Franzosen, die zulezt in Gaera eingeschloßen und endlig durch Hunger zur Ybergabe gezwungen wurden. Der Papst Alexander und sein Sohn wolten bei einem Gastmale verschiedene Cardinäle und andere Großen vergeben; weil aber der Schenke die Flaschen verwechselte, soffen sie das Gift selbst, wovon Alexander den 18 Aug. verstarb: Pius 3, welcher den 23 Sept. folgte, starb auch nach 26 Tagen den 18 Oct. mit Verdachte des Giftes, hinterlies aber den Cäsar Borgia gefangen, welcher das Leben davon gebracht und große Bewegungen gemacht hatte: Der kriegerische Julius 2, welcher den 1 Nov. wieder erwelet ward, lies ihn los, nachdem er aller zusammengebrachter Güter und Länder beraubet worden; er blieb endlig in Spanien in einem Gefechte. Isabelle von Castilien, Ferdinands Gemalin, starb zu Ausgang des Jahres 1504: Die Stände von Castilien1504 wolten alsdan 1505 den Eidam zum Könige1505 haben, Philippen von Oesterreich, des römischen Königs Maxmilians Sohn, welcher doch den 25 Sept. 1506 bald verstarb1506 und seinem Schwäher wieder Plaz machte. Des Papstes Ansehen und Gewalt war zwar etwas gefallen, aber doch bis jezt sehr gros: es erkanten ihn als den gemeinschaftligen Oberherren 1. der römisch teutsche König, 2. der König von Ungern und Bömen, 3. von Polen, 4. von den drei nordischen jezt vereinigten Rei-
Franzosen, die zulezt in Gaera eingeschloßen und endlig durch Hunger zur Ybergabe gezwungen wurden. Der Papst Alexander und sein Sohn wolten bei einem Gastmale verschiedene Cardinäle und andere Großen vergeben; weil aber der Schenke die Flaschen verwechselte, soffen sie das Gift selbst, wovon Alexander den 18 Aug. verstarb: Pius 3, welcher den 23 Sept. folgte, starb auch nach 26 Tagen den 18 Oct. mit Verdachte des Giftes, hinterlies aber den Cäsar Borgia gefangen, welcher das Leben davon gebracht und große Bewegungen gemacht hatte: Der kriegerische Julius 2, welcher den 1 Nov. wieder erwelet ward, lies ihn los, nachdem er aller zusammengebrachter Güter und Länder beraubet worden; er blieb endlig in Spanien in einem Gefechte. Isabelle von Castilien, Ferdinands Gemalin, starb zu Ausgang des Jahres 1504: Die Stände von Castilien1504 wolten alsdan 1505 den Eidam zum Könige1505 haben, Philippen von Oesterreich, des römischen Königs Maxmilians Sohn, welcher doch den 25 Sept. 1506 bald verstarb1506 und seinem Schwäher wieder Plaz machte. Des Papstes Ansehen und Gewalt war zwar etwas gefallen, aber doch bis jezt sehr gros: es erkanten ihn als den gemeinschaftligen Oberherren 1. der römisch teutsche König, 2. der König von Ungern und Bömen, 3. von Polen, 4. von den drei nordischen jezt vereinigten Rei-
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Franzosen, die zulezt in Gaera eingeschloßen und endlig durch Hunger zur Ybergabe gezwungen wurden. Der Papst Alexander und sein Sohn wolten bei einem Gastmale verschiedene Cardinäle und andere Großen vergeben; weil aber der Schenke die Flaschen verwechselte, soffen sie das Gift selbst, wovon Alexander den 18 Aug. verstarb: Pius 3, welcher den 23 Sept. folgte, starb auch nach 26 Tagen den 18 Oct. mit Verdachte des Giftes, hinterlies aber den Cäsar Borgia gefangen, welcher das Leben davon gebracht und große Bewegungen gemacht hatte: Der kriegerische Julius 2, welcher den 1 Nov. wieder erwelet ward, lies ihn los, nachdem er aller zusammengebrachter Güter und Länder beraubet worden; er blieb endlig in Spanien in einem Gefechte. Isabelle von Castilien, Ferdinands Gemalin, starb zu Ausgang des Jahres 1504: Die Stände von Castilien<noteplace="right">1504</note> wolten alsdan 1505 den Eidam zum Könige<noteplace="right">1505</note> haben, Philippen von Oesterreich, des römischen Königs Maxmilians Sohn, welcher doch den 25 Sept. 1506 bald verstarb<noteplace="right">1506</note> und seinem Schwäher wieder Plaz machte. Des Papstes Ansehen und Gewalt war zwar etwas gefallen, aber doch bis jezt sehr gros: es erkanten ihn als den gemeinschaftligen Oberherren 1. der römisch teutsche König, 2. der König von Ungern und Bömen, 3. von Polen, 4. von den drei nordischen jezt vereinigten Rei-
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Franzosen, die zulezt in Gaera eingeschloßen und endlig durch Hunger zur Ybergabe gezwungen wurden. Der Papst Alexander und sein Sohn wolten bei einem Gastmale verschiedene Cardinäle und andere Großen vergeben; weil aber der Schenke die Flaschen verwechselte, soffen sie das Gift selbst, wovon Alexander den 18 Aug. verstarb: Pius 3, welcher den 23 Sept. folgte, starb auch nach 26 Tagen den 18 Oct. mit Verdachte des Giftes, hinterlies aber den Cäsar Borgia gefangen, welcher das Leben davon gebracht und große Bewegungen gemacht hatte: Der kriegerische Julius 2, welcher den 1 Nov. wieder erwelet ward, lies ihn los, nachdem er aller zusammengebrachter Güter und Länder beraubet worden; er blieb endlig in Spanien in einem Gefechte. Isabelle von Castilien, Ferdinands Gemalin, starb zu Ausgang des Jahres 1504: Die Stände von Castilien wolten alsdan 1505 den Eidam zum Könige haben, Philippen von Oesterreich, des römischen Königs Maxmilians Sohn, welcher doch den 25 Sept. 1506 bald verstarb und seinem Schwäher wieder Plaz machte. Des Papstes Ansehen und Gewalt war zwar etwas gefallen, aber doch bis jezt sehr gros: es erkanten ihn als den gemeinschaftligen Oberherren 1. der römisch teutsche König, 2. der König von Ungern und Bömen, 3. von Polen, 4. von den drei nordischen jezt vereinigten Rei-
1504
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 651. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/663>, abgerufen am 22.11.2024.
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