messe den 1 Nov. welche doch, wie mange andere, wieder sein Vermuthen ungedrukt blieb, wegen der Besorgnis des Hofes: Karlstadt vornemlig und Melanchthon behaupteten die Freiheit gottesdienstliger Leute in Absicht auf die Ehe, wovon man unter ihnen jezt wieder Beispiele bekam; Luther billigte solches an den weltligen Priestern, wolte aber anfangs die Mönche, hernach wentgstens die von ihnen so nicht aus vermeinter Verdienstligkeit ihr Gelübde gethan, ausnemen, endlig ward er überzeuget und schrieb wieder die Gelübde der Absonderung den 21 Nov. Karlstadt heirathete: die Augustiner aus Thüringen und Meißen hielten hernach zu Wittenberg eine Zusammenkunft und beschloßen, daß es freistehen solte in den Klöstern zubleiben oder herauszugehen, daß die Beibehaltung oder Abschaffung der Gebräuche so zumäßigen, damit kein Anstos gegeben würde, daß man sich des Bettelns und bloßer Einsegnung des Abendmals enthalten und wer nicht lehrete, Handarbeiten treiben solte: kein Fürst hatte noch die Einfürung der beßern Lehre und Gottesdienstes befördert, der Kurfürst von Sachsen hatte manges zurükgehalten, manges geschehen laßen; inzwischen breitete sich die Warheit aus und wurde von einzelnen Lehrern an vielen Orten ein beßerer Unterricht eingefüret: auch in den burgundischen oder spanischen Niederlanden
messe den 1 Nov. welche doch, wie mange andere, wieder sein Vermuthen ungedrukt blieb, wegen der Besorgnis des Hofes: Karlstadt vornemlig und Melanchthon behaupteten die Freiheit gottesdienstliger Leute in Absicht auf die Ehe, wovon man unter ihnen jezt wieder Beispiele bekam; Luther billigte solches an den weltligen Priestern, wolte aber anfangs die Mönche, hernach wentgstens die von ihnen so nicht aus vermeinter Verdienstligkeit ihr Gelübde gethan, ausnemen, endlig ward er überzeuget und schrieb wieder die Gelübde der Absonderung den 21 Nov. Karlstadt heirathete: die Augustiner aus Thüringen und Meißen hielten hernach zu Wittenberg eine Zusammenkunft und beschloßen, daß es freistehen solte in den Klöstern zubleiben oder herauszugehen, daß die Beibehaltung oder Abschaffung der Gebräuche so zumäßigen, damit kein Anstos gegeben würde, daß man sich des Bettelns und bloßer Einsegnung des Abendmals enthalten und wer nicht lehrete, Handarbeiten treiben solte: kein Fürst hatte noch die Einfürung der beßern Lehre und Gottesdienstes befördert, der Kurfürst von Sachsen hatte manges zurükgehalten, manges geschehen laßen; inzwischen breitete sich die Warheit aus und wurde von einzelnen Lehrern an vielen Orten ein beßerer Unterricht eingefüret: auch in den burgundischen oder spanischen Niederlanden
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messe den 1 Nov. welche doch, wie mange andere, wieder sein Vermuthen ungedrukt blieb, wegen der Besorgnis des Hofes: Karlstadt vornemlig und Melanchthon behaupteten die Freiheit gottesdienstliger Leute in Absicht auf die Ehe, wovon man unter ihnen jezt wieder Beispiele bekam; Luther billigte solches an den weltligen Priestern, wolte aber anfangs die Mönche, hernach wentgstens die von ihnen so nicht aus vermeinter Verdienstligkeit ihr Gelübde gethan, ausnemen, endlig ward er überzeuget und schrieb wieder die Gelübde der Absonderung den 21 Nov. Karlstadt heirathete: die Augustiner aus Thüringen und Meißen hielten hernach zu Wittenberg eine Zusammenkunft und beschloßen, daß es freistehen solte in den Klöstern zubleiben oder herauszugehen, daß die Beibehaltung oder Abschaffung der Gebräuche so zumäßigen, damit kein Anstos gegeben würde, daß man sich des Bettelns und bloßer Einsegnung des Abendmals enthalten und wer nicht lehrete, Handarbeiten treiben solte: kein Fürst hatte noch die Einfürung der beßern Lehre und Gottesdienstes befördert, der Kurfürst von Sachsen hatte manges zurükgehalten, manges geschehen laßen; inzwischen breitete sich die Warheit aus und wurde von einzelnen Lehrern an vielen Orten ein beßerer Unterricht eingefüret: auch in den burgundischen oder spanischen Niederlanden
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messe den 1 Nov. welche doch, wie mange andere, wieder sein Vermuthen ungedrukt blieb, wegen der Besorgnis des Hofes: Karlstadt vornemlig und Melanchthon behaupteten die Freiheit gottesdienstliger Leute in Absicht auf die Ehe, wovon man unter ihnen jezt wieder Beispiele bekam; Luther billigte solches an den weltligen Priestern, wolte aber anfangs die Mönche, hernach wentgstens die von ihnen so nicht aus vermeinter Verdienstligkeit ihr Gelübde gethan, ausnemen, endlig ward er überzeuget und schrieb wieder die Gelübde der Absonderung den 21 Nov. Karlstadt heirathete: die Augustiner aus Thüringen und Meißen hielten hernach zu Wittenberg eine Zusammenkunft und beschloßen, daß es freistehen solte in den Klöstern zubleiben oder herauszugehen, daß die Beibehaltung oder Abschaffung der Gebräuche so zumäßigen, damit kein Anstos gegeben würde, daß man sich des Bettelns und bloßer Einsegnung des Abendmals enthalten und wer nicht lehrete, Handarbeiten treiben solte: kein Fürst hatte noch die Einfürung der beßern Lehre und Gottesdienstes befördert, der Kurfürst von Sachsen hatte manges zurükgehalten, manges geschehen laßen; inzwischen breitete sich die Warheit aus und wurde von einzelnen Lehrern an vielen Orten ein beßerer Unterricht eingefüret: auch in den burgundischen oder spanischen Niederlanden
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 676. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/688>, abgerufen am 22.11.2024.
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