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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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freiten und gesicherten Gemeine gehörten; da indes der Arge noch allerlei Versuche machte, um das Heidentum wieder zuerheben, die Christen aber zudrükken und wo möglig zuunterdrükken, sowol im Römischen Reiche, sonderlig deßen östligen Ländern, als außer demselben unter den andern Völkern. (Nach Veisch denheit von Zusammenhange und Umständen ist unter dem Himmel zuverstehen die unsichtbare, die rechtgläubige und hier die gesicherte herschende Gemeine: wogegen die Erde den Haufen der Mundbekenner, Irgläubigen und hier die gedrükke oder dem Drukke ausgesezte Gemeine anzeiget, samt Ländern, wo sie sich in solcher Unsicherheit befindet: durch das Meer werden allerlei fremde ungesittete Völker und weltlige Verfaßungen von heidnischer Art bezeichnet.)

Licinius bekante einen einigen Gott, verachtete den Gözendienst und beschüzte die Christen, solange das gute Vernemen mit Constantino daurete: es richtete sich aber sein Betragen gegen sie nach Umständen und Absichten: den er bekante sich niemals zu ihnen. Sein Gemüth war heftig und grausom; dieser Neigung, der Herschsucht und Rachbegierde gab er Raum, da er die Christen an Maximins Geschlechte und Gefolge rächete: es muste auch das Geschlecht Galerii, so ihm empfolen war, seine Wuth empfinden; auch an der tugendhaften Valeria übte er seine Rache aus, weil sie sowenig mit

freiten und gesicherten Gemeine gehörten; da indes der Arge noch allerlei Versuche machte, um das Heidentum wieder zuerheben, die Christen aber zudrükken und wo möglig zuunterdrükken, sowol im Römischen Reiche, sonderlig deßen östligen Ländern, als außer demselben unter den andern Völkern. (Nach Veisch denheit von Zusammenhange und Umständen ist unter dem Himmel zuverstehen die unsichtbare, die rechtgläubige und hier die gesicherte herschende Gemeine: wogegen die Erde den Haufen der Mundbekenner, Irgläubigen und hier die gedrükke oder dem Drukke ausgesezte Gemeine anzeiget, samt Ländern, wo sie sich in solcher Unsicherheit befindet: durch das Meer werden allerlei fremde ungesittete Völker und weltlige Verfaßungen von heidnischer Art bezeichnet.)

Licinius bekante einen einigen Gott, verachtete den Gözendienst und beschüzte die Christen, solange das gute Vernemen mit Constantino daurete: es richtete sich aber sein Betragen gegen sie nach Umständen und Absichten: den er bekante sich niemals zu ihnen. Sein Gemüth war heftig und grausom; dieser Neigung, der Herschsucht und Rachbegierde gab er Raum, da er die Christen an Maximins Geschlechte und Gefolge rächete: es muste auch das Geschlecht Galerii, so ihm empfolen war, seine Wuth empfinden; auch an der tugendhaften Valeria übte er seine Rache aus, weil sie sowenig mit

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[63/0075] freiten und gesicherten Gemeine gehörten; da indes der Arge noch allerlei Versuche machte, um das Heidentum wieder zuerheben, die Christen aber zudrükken und wo möglig zuunterdrükken, sowol im Römischen Reiche, sonderlig deßen östligen Ländern, als außer demselben unter den andern Völkern. (Nach Veisch denheit von Zusammenhange und Umständen ist unter dem Himmel zuverstehen die unsichtbare, die rechtgläubige und hier die gesicherte herschende Gemeine: wogegen die Erde den Haufen der Mundbekenner, Irgläubigen und hier die gedrükke oder dem Drukke ausgesezte Gemeine anzeiget, samt Ländern, wo sie sich in solcher Unsicherheit befindet: durch das Meer werden allerlei fremde ungesittete Völker und weltlige Verfaßungen von heidnischer Art bezeichnet.) Licinius bekante einen einigen Gott, verachtete den Gözendienst und beschüzte die Christen, solange das gute Vernemen mit Constantino daurete: es richtete sich aber sein Betragen gegen sie nach Umständen und Absichten: den er bekante sich niemals zu ihnen. Sein Gemüth war heftig und grausom; dieser Neigung, der Herschsucht und Rachbegierde gab er Raum, da er die Christen an Maximins Geschlechte und Gefolge rächete: es muste auch das Geschlecht Galerii, so ihm empfolen war, seine Wuth empfinden; auch an der tugendhaften Valeria übte er seine Rache aus, weil sie sowenig mit

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/75>, abgerufen am 27.11.2024.