Befel, hielten aber deßen Volziehung für unthunlig vor Hebung der herschenden Misbräuche, weswegen alles aufgebracht, auch durch Luthers Schrift anders unterrichtet wäre, weil man sonst solche Misbräuche zu unterstüzen, die Warheit aber gewaltsam zuunterdrükken schiene, welches Empörung der Unterthanen verursachen könte; es würde das dienligste sein, daß in Jahresfrist eine freie algemeine Versamlung des Gottesdienstes wegen vom Papste mit Genemhaltung des Kaisers in Teutschlande veranstaltet würde; indeßen solte Gottes Wort rein gelehret, ohne Untersuchung nichts gedrukt, wieder die vereheligten Priester und verlaufenen Mönche mit Schärfe verfaren werden: Diese Antworten wurden dem Reichsabschiede den 6 Maj einverleibet. Luther deutete nach seiner Absicht, was von Verkündigung des reinen götligen Worts gesaget war: Da der vorige Papst gegen Luthern die Härte nicht vortheilhaft angewand hatte, so wolte der jezige gegen Zwingeln die Güte versuchen; er 1523schrieb sogar 1523 den 23 Jan. einen sehr freundligen Brief an ihn, forderte auch andere auf, ihn, wo möglich, durch Anbietung aller verlangten Vortheile zugewinnen; doch vergebens. Hadrian starb den 24 Sept. und bekam den 19 Nov. zum Nachfolger Julium von Medicis, der ein Bastart war aus Leons 10 Geschlechte und sich Clemens 7 nante; dieser beschikte wiederum 1524
Befel, hielten aber deßen Volziehung für unthunlig vor Hebung der herschenden Misbräuche, weswegen alles aufgebracht, auch durch Luthers Schrift anders unterrichtet wäre, weil man sonst solche Misbräuche zu unterstüzen, die Warheit aber gewaltsam zuunterdrükken schiene, welches Empörung der Unterthanen verursachen könte; es würde das dienligste sein, daß in Jahresfrist eine freie algemeine Versamlung des Gottesdienstes wegen vom Papste mit Genemhaltung des Kaisers in Teutschlande veranstaltet würde; indeßen solte Gottes Wort rein gelehret, ohne Untersuchung nichts gedrukt, wieder die vereheligten Priester und verlaufenen Mönche mit Schärfe verfaren werden: Diese Antworten wurden dem Reichsabschiede den 6 Maj einverleibet. Luther deutete nach seiner Absicht, was von Verkündigung des reinen götligen Worts gesaget war: Da der vorige Papst gegen Luthern die Härte nicht vortheilhaft angewand hatte, so wolte der jezige gegen Zwingeln die Güte versuchen; er 1523schrieb sogar 1523 den 23 Jan. einen sehr freundligen Brief an ihn, forderte auch andere auf, ihn, wo möglich, durch Anbietung aller verlangten Vortheile zugewinnen; doch vergebens. Hadrian starb den 24 Sept. und bekam den 19 Nov. zum Nachfolger Julium von Medicis, der ein Bastart war aus Leons 10 Geschlechte und sich Clemens 7 nante; dieser beschikte wiederum 1524
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Befel, hielten aber deßen Volziehung für unthunlig vor Hebung der herschenden Misbräuche, weswegen alles aufgebracht, auch durch Luthers Schrift anders unterrichtet wäre, weil man sonst solche Misbräuche zu unterstüzen, die Warheit aber gewaltsam zuunterdrükken schiene, welches Empörung der Unterthanen verursachen könte; es würde das dienligste sein, daß in Jahresfrist eine freie algemeine Versamlung des Gottesdienstes wegen vom Papste mit Genemhaltung des Kaisers in Teutschlande veranstaltet würde; indeßen solte Gottes Wort rein gelehret, ohne Untersuchung nichts gedrukt, wieder die vereheligten Priester und verlaufenen Mönche mit Schärfe verfaren werden: Diese Antworten wurden dem Reichsabschiede den 6 Maj einverleibet. Luther deutete nach seiner Absicht, was von Verkündigung des reinen götligen Worts gesaget war: Da der vorige Papst gegen Luthern die Härte nicht vortheilhaft angewand hatte, so wolte der jezige gegen Zwingeln die Güte versuchen; er <noteplace="left">1523</note>schrieb sogar 1523 den 23 Jan. einen sehr freundligen Brief an ihn, forderte auch andere auf, ihn, wo möglich, durch Anbietung aller verlangten Vortheile zugewinnen; doch vergebens. Hadrian starb den 24 Sept. und bekam den 19 Nov. zum Nachfolger Julium von Medicis, der ein Bastart war aus Leons 10 Geschlechte und sich Clemens 7 nante; dieser beschikte wiederum 1524
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Befel, hielten aber deßen Volziehung für unthunlig vor Hebung der herschenden Misbräuche, weswegen alles aufgebracht, auch durch Luthers Schrift anders unterrichtet wäre, weil man sonst solche Misbräuche zu unterstüzen, die Warheit aber gewaltsam zuunterdrükken schiene, welches Empörung der Unterthanen verursachen könte; es würde das dienligste sein, daß in Jahresfrist eine freie algemeine Versamlung des Gottesdienstes wegen vom Papste mit Genemhaltung des Kaisers in Teutschlande veranstaltet würde; indeßen solte Gottes Wort rein gelehret, ohne Untersuchung nichts gedrukt, wieder die vereheligten Priester und verlaufenen Mönche mit Schärfe verfaren werden: Diese Antworten wurden dem Reichsabschiede den 6 Maj einverleibet. Luther deutete nach seiner Absicht, was von Verkündigung des reinen götligen Worts gesaget war: Da der vorige Papst gegen Luthern die Härte nicht vortheilhaft angewand hatte, so wolte der jezige gegen Zwingeln die Güte versuchen; er schrieb sogar 1523 den 23 Jan. einen sehr freundligen Brief an ihn, forderte auch andere auf, ihn, wo möglich, durch Anbietung aller verlangten Vortheile zugewinnen; doch vergebens. Hadrian starb den 24 Sept. und bekam den 19 Nov. zum Nachfolger Julium von Medicis, der ein Bastart war aus Leons 10 Geschlechte und sich Clemens 7 nante; dieser beschikte wiederum 1524
1523
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 684. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/696>, abgerufen am 22.11.2024.
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