Die Christen freueten sich; die Heiden aber wurden bestürzt und einige von ihnen klagten, daß der Christen Gott sich so schnel räche.
Jovianus, welcher den 27 Junii von den Befehlshabern und Heere zur höchsten Würde erwelet und erhoben wurde, war unter Juliano ein standhafter Bekenner des Christenthums gewesen und wandte gegen seine Erhebung ein, daß er ein Christ sei, das Heer aber aus Heiden bestünde: worauf die Kriegesleute sich erklärten, daß auch sie Christen wären. Hunger und Besorgnis innerliger Unruhen zwungen ihn mit Verluste der von Galerio eroberten fünf Landschaften Frieden zuschließen und also das Heer zuretten. Als er zurük nach Antiochien kam hob er Juliani Geseze wieder die Christen auf und gab sowol ihnen als den Heiden Freiheit in der Lehre und Ybung des Gottesdienstes, ohne merkligen Unterschied in Absicht der bereits häufigen Spaltungen unter den Christen. Das Heidenthum neigete sich von selbst zum Untergange; die Lehre Jesu war aufs weiteste ausgebreitet, Juden und Heiden hatten sich mit Haufen dazu gewand: und wen unter der Menge, so aus allen Völkern zu dieser heiligen Lehre getreten war, die von Israel sich zuverlieren schienen, da sie sich nunmer mit andern Bekennern gänzlig vereiniget hatten; so war doch jener Zal unter diesen grösser, als von den Menschen bemerket wurde: (Röm. 11, 1.) und obgleich unter der Men-
Die Christen freueten sich; die Heiden aber wurden bestürzt und einige von ihnen klagten, daß der Christen Gott sich so schnel räche.
Jovianus, welcher den 27 Junii von den Befehlshabern und Heere zur höchsten Würde erwelet und erhoben wurde, war unter Juliano ein standhafter Bekenner des Christenthums gewesen und wandte gegen seine Erhebung ein, daß er ein Christ sei, das Heer aber aus Heiden bestünde: worauf die Kriegesleute sich erklärten, daß auch sie Christen wären. Hunger und Besorgnis innerliger Unruhen zwungen ihn mit Verluste der von Galerio eroberten fünf Landschaften Frieden zuschließen und also das Heer zuretten. Als er zurük nach Antiochien kam hob er Juliani Geseze wieder die Christen auf und gab sowol ihnen als den Heiden Freiheit in der Lehre und Ybung des Gottesdienstes, ohne merkligen Unterschied in Absicht der bereits häufigen Spaltungen unter den Christen. Das Heidenthum neigete sich von selbst zum Untergange; die Lehre Jesu war aufs weiteste ausgebreitet, Juden und Heiden hatten sich mit Haufen dazu gewand: und wen unter der Menge, so aus allen Völkern zu dieser heiligen Lehre getreten war, die von Israel sich zuverlieren schienen, da sie sich nunmer mit andern Bekennern gänzlig vereiniget hatten; so war doch jener Zal unter diesen grösser, als von den Menschen bemerket wurde: (Röm. 11, 1.) und obgleich unter der Men-
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Die Christen freueten sich; die Heiden aber wurden bestürzt und einige von ihnen klagten, daß der Christen Gott sich so schnel räche.</p><p>Jovianus, welcher den 27 Junii von den Befehlshabern und Heere zur höchsten Würde erwelet und erhoben wurde, war unter Juliano ein standhafter Bekenner des Christenthums gewesen und wandte gegen seine Erhebung ein, daß er ein Christ sei, das Heer aber aus Heiden bestünde: worauf die Kriegesleute sich erklärten, daß auch sie Christen wären. Hunger und Besorgnis innerliger Unruhen zwungen ihn mit Verluste der von Galerio eroberten fünf Landschaften Frieden zuschließen und also das Heer zuretten. Als er zurük nach Antiochien kam hob er Juliani Geseze wieder die Christen auf und gab sowol ihnen als den Heiden Freiheit in der Lehre und Ybung des Gottesdienstes, ohne merkligen Unterschied in Absicht der bereits häufigen Spaltungen unter den Christen. Das Heidenthum neigete sich von selbst zum Untergange; die Lehre Jesu war aufs weiteste ausgebreitet, Juden und Heiden hatten sich mit Haufen dazu gewand: und wen unter der Menge, so aus allen Völkern zu dieser heiligen Lehre getreten war, die von Israel sich zuverlieren schienen, da sie sich nunmer mit andern Bekennern gänzlig vereiniget hatten; so war doch jener Zal unter diesen grösser, als von den Menschen bemerket wurde: (Röm. 11, 1.) und obgleich unter der Men-
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Die Christen freueten sich; die Heiden aber wurden bestürzt und einige von ihnen klagten, daß der Christen Gott sich so schnel räche.
Jovianus, welcher den 27 Junii von den Befehlshabern und Heere zur höchsten Würde erwelet und erhoben wurde, war unter Juliano ein standhafter Bekenner des Christenthums gewesen und wandte gegen seine Erhebung ein, daß er ein Christ sei, das Heer aber aus Heiden bestünde: worauf die Kriegesleute sich erklärten, daß auch sie Christen wären. Hunger und Besorgnis innerliger Unruhen zwungen ihn mit Verluste der von Galerio eroberten fünf Landschaften Frieden zuschließen und also das Heer zuretten. Als er zurük nach Antiochien kam hob er Juliani Geseze wieder die Christen auf und gab sowol ihnen als den Heiden Freiheit in der Lehre und Ybung des Gottesdienstes, ohne merkligen Unterschied in Absicht der bereits häufigen Spaltungen unter den Christen. Das Heidenthum neigete sich von selbst zum Untergange; die Lehre Jesu war aufs weiteste ausgebreitet, Juden und Heiden hatten sich mit Haufen dazu gewand: und wen unter der Menge, so aus allen Völkern zu dieser heiligen Lehre getreten war, die von Israel sich zuverlieren schienen, da sie sich nunmer mit andern Bekennern gänzlig vereiniget hatten; so war doch jener Zal unter diesen grösser, als von den Menschen bemerket wurde: (Röm. 11, 1.) und obgleich unter der Men-
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/87>, abgerufen am 27.11.2024.
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