkannten göttl. Warheiten öffentl. bekennen darf, welcher die Papisten wiedersprechen E. gr. die durch den Glauben aus Gnaden geschenkte Vergebung der Sünden, die Gewißheit der Gläubigen von solcher Vergebung, die Nothwendigkeit beiderlei Gestalt im H. Abendmahl etc. Und weil sie sich hiezu bequemet, um weltl. Hoheit Ehre und Reichthum; so schämet sie sich warhaftig Christi und seiner Worte vor den Menschen: folglich wird sich der Hr. nach seiner angehängten Dräuung ihrer wieder schämen vor Gotte seinem Vater. i. e. Sie
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eine Abgötterey, abergläubisches Wesen, und Menschen Tand ist: und mag sie hierin von dasiger Geistligkeit unterrichtet werden, wie sie wil so wird doch ein Zweifel und Stachel in ihrem Herzen bleiben, von der vorigen gründl. Erkäntniß aus Gottes Worte, der sie beständig ängstigen und einen steten Wiederspruch ihres Gewissens verursachen wird. Wobey abermahls keine Hofnung der Seeligkeit sein kan. 3) Ja wenn auch die Princesse Durchl. nicht genötiget würde, in ihrem Herzen mehr oder weniger zu glauben, als sie bisher in unsrer Kirche nach Gottes Worte angenommen; sobleibet doch dieser Umtrit eine Art der Verleugnung Christi, da sie sich sein und seiner Worte schämet: wie der Hr. Luc. 9, 26. selbst erkläret, daß dis hiesse ihn verleuchnen, so man sich seiner Worte schäme vor den Menschen; welches die Princesse bey solchem erfolgten Abfalle wahrhaftig thun muß, indem sie keine einzige der erkannten göttl. Warheiten öffentl. bekennen darf, welcher die Papisten wiedersprechen E. gr. die durch den Glauben aus Gnaden geschenkte Vergebung der Sünden, die Gewißheit der Gläubigen von solcher Vergebung, die Nothwendigkeit beiderlei Gestalt im H. Abendmahl etc. Und weil sie sich hiezu bequemet, um weltl. Hoheit Ehre und Reichthum; so schämet sie sich warhaftig Christi und seiner Worte vor den Menschen: folglich wird sich der Hr. nach seiner angehängten Dräuung ihrer wieder schämen vor Gotte seinem Vater. i. e. Sie
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eine Abgötterey, abergläubisches Wesen, und Menschen Tand ist: und mag sie hierin von dasiger Geistligkeit unterrichtet werden, wie sie wil so wird doch ein Zweifel und Stachel in ihrem Herzen bleiben, von der vorigen gründl. Erkäntniß aus Gottes Worte, der sie beständig ängstigen und einen steten Wiederspruch ihres Gewissens verursachen wird. Wobey abermahls keine Hofnung der Seeligkeit sein kan. 3) Ja wenn auch die Princesse Durchl. nicht genötiget würde, in ihrem Herzen mehr oder weniger zu glauben, als sie bisher in unsrer Kirche nach Gottes Worte angenommen; sobleibet doch dieser Umtrit eine Art der Verleugnung Christi, da sie sich sein und seiner Worte schämet: wie der Hr. Luc. 9, 26. selbst erkläret, daß dis hiesse ihn verleuchnen, so man sich seiner Worte schäme vor den Menschen; welches die Princesse bey solchem erfolgten Abfalle wahrhaftig thun muß, indem sie keine einzige der erkannten göttl. Warheiten öffentl. bekennen darf, welcher die Papisten wiedersprechen E. gr. die durch den Glauben aus Gnaden geschenkte Vergebung der Sünden, die Gewißheit der Gläubigen von solcher Vergebung, die Nothwendigkeit beiderlei Gestalt im H. Abendmahl etc. Und weil sie sich hiezu bequemet, um weltl. Hoheit Ehre und Reichthum; so schämet sie sich warhaftig Christi und seiner Worte vor den Menschen: folglich wird sich der Hr. nach seiner angehängten Dräuung ihrer wieder schämen vor Gotte seinem Vater. i. e. Sie
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/995>, abgerufen am 23.11.2024.
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