derung angewand; am angesezten Tage den 24 Jun. nachmittags gab der Kaiser erstlig dem Gesandten des Papstes, hernach den Abgeordneten der österreichischen Stände Gehör, daß es zu spät war ein Bekentnis zuverlesen uud solches ungelesen solte übergeben werden; deßen sich aber die Bekenner standhaft weigerten, weil sie die Verleumdungen, so man häufig wieder sie verbreitet hätte, durch öffentlige Verantwortung von sich ablenen wolten: Der Kurfürst erhielt den 25 vom Kaiser, daß ihr teutsches aus dem lateinischen übersezte Bekentnis verlesen wurde, damit es von jedermanne könte verstanden werden, wie es dan bei ofnen Fenstern mit so lauter Stimme verlesen ward, daß die auf dem Hofe versamlete Menge alles vernemen konte. Zu Worms stund Luther allein, zu Augsburg traten fünf Fürsten auf, doch lies der Kaiser nicht geschehen, daß sie stehen blieben, welcher auch nach der Yberlesung die Schriften eigenhändig annam, die lateinische bei sich behielt, die teutsche zur meinzischen Reichsleserei gab. Der Kaiser, der den Wiederstehern den Druk dieses Bekentnißes verbot, versandte gleichwol selbst Abschriften davon, daher es auch bald in andere Sprachen übersezet ward, unterandern ins Italiänische auf des päpstligen Gesandten Veranstaltung für den Papst, weicher wenig Latein verstund: teutsch wurde sie noch in diesem Jahre gedrukt.
derung angewand; am angesezten Tage den 24 Jun. nachmittags gab der Kaiser erstlig dem Gesandten des Papstes, hernach den Abgeordneten der österreichischen Stände Gehör, daß es zu spät war ein Bekentnis zuverlesen uud solches ungelesen solte übergeben werden; deßen sich aber die Bekenner standhaft weigerten, weil sie die Verleumdungen, so man häufig wieder sie verbreitet hätte, durch öffentlige Verantwortung von sich ablenen wolten: Der Kurfürst erhielt den 25 vom Kaiser, daß ihr teutsches aus dem lateinischen übersezte Bekentnis verlesen wurde, damit es von jedermanne könte verstanden werden, wie es dan bei ofnen Fenstern mit so lauter Stimme verlesen ward, daß die auf dem Hofe versamlete Menge alles vernemen konte. Zu Worms stund Luther allein, zu Augsburg traten fünf Fürsten auf, doch lies der Kaiser nicht geschehen, daß sie stehen blieben, welcher auch nach der Yberlesung die Schriften eigenhändig annam, die lateinische bei sich behielt, die teutsche zur meinzischen Reichsleserei gab. Der Kaiser, der den Wiederstehern den Druk dieses Bekentnißes verbot, versandte gleichwol selbst Abschriften davon, daher es auch bald in andere Sprachen übersezet ward, unterandern ins Italiänische auf des päpstligen Gesandten Veranstaltung für den Papst, weicher wenig Latein verstund: teutsch wurde sie noch in diesem Jahre gedrukt.
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derung angewand; am angesezten Tage den 24 Jun. nachmittags gab der Kaiser erstlig dem Gesandten des Papstes, hernach den Abgeordneten der österreichischen Stände Gehör, daß es zu spät war ein Bekentnis zuverlesen uud solches ungelesen solte übergeben werden; deßen sich aber die Bekenner standhaft weigerten, weil sie die Verleumdungen, so man häufig wieder sie verbreitet hätte, durch öffentlige Verantwortung von sich ablenen wolten: Der Kurfürst erhielt den 25 vom Kaiser, daß ihr teutsches aus dem lateinischen übersezte Bekentnis verlesen wurde, damit es von jedermanne könte verstanden werden, wie es dan bei ofnen Fenstern mit so lauter Stimme verlesen ward, daß die auf dem Hofe versamlete Menge alles vernemen konte. Zu Worms stund Luther allein, zu Augsburg traten fünf Fürsten auf, doch lies der Kaiser nicht geschehen, daß sie stehen blieben, welcher auch nach der Yberlesung die Schriften eigenhändig annam, die lateinische bei sich behielt, die teutsche zur meinzischen Reichsleserei gab. Der Kaiser, der den Wiederstehern den Druk dieses Bekentnißes verbot, versandte gleichwol selbst Abschriften davon, daher es auch bald in andere Sprachen übersezet ward, unterandern ins Italiänische auf des päpstligen Gesandten Veranstaltung für den Papst, weicher wenig Latein verstund: teutsch wurde sie noch in diesem Jahre gedrukt.
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derung angewand; am angesezten Tage den 24 Jun. nachmittags gab der Kaiser erstlig dem Gesandten des Papstes, hernach den Abgeordneten der österreichischen Stände Gehör, daß es zu spät war ein Bekentnis zuverlesen uud solches ungelesen solte übergeben werden; deßen sich aber die Bekenner standhaft weigerten, weil sie die Verleumdungen, so man häufig wieder sie verbreitet hätte, durch öffentlige Verantwortung von sich ablenen wolten: Der Kurfürst erhielt den 25 vom Kaiser, daß ihr teutsches aus dem lateinischen übersezte Bekentnis verlesen wurde, damit es von jedermanne könte verstanden werden, wie es dan bei ofnen Fenstern mit so lauter Stimme verlesen ward, daß die auf dem Hofe versamlete Menge alles vernemen konte. Zu Worms stund Luther allein, zu Augsburg traten fünf Fürsten auf, doch lies der Kaiser nicht geschehen, daß sie stehen blieben, welcher auch nach der Yberlesung die Schriften eigenhändig annam, die lateinische bei sich behielt, die teutsche zur meinzischen Reichsleserei gab. Der Kaiser, der den Wiederstehern den Druk dieses Bekentnißes verbot, versandte gleichwol selbst Abschriften davon, daher es auch bald in andere Sprachen übersezet ward, unterandern ins Italiänische auf des päpstligen Gesandten Veranstaltung für den Papst, weicher wenig Latein verstund: teutsch wurde sie noch in diesem Jahre gedrukt.
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 711. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/723>, abgerufen am 26.11.2024.
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